Antigua- Landein

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 6 Jan 2011 21:49

Antigua 6. Januar 2011

Silvester auf Antigua. Klingt toll! Das Essen im italienischen Restaurant war lecker. Wir allein unter lauter Italienern. Ein Papa, eine Mamma mit vier Töchtern und Freunden bzw. Schwiegersöhnen und Nesthäkchen Papas Liebling. Ein Paar mit zwei Söhnen. Der Vater hielt dem älteren(ev. 14 Jahre) die ganze Zeit eine Standpauke. Mama ganz betreten und still, ebenso der jüngere Sohn. Ein blinkender Weihnachtsbaum und alle fein gemacht. Peter schlief , wieder an Bord, dann kurz vor 12 Uhr mal ein, wachte aber  rechtzeitig auf. Ein Knaller bzw. ein Tuten---die Italiener hatten irgendeine andere Uhrzeit und zählten ziemlich spät erst rückwärts, lange Pause und dann kamen tatsächlich ein paar Feuerwerkskörper. Hat ungefähr 3-5 Minuten gedauert, dann war alles vorbei. Keine privaten Knaller, keine einzelnen Raketen. Entweder es ist verboten oder zu teuer. ? Jedenfalls doch sehr dürftig, hat eigentlich das Aufbleiben nicht gelohnt. Letztes Jahr waren wir  um die Zeit auf Madeira.

Am Samstag und Sonntag haben wir ein Auto zur Verfügung gehabt. Peter musste erstmal für 20US$ eine license für Antigua erwerben. Am ersten Tag haben wir den Süden und Südosten erkundet, am Sonntag sind wir direkt nach St. John, der Hauptstadt, im Nordwesten gelegen, gefahren. Was soll ich euch erzählen? Die Leute fahren Auto, wie die…..Die Strassen sind eine einzige Katastrophe. Ich habe mehrmals geglaubt, wir bleiben mit Achsenbruch in einem Schlagloch stecken. Und Kirchen hat`s, es ist unglaublich wie viele. Alle super fein gemacht, viele ältere Damen mit Hut. Die kleinen Mädels im Sonntagskleid. Man geht in die Kirche. In St. John lag ein holl.amerik. Kreuzfahrtschiff. Die Karibiktouristen kommen aus ihrem Schiff raus und in eine Einkaufsstrasse mit Parfüm und Schmuckgeschäften hinein. Diverse Taxifahrer bieten Inseltouren an. Und sonst gab es gar nichts. Die Geschäfte hatten geschlossen und die Stadt war einfach nur trostlos. Das Parlamentsgebäude war mit einem Bretterzaun umgeben und renovation, work in progress. Dazu dann noch Regen! Der Hafen ist ebenfalls trostlos, es lagen auch keine Segler dort. Die Leute wohnen fast überall in kleinen Hütten, manche sind recht bunt und ungewohnt in der Farbkombination gestrichen, sie sind oftmals aus Holz , manche ähneln eher Kaninchenställen. Überall liegt Müll herum. Von alten Autos bis Holz, Plastik etc. Die Insel ist hügelig und sehr grün – es kann ziemlich doll regnen.. flashflood-area. Die Pflanzen blühen sehr üppig, zum Teil richtiger Urwald. Es gibt aber fast keine Landwirtschaft, obwohl bei dem Klima etliches gedeihen würde. In früheren Zeiten gab es Plantagen mit Zuckerrohr. Die Einwohner sind fast alle Nachfahren von Sklaven, die aus Afrika zu den Plantagen geschafft wurden. Am Strassenrand, an einem Wasserhahn wäscht sich eine Frau die Haare. Obst und Gemüse wird fast alles eingeführt und ist einfach teuer. Karibik, wir leben von Obst, Salat und Gemüse, das ist eine Illusion. Das Angebot ist sehr sehr begrenzt. Die Preise sind gesalzen, ein Pfund (engl.gleich 450gr) Tomaten kosten 10 EC Dollar, das sind 3,65 sfr. In Jolly Harbour, an der Westküste, lag eine schreckliche, sehr hochbordige  Schweizer Motoryacht, der Hafen selber aus der Retorte. Nicht viel los. Hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Ein riesiges Kasino, der Putz blättert ab. Peter war schon mal da, kannte aber nicht viel wieder. Eventuell hat Port Grimeau oder  Klintholm –also Wohnung mit Boot davor- als Vorbild gedient. Es gab aber einen Supermarkt, der unseren Vorstellungen entsprach. (Schwarzbrot aus germany!) Es ist witzig, welche Produkte manchmal wo anzutreffen sind. Hansano-H-Milch aus Norddeutschland!

Und die Strände? Mit dem feinen weissen Sand? Und den Palmen?

Es gibt sie auch. Wir haben sie gesehen. Antigua wirbt mit  „sun and sea“ und 365 Stränden.

Auch wenn die Wegweiser noch dürftiger als in Portugal waren – meistens gab es gar keine- in vielen dieser Buchten gibt es bereits „resorts“. 2 Zi Wohnungen ab 250 000,- US$ aufwärts.

Mit viel Glück bekommt man dann in den Abendstunden auch das Postkartenmotiv, die Palme am Sandstrand, hin. Und das Meer ist wirklich so kitschig hellgrün wie auf der Postkarte! Nett anzusehen ist, dass die Familien mit Kind und Kegel an den Strand fahren und dort im Schatten grillen. Alle haben sie einen runden aufklappbaren Grill und Holzkohlegeruch allenthalben. Manchmal ein lärmender Generator, um irgendetwas zu kühlen bzw. Musik gibt`s auch sehr laut. Aber Ruhe erwartet man ja nicht. Zwischen den Bäumen Leinen mit T-shirts oder Handtüchern und viel viel Kitsch oder Schmuck, der angeboten wird. Nichts verlockt. Noch am ehesten die Muscheln im Sand. Wunderschöne Exemplare. Und der Sand ist fein und so weiss wie nur in Dueodde (Südküste Bornholm). Wir machen jetzt erstmal Urlaub und melden uns wieder.

 

 

 

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