Blog 8.12.10

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Wed 8 Dec 2010 15:09

Position: 16:92.30N 25:06.20W  Datum 08.12.2010  15:00 UTC Hart am Wind südl. Santo Antao, 13,5 kn. SSW. Wieder Ernteeinsatz. Die Lage in unserer Obstplantage spitzt sich zu. Wir nehmen fast alle Früchte raus aus dem Netz, waschen sie mit Salzwasser und verarbeiten, was zu verarbeiten ist. Eingefrorene Mangos schmecken ja auch gut. Nur das Gelati wird auf See fehlen. Aus den Avocado wird Guacomole gemacht. Die Gemüseplantage ist weiterhin stabil, nur die Tomaten kränkeln etwas.  Montag Abend waren wir aus. Nicht ganz einfach ein Restaurant zu finden aber in einem Hotel gab es dann ein ganz gutes Thunfischsteak mit Gemüse, das Gizzi bestand leider nur aus Knöchelchen. Beim Frühstück am Dienstag immer noch brainstorming über den watermaker. Peter zieht mit seinem laptop in die Nähe der Capitanerie um seine Post zu erledigen, ich begebe mich in die Stadt um Brot und Pfefferkörner zu kaufen. Letztere sind kein Problem, aber Brot? So schlimm ist es ja nicht mal in England! Pappeweich alles. Selbst in einer panderia francesca gibt es nut diese McDo Brötchen. Dann bleiben wir doch lieber bei unseren Aufbackbrötchen, zumal wir das timing inzwischen raus haben. Das Dörfchen selber ist eher von der Wasserseite nett anzusehen. Die Läden sind kleine Türen, hinten im Dunkeln muss man wühlen. Viel viel billiger Schickimicki aus China. Einige Frauen verkaufen Bananen, anderes Obst und Kräuter am Strassenrand. Die Bevölkerung überwiegend schwarz, manchmal sehr hübsche rassige Mädchen. Irgendwo spielt immerzu Musik und manchmal fährt ein Lautsprecherwagen durch die Strassen, der ist so laut, dass wir ihn auch an Bord hören können. Ich hätte gerne ein paar Postkarten gekauft für diejenigen, die kein internet haben, aber niente. So etwas gibt es hier noch nicht. Obwohl man auch von hier aus schon diverse Rohbauten sehen kann. Die neue Marina hat dem Städtchen sicherlich Aufschwung gegeben, hoffentlich nutzen sie das recht. Seltsam mutet die Weihnachtsdeko an, Schokoladenmänner in den Geschäften oder der Weihnachtsmann in einem aufblasbarem Kamin, ganz zu schweigen von den kleinen Plastiktännchen. Die Männer sind nach dem lunch auf einen Berg geklettert, zu einer Festung. Ich hüte das Schiff und die Waschmaschine  (Mir war es echt zu  heiss.)nachdem ich mal den Kühlschrank abgetaut und kontrolliert habe. Also business as usual. Im Hafen ein reges Treiben: 3 Boote aus Basel! Es treibt sich schon ein Völkchen auf See herum! Eine Ketch mit Jugendlichen. Manchmal sieht man rechte Seelenverkäufer, eines heisst dann auch noch „Gloria“! Überall flattert die Wäsche. Auf Gomera haben wir ja schon eine „Waschtrommel“ aussehend wie eine Betonmischmaschine gesehen. Hier steht auf einem Kat ein Minimaschinchen ganz aus Plastik. Schiffe werden auseinander genommen, es wird gebastelt ohne Ende. Viele Boote haben an der Reeling zusätzlich Kanister für Diesel u/o Wasser verzurrt. Ein amerikanisches Boot, als ehemaliger Racer wohl mit kleinem Tank versehen, hatte 4 Tonnen! um den Mast herum stehen. Der Hafen selber ist bewacht, betreten nachts zumindest- nur mit keycard. Im Hafenbecken liegt ein unbeleuchtetes Wrack, von dem nur knapp noch Aufbauten zu sehen sind. In der Nacht kommen die dicken Pötte an. Einer legt sich an die Tanke und ihn zu befüllen dauert. Wir „kleinen“ Bötchen müssen halt warten. Es sind noch drei vor uns. Es wird Mittag werden. Im Moment weht noch nicht so viel Wind, wir werden auch eine Zeit lang im Lee einer anderen Insel sein, aber die Windprognose für die nächsten Tage ist super: der erwartete Südostpassat kommt.(Hoffen wir`s!) Chaos an der Tanke, einige Leute sind immer gleicher als andere. Nachdem die Superyacht (Baltic) gerangel um die weiteren Plätze gegen 14:00 sind wir dran.