8. Juni 2014 Klein Brionj

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Sun 8 Jun 2014 18:41

Unser 240 Franken-Domizil
Position: 44:56.06N 13:44.35E  Gegen 10 Uhr verlassen wir Rovinj, war wirklich ein Besuch wert. Der Yachthafen liegt genau gegenüber der Altstadt, mittendrin auf einem Hügel thront die Kirche. Die Häuser sind bunt bemalt und sehen sehr italienisch aus. Steile Strassen mit über die Jahrhunderte glatt geschliffenen Pflastersteinen. Beide Seiten der engen Gassen herbergen Läden mit Souvenirs aber auch Käse, Olivenöl und Schinken.

Unser Nachbar, dem wir angeblich zu dicht auf die Pelle seiner 32 ft Havaria (sprich Bavaria und nicht Janneau!die Red.) gerückt sind, bis er seine Moorings überhaupt mal festgezurrt hat – würdigt uns keines Blickes. Ziel ist Brioni, die Insel, auf der Tito immer Urlaub machte. Wir entdecken mal wieder die Langsamkeit. Es geht mit 3,5-5 kn  mit Backstagsbrise und ohne Wellen ruhig dahin. Wunderbar. Erstaunlicherweise ist wenig Betrieb. Ich habe gemeint, über Pfingsten wäre der Bär los. Scheint noch nicht Saison zu sein. Wir segeln nach Wind- der Kurs würde uns an Brioni vorbei führen. Macht ja auch nix. Aber Peter entdeckt noch einen Ankerplatz. Die Inselgruppe Brioni gross und klein und mehrere andere Inseln sind  Naturpark, also darf man nur an wenigen Plätzen ankern. Wir machen uns parat, um dann 7 Bojen zu entdecken. Boje picken klappt alles bestens und als wir um 14 Uhr gerade mit dem lunch begonnen haben, düst schon ein Bötchen auf uns zu- und will natürlich Geld. 1500 Kuna! Für einen Monat?? Nein, für 24 Stunden diesen Monat. Das sind 240,-Franken!! Von rechts kommt ein anderes Park National Boot und will kontrollieren. Wir bezahlen den ersten, und die zweiten wollen, dass wir die Papiere nach Gross Brioni bringen. Peter weigert sich. Der erste Parkranger zieht ab mit dem Geld, schuldet uns noch 100 Kuna Wechselgeld, die andern beiden nehmen unsere Papiere. (Sie bringen sie gegen 16 Uhr zurück.) Was für ein Zirkus! Badesaison wird eröffnet. Und das alles . Ottos Thermometer zeigt 22 Grad Wassertemperatur, man sieht bunte Fischchen. Peter hat ein pfingstliches Metier gefunden, er kümmert sich mal wieder um die Sch … Vorne findet sich irgend ein unbekanntes spitzer Gegenstand und das Elektroklo leidet an Verstopfung. Und das alles im Nationalpark!!!! Nachdem das Gros erledigt ist, gehen wir auf Expedition. Dinghi das  volle Programm. Der Outboard springt tadellos an und wir düsen zum Anleger. Die Insel ist gut befestigt. Wahrscheinlich war Titos Wachmannschaft hier stationiert. An einem Gebäude sieht man Schienenreste, auf denen sicherlich Kanonen herausgefahren wurden. Wir streifen durch die Gegend, sehen mehrere Wildtiere – eine Mischung zwischen Reh und Geiss (rundes gebogenes Geweih) und mindestens vier Pfauen. Peter findet eine wunderschöne Pfauenfeder. Kein Mensch wohnt auf der Insel, der Aufseher verlässt seinen Wachposten gegen 19 Uhr. Wir sind ganz allein. Baden nochmals und geniessen das Möwengeschrei. Bei den Preisen ist uns klar, warum die andern 6 Bojen frei sind
Im Cockpit gibt es ein Bier bei wunderbarem Sonnenuntergang.


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