8. Juni 2014 Klein Brionj
Unser 240 Franken-Domizil Unser Nachbar, dem wir angeblich zu dicht
auf die Pelle seiner 32 ft Havaria (sprich Bavaria und nicht Janneau!die Red.)
gerückt sind, bis er seine Moorings überhaupt mal festgezurrt hat – würdigt uns
keines Blickes. Ziel ist Brioni, die Insel, auf der Tito immer Urlaub machte.
Wir entdecken mal wieder die Langsamkeit. Es geht mit 3,5-5 kn mit Backstagsbrise und ohne Wellen ruhig
dahin. Wunderbar. Erstaunlicherweise ist wenig Betrieb. Ich habe gemeint, über
Pfingsten wäre der Bär los. Scheint noch nicht Saison zu sein. Wir segeln nach
Wind- der Kurs würde uns an Brioni vorbei führen. Macht ja auch nix. Aber Peter
entdeckt noch einen Ankerplatz. Die Inselgruppe Brioni gross und klein und
mehrere andere Inseln sind
Naturpark, also darf man nur an wenigen Plätzen ankern. Wir machen uns
parat, um dann 7 Bojen zu entdecken. Boje picken klappt alles bestens und als
wir um 14 Uhr gerade mit dem lunch begonnen haben, düst schon ein Bötchen auf
uns zu- und will natürlich Geld. 1500 Kuna! Für einen Monat?? Nein, für 24
Stunden diesen Monat. Das sind 240,-Franken!! Von rechts kommt ein anderes Park
National Boot und will kontrollieren. Wir bezahlen den ersten, und die zweiten
wollen, dass wir die Papiere nach Gross Brioni bringen. Peter weigert sich. Der
erste Parkranger zieht ab mit dem Geld, schuldet uns noch 100 Kuna Wechselgeld,
die andern beiden nehmen unsere Papiere. (Sie bringen sie gegen 16 Uhr zurück.)
Was für ein Zirkus! Badesaison wird eröffnet. Und das alles . Ottos Thermometer
zeigt 22 Grad Wassertemperatur, man sieht bunte Fischchen. Peter hat ein
pfingstliches Metier gefunden, er kümmert sich mal wieder um die Sch … Vorne
findet sich irgend ein unbekanntes spitzer Gegenstand und das Elektroklo leidet
an Verstopfung. Und das alles im Nationalpark!!!! Nachdem das Gros erledigt ist,
gehen wir auf Expedition. Dinghi das volle
Programm. Der Outboard springt tadellos an und wir düsen zum Anleger. Die Insel
ist gut befestigt. Wahrscheinlich war Titos Wachmannschaft hier stationiert. An
einem Gebäude sieht man Schienenreste, auf denen sicherlich Kanonen
herausgefahren wurden. Wir streifen durch die Gegend, sehen mehrere Wildtiere –
eine Mischung zwischen Reh und Geiss (rundes gebogenes Geweih) und mindestens
vier Pfauen. Peter findet eine wunderschöne Pfauenfeder. Kein Mensch wohnt auf
der Insel, der Aufseher verlässt seinen Wachposten gegen 19 Uhr. Wir sind ganz
allein. Baden nochmals und geniessen das Möwengeschrei. Bei den Preisen ist uns
klar, warum die andern 6 Bojen frei sind |