06.07.2011

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 7 Jul 2011 02:15

Position: 08:33.73S 116:21.43W um 19:05 LC

Sonne Mond und Sterne

Das Fräulein stand am Meere und seufzte lang und bang,

Es rührte sie so sehre der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! Sei`n Sie munter, das ist ein altes Stück;

Hier vorne geht sie unter und kehrt von hinten zurück.

Von? Heinrich Heine! Wer hätte das gedacht?!

Wir warten gerade auf denselben. Der Tag ist wunderbar: blauer Himmel mit weissen Wölkchen, blaues Meer mit weissen Schaumkronen. Wir haben Wind zwischen 18-24 kn, das ist 5-6 bft und laufen so 8 plus, manchmal ein bisschen mehr, manchmal ein bisschen weniger. Gelegentlich kommt eine riesige Querwelle und neigt TeApiti auf die Seite. Man muss sich und alle Gegenstände schon sicher verkeilen. Lesezeit. Wir lesen uns ein: Fatu Hiva, Hiva Oa (Gaugin und Brel) und Nuku Hiva sind die Ziele auf den Marquesas.

Die Nacht ist ruhig, kein Schiff weit und breit. Vor drei Tagen passierte uns ein grosser Fischer, ich war ganz erschrocken, als da ein Licht in den Morgenstunden auf uns zu kam.

Etwas irritieren tut uns der Mond, er geht auf gegen 20 Uhr, er steht genau vor der Genua, aber der silbrige Widerschein auf dem Wasser ist wunderhübsch. Die Mondsichel liegt – die alten Ägypter sprachen ja schon von einer Mondbarke- und dann geht er wieder unter. Dafür ist er dann nachmittags um 4 Uhr zusammen mit der Sonne sichtbar, nur andersherum, also wie ein Fallschirm. Was macht der in der Zwischenzeit? Schon seltsam.

Wir haben zweimal geschiftet, wir wollen auf den 9. Grad Süd, wir erwarten eine Winddrehung und dort soll der konstantere Wind mit der idealen Richtung sein.  Zur Nacht gibt es Huhn und Wokgemüse.