Bali

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Wed 5 Sep 2012 13:13

Blog 05.09. 2012 Bali Benoa Marina

Also die Fahrt in die Stadt Mataram (Hauptstadt von Lombok) erbrachte ein neues Ladegerät für den Drucker, einen Dongel fürs wifi, aber keinen Mechaniker.

Am Nachmittag fahren wir an den Schlengel der Medana Beach Marina und dort werden 420 l Diesel aus jerrycans in unseren Tank eingefüllt. Ein bisschen eine Schweinerei, aber man kann es nicht verhindern, dass etwas daneben geht. Mit Wasseranschluss und einem Kärcher vom Nachbar können wir auch das Schiff abspritzen, immer wieder gern gemacht!

Donnerstag 30.08. immer noch Lombok

Um 8 Uhr kommt ein boy, er will unser Boot for free polieren, er brauche „experience“. Wir sind begeistert. Offensichtlich hat er nach einer Stunde genug „Erfahrung“ oder sein Boss hat ihn abgezogen, wer weiss. Gisela poliert alleine weiter. Wir gehen zurück an die Boie. Peter und Kaspar säubern noch das Unterwasserschiff und reparieren eine defekte Leitung der Salzwasserversorgung. Eine Klebekupplung im Vorschiff  hatte sich gelöst.

Freitag 31.08. Lombok Peter und Kaspar gehen früh zum Markt, kommen mit zweirädriger Pferdekutsche zurück. Anschliessend putzen Kaspar und ich den ganzen Tag unser „Silber“ wie er das formuliert. Es sieht furchtbar aus. Ich vermute , das ist nicht nur das Salz sondern auch die schwarzen Schnitzel von den Verbrennungen, die  in Darwin die Luft dick und dreckig gemacht hat. Ziemlich aggressiv.

Bis auf die Davits schaffen wir das ganze Schiff. Am Abend gibt es im Restaurant der Marina ein Überaschungsmenue mit chicken without bones und Gemüse, dazu Bintang und als dessert bekommen wir dann gratis gebackene Banane. An Bord machen wir das Schiff noch seeklar: Dingi hoch und alle Sonnenbezüge ab.

Samstag 01.09. Bali Kaspar und Peter starten um 6 Uhr, ich darf nochmals liegen bleiben, denn mein Husten wird nicht besser. Es nützt mir aber nichts, denn ich kullere aus meiner Koje. Hoch am Wind mit Reff und Fock kreuzen wir bei 20 kn gegenan. Ainia und Georgia J sind mit uns ausgelaufen. Wir hängen sie würdig ab! Dank Otto. Die andern verschenken zuviel Höhe und Ainia motort sogar zwei Stunden. Vor der Flussmündung im Süden von Balis Hafen werden die Segel geborgen. Der Weg ist betonnt, gegen die Sonne aber schwer auszumachen. Es fahren und liegen jede Menge Fischerboote, Fähren, Touris auf bananas, am Kite hängt jemand und zwischendrin dann noch einheimische Auslegerbötchen mit Segel. Am Ufer wieder Leute bis zur Brust im Wasser mit Angel. Ein Gewusel! Die Einfahrt zur Marina ist recht eng und Peter fährt super rückwärts an den sehr kurzen Steg, der nur halb so lang ist wie unser Boot, die Helfer staunen nicht schlecht. Um 15.30 Uhr sind wir nach einem schönen Segeltag fest in der Benoa Marina Bali. Ist wirklich nicht gross und morgens und abends donnern die Flugzeuge über uns hinweg, aber wir lagen schon schlechter. Wie die hier die Rally Indonesia unterbringen wollen, ist ein Rätsel. Nach dem Nachtessen kommen Bruce und June von Ainia zu einem Glas Wein an Bord. Sie leben in Toronto, sie ist Chinesin und er war Lehrer. Sie wollen von hier aus nach Südafrika, haben aber auch Motorprobleme und gerade festgestellt, dass bei einer Want zwei Drähte gebrochen sind. Kennen wir doch ,oder?

Sonntag 02.09.2012 Bali Wir machen heute eine Tour, damit Kaspar auch mitkommen kann, denn Montag will der Mechaniker erscheinen. Um 8 Uhr ist das Auto mit Fahrer da. Der spricht wirklich nur drei Brocken Englisch, kann also keine Erklärung für irgendetwas geben. Schade. Es gibt aber ein Programm und er hakt die Teile ab. Erster Stopp ist eine Batik- „Fabrik“. Vor dem Gebäude hocken 5-6 Frauen und batiken mit dem flüssigen Wachs. An der Wand sitzt eine Reihe Frauen an Nähmaschinen, sie nähen irgendetwas. Im Innern des Gebäudes ist ein riesiger Shop, in dem man Hemden, Kleidchen, Handtaschen, Kosmetiktäschen uam. aus Batikstoffen kaufen kann. Eine Reisegruppe aus China ist gerade eingetroffen, ein heftiges Geschnatter. Wir haben da so unsere Zweifel, ob die Ware nicht

auch aus China kommt…

         

Batik und Silber

Jetzt wird ein Gold- und Silberladen angefahren. Im Eingang bekommen wir erklärt, dass das Silber von Borneo kommt, es wird nur hier verarbeitet, zu Drähten, zu winzigen Kügelchen und dann aufgeklebt. Es gibt einige sehr schöne Schmuckstücke, aber auch Segelschiffchen oder Tiere etc. aus hauchzartem Silberdraht. Auch wenn man es nicht leiden kann, es ist eine Heidenarbeit. Und selbst in diesem Laden kann man wie in ganz Indonesien bargaining, sprich handeln.

Weitere Läden sind eine Malfabrik, anders kann man das nicht bezeichnen, unglaublich viele Räume, fast zum verlaufen. Im Eingang sitzen zwei Maler auf dem Boden und malen. Die Preise der Bilder sind nicht ohne, die mit dem Zertifikat seien von Meisterkünstlern. Für unsern Geschmack sind sie alle (fast alle. die Red.) nur schrecklich.

 

Maltempel und Schnitzwerkstatt

Bei einem Hindu-Tempel bekommen wir alle einen Sarong angezogen. Die Anlage ist gut gepflegt und imponierend. Frauen sitzen und bereiten Opfergaben zu, die man überall kaufen kann. Fast jedes Haus hat seinen Privat-Schrein, oft mit gelbem Sonnenschirm bestückt und in einem kleinen Bananenblatt-Schälchen werden den Geistern Gaben angeboten, das kann ein Keks, Reis, Blumen uam sein. Oft tragen irgendwelche Figuren auch Schärpen aus schwarz-weissem Tuch, das sind mit gelb die heiligen Farben.  

 

Sehen sie nicht nett aus in ihren Röckchen?!

 

Wir landen noch bei Holzschnitzern, bei „heiligen Affen“ in einem Tempelgebiet und sollen für die Besichtigung von Reisterrassen Eintritt bezahlen. Wir lachen herzhaft und verweigern das. Peter war schon mal auf Bali, vor 40 Jahren! Und erzählt wohl zum hundertsten Mal, früher habe es rechts und links der Strasse nur Reisfelder gegeben und sonst gar nichts!!!

Wir fahren Kilometer um Kilometer und finden rechts und links einen Laden neben dem anderen: es gibt alles alles zu kaufen. Am meisten auffallend sind riesige Götter-Statuen, Vasen und Monumente, Holzmöbel, aber auch digeridoos (!) geschnitzte Katzen (die gibt es auch bei uns! sic, aus Indonesien) und Indianer . Wir wissen nicht, wo eine Stadt aufhört und eine andere anfängt, es ist alles eine einzige Einkaufsmeile. Dazu ein wahnsinniger Verkehr. Erstaunlicherweise sind die Autos fast alle neu, frisch gewaschen und haben keine Beulen. Alle Bikefahrer tragen Helm, nicht aber die mitreisenden Kinder. Bis zu 5 Leute haben wir schon auf einem Moped gesehen, was offiziell auch nur für zwei erlaubt ist.

Als wir in eine Strasse zum Vulkan einbiegen müssen wir ein Ticket lösen. Der Blick kostet halt. Die Leute stehen dann am Strassenrand auf einem Fussgängerweg und werden aggressiv belagert und belatschert von Verkäufern. Das müssen wir nicht haben. Wir machen nur ein paar Fotos aus dem Wagen heraus und bitten den Fahrer dann, uns hinunter an den Kratersee Lake Batur zu fahren. Das sei nicht in der Tour, er müsse seinen Boss anrufen. Bekommt aber die Erlaubnis. Unten haben wir lunch mit Blick auf den See, wo Fischzucht betrieben wird, esgibt Reis- und Zwiebelfelder. Es ist ruhig und beschaulich. Unser einfaches leckeres Mahl (gebratene Nudeln und Gemüsesuppe und Wasser) kostet für uns drei 53 000,-rupiah, das sind 7.50 sfr!

 

 

Auf dem Rückweg halten wir noch bei Bali Natural Spice. Sie bauen Kaffee, Kakao, Tabak und verschiedene Gewürze an wie Kardamom, Vanille, Pfeffer uam. Es gibt einen besonderen Kaffee, der wird von einem bestimmten Tier gefressen und die (intakten) Bohnen werden wieder ausgeschieden, aufgelesen und dann normal verarbeitet. Der „Luwak-Kaffee soll besonders gut schmecken. Man kann probieren. Kaspar und Peter rauchen ein Zigarillo und Kaspar ersteht endlich seine Zigarre.

Nach 8 Stunden sind wir wieder zuhause und müde vom vielen Schauen. Sightseeing kann ja so anstrengend sein J

Montag 03.09. Bali Benoa Marina Gegen 11 Uhr kommt der Mechaniker. Gegen 16.30 hat er die Pumpe leider immer noch nicht abmontiert. Ein Hiwi putzt für uns Inox und Chrom, Kaspar und ich helfen ihm. Am Nachmittag ist das ganze „Silber“ geputzt und alles blitzeblank. Wir strahlen auch.

Zum Nachtessen lädt Kaspar ein. Der Taxifahrer spricht ganz gut Englisch und erklärt uns, wo wir essen wollen  - Hinweis der Marina- das sei etwas für junge Leute, Disco. Ne, das wollen wir ganz sicher nicht. Er fährt uns dann zum „Blue Marlin“, dort gäbe es indonesisches Essen. Im Eingang fragen wir naiv, ob sie noch drei Plätze hätten. Wir werden durchs Lokal geführt und landen am Strand im Sand! Die Tische stehen bis direkt ans Wasser und so geht das die ganze Bucht herum, ein Restaurant neben dem anderen. Dicht bei sehen wir den Flugplatz mit den landenden Maschinen. Auf einem kleinen Podest tanzen Balinesische Damen in ihren hübschen Kostümen.

Unsern Fisch suchen wir am Eingang aus, er wird über Holzkohle gegrillt. Eine unglaubliche Stimmung  und Ambiente mit dem Surf der See, der warmen Nacht und dem Sternenhimmel über uns.

Dienstag 04.09. Bali Kaspar verlässt uns. Er muss sich etwas erholen ( J ) und geht für eine Nacht in ein Luxusresort in Nusa Dua. Wir hätten uns das gerne angeschaut, aber der mech kommt nochmals und baut die Pumpe aus.

Am Nachmittag fahren wir zum Thailändischen Konsulat. Unser Fahrer hat no idea und kurvt mit uns herum und herum und herum. Fragt mehrmals. Zu seiner Entschuldigung muss man sagen, die Strassen sollen hier unterschiedliche Namen tragen. Fast durch Zufall finden wir es dann doch: nobody there. Steht aber alles auf einer Tafel, was man mitbringen muss für ein Visum (Pass, 3 Bilder, Kopie Schiffspapiere)

In einer Klinik lässt Peter sich eine ausstehende Impfung verpassen. Alles durchorganisiert und effizient und 80 Dollar hat das in Darwin auch gekostet. Ich warte im Vorraum. Welten treffen aufeinander. Zwei Mädels, die eine im roten Bikinioberteil und mini-Röckchen im Tigerlook, die andere auch sehr flimsy, sind wohl irgendwie verletzt. Dann kommt ein junger Araber herein in weisser Jeans und Tshirt mit seiner  Frau, die ist tief verschleiert, ganz in schwarz. Nur ihre grünen Fussnägel und roten Fingernägel sind zu sehen als sie ihr i-phone in die Tasche steckt.

Nächster Punkt ist shopping, wir lassen uns zum Lotte Market fahren, der sei preiswerter als Carrefour, wissen aber nicht, dass das ein indonesischer Grossmarkt ist. Reissäcke gibt es jede Menge. Wir kaufen zumindest Gemüse und Berge Haushaltspapier. Gummihandschuhe findet sich bei Party-Artikeln?! Unser Fahrer hat einen Ausweis. Bezahlung muss aber cash erfolgen (861‘000,00 rupien).

Mittwoch 05.09. Bali Wir starten erneut zum Thailändischen Konsulat. Ich will am Marina-office schon mal ein Taxi bestellen. Unser Fahrer von gestern ruft sofort seinen Bruder an, der fährt uns dann und spricht auch noch besser Englisch. Peter will bei einer Bank aber erstmal Geld wechseln (dazu benötigt er seinen Pass den er später im Konsulat abgeben muss), was eine kleine Ewigkeit dauert. Konsulat geht erstaunlich schnell, wir haben ja auch alles parat und können die Papiere sogar am Freitag-Nachmittag abholen. Einen indonesischen Dongel zu verlängern, das dauert wieder etwas länger.

Am Nachmittag kommt dann der Boss von den verschiednen Mechanikern und will Geld holen, damit Ersatzteile gekauft werden können. Das geht dann in die Millionen! So ist das hier.

 

Kennen wir doch,oder? Habe ich bei der Bank gesehen.

 

  

Hallo Kaspar!

War schön mit dir!