24.10.2011, Vanua Levu, Fiji

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Mon 24 Oct 2011 03:30

24.10.2011 Savusavu, Vanua Levu, Fiji Position: 16:55.26S 178:59.31E

Am Freitag auf Koro gehen wir um 15 Uhr an Land, werden freudig begrüsst. Die Mauer um die Kirche ist noch nicht ganz herum weiss gestrichen, macht ja aber nichts für das Foto. Noch ein Foto und noch ein Foto. Mit ihren „Zaunpfählen“ sind sie ganz schön weit. Es ist überall auf den Inseln „der“ Schmuck, obenauf kommt eine weisse Muschel. Der „minister“, Pfarrer für drei Dörfer , ist nicht mit auf dem Bild, also alles nochmals. Die Amtsperson muss ja auf dem Foto sein. Derweil bereiten die Frauen Bananentorte zu: Banane wird gerieben, mit Zucker und Kokosraspeln vermischt, in eine runde Backform getan und auf einer Feuerstelle in einen Topf mit kochendem Wasser gestellt. Darauf kommt dann ein mit Lumpen umwickelter Deckel, so dass etwas Dampf entsteht. Nach 45 Minuten ist der Kuchen fertig. 8 Stück backen sie als Belohnung für die Männer. Ich werde noch von einem alten Mann gefragt, ob wir Mützen tauschen wollen. Nein eigentlich nicht, aber ich schenke ihm meine und ich solle doch auch ein Bild von ihm machen. Mit 2 Kokosnüssen und einer Papaya ziehen wir von dannen, es nieselt leicht. (Sie lachen als sie hören, wir kennen Papayas nur als Obst. Sie kochen es auch unreif und essen es als Gemüse.)

 

 

 

Sonnabend Superwind um nach Savusavu auf Vanua Levu zu segeln. Herrliches Wetter. In vier Stunden sind wir da. Im Buch steht, es sei kein spektakulärer Ort. In der Einfahrt der Bucht kommen wir an ausgesprochen gepflegten grösseren Häusern vorbei, eine Landzunge wird von einem Resort belegt. Später stellt sich heraus es gehört Jean-Michel Costeau, dem Sohn vom berühmten Taucher. In Savusavu können wir eine Boje von der Copra Shed Marina aufnehmen. Peter fährt an Land, erledigt das Anmelden und kommt auch schon mit einem Wagen zurück.

Wir machen uns auf den Weg und landen in dem oben genannten Resort. Wirklich eine nette Anlage , wir werden herum geführt. Kann man einer Familie mit kleinen Kindern nur empfehlen, diese werden von nannies betreut, wenn die Eltern tauchen oder sonstiges machen wollen. 25 mit Palmenblättern gedeckte Hütten, teilweise mit eigenem pool.

  

Wir fahren nach Osten auf der Hauptstrasse entlang bis dieselbe endet. Den weiteren Ausbau bewerkstelligen Chinesen, sie arbeiten auch am Wochenende. Das haben wir immer wieder gesehen. Die Chinesen wollen Einfluss nehmen und bauen diverse Strassen. Sie haben ihre eigene Wohnsiedlung neben dem Bauprojekt und  der Bauführer sitzt irgendwo im Schatten. Wir müssen zurück, es wird zu spät.

Sonntag Hier ist Zeitumstellung, statt 7 ist es 8. (man kommt schon etwas durcheinander.) Wir wollen nach Norden zu der grössten Stadt Labasa. Der Weg führt über Berge mit einem rainforest nature reserve. Es ist grün, grün und nochmals grün, riesige Bäume, ferntrees (die Farne, die bei uns nur Buschhöhe haben sind hier richtige Bäume) und die Strasse geht rauf und runter, ist aber immer noch asphaltiert. Im Norden werden die Berge weniger hoch und sind grün in verschiedenen Schattierungen.  Zuckerrohrfeld reiht sich an Zuckerrohr. Auch heute wird gearbeitet. Das übliche Prozedere nach der Ernte, die Felder werden abgebrannt. Dicker Qualm hängt in vielen Dörfern. Überall fahren noch die ellenlangen

 

Schmalspurbahnen, wobei auch LKWs benutzt werden. Sie stehen in Reihe vor der qualmenden Zuckerfabrik. Die Bevölkerung ist meist indisch, dementsprechend sind die Läden ausgestattet, Säcke mit Mehl, Reis und jede Menge Gewürze und scharfe Sossen. In Labasa auf dem Markt, der  eigentlich geschlossen ist, trotzdem verkaufen 3-4 Stände ihre spärliche Ware. Hinter der Stadt beginnt wieder unser Gefrage nach dem Weg, keine Schilder. Aufgrund des Sonntags sind viele Leute auf dem Weg zur Kirche oder von der Kirche. Die Männer tragen Röcke (zulus)  mit bunten Hemden, die Frauen weisse Unterkleider , darüber ein langes buntes Kleid. Keine Hüte oder Bastmatten mehr.

Irgendwann hört der Asphalt auf und wir sind wieder auf Schotter, uffe und abbe. Unser Auto ist ein SUV von Suzuki, zwar 4wd aber nicht so hoch wie ein Jeep, so dass Peter auf der jetzt einspurigen Strasse wegen des aufgeworfenen Mittelstreifens rechts oder links davon fahren muss um nicht mit diesem den Boden des SUV’s zu malträtieren - ich habe das Gefühl unser Auto fällt bald auseinander. Können wir einer Unebenheit nicht rechtzeitig ausweichen so ziehen wir instinktiv unsere Hintern etwas nach oben! Nützt zwar nichts denn das Schäppern unter uns ist nicht zu überhören. Immer wieder überqueren wir Bäche, die Brücken sind eng und schmal und nur manchmal mit Geländer. Aber man glaubt es kaum, uns kommt ein Bus entgegen! 90 km lang ist der Weg nach Süden, bevor wir wieder auf die grössere Hauptstrasse kommen.

 

Zwischendurch in den Dörfern winkende Menschen. Kobraproduktion ist die Erwerbsquelle in der Küstenregion, Überall stehen die Trockenöfen, in denen in waagerecht liegenden Tonnen Feuer gemacht wird, darüber wird das Kopra getrocknet.

 

Gerade hinter einer Brücke haben wir einen platten Reifen! Der Autovermieter hat noch darauf hingewiesen, dass hinten 2 neue Reifen seien, nur die vorne haben kein Profil, der eine hat jetzt einen langen Riss. Als Peter den Reifen zunächst nicht herunter bekommt, sinkt mein Herz sonst wohin. Gottlob ist er dann doch erfolgreich, zwei Leute aus einem nahen Dorf helfen, und nach einer halben Stunde, können wir unsere Fahrt fortsetzen. Wir müssen doch zum Rugby-Endspiel Frankreich- Neuseeland in der Copra-Shed-Marina sein.

                                   

 

 

 

Montag Nach Ausklarierung, Autorückgabe- Peter muss noch 5 Dollar extra zahlen für den kaputten Reifen!!! und  kurzem Einkauf segeln wir nach 27 nm bei 22 kn Wind durch einen Pass in eine Bucht im Süden der Insel. Von hier werden wir morgen starten in der Frühe starten um 57 nm vor Dunkelheit in der nächsten Bucht zu ankern.