12.12.10

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Sun 12 Dec 2010 15:53

Position: 16:19.08N 36:29.60W  Datum 12.12.2010  15:11 UTC Wind NNE, 19.8 kn Kurs 228

Nach der Spi-Übung briest es etwas auf und wir können segeln.8 ktn Rauschefahrt. Alle sind zufrieden. Bloss wohin? Momentan fahren wir eine Kurslinie genau zwischen unserm Idealkurs auf dem 17 Breitengrad und der Empfehlung auf den 16. zu gehen, weil uns sonst zwei Flautentage erwischen. Folgen wir dem Wind oder der zukünftigen Vorhersage???

Duschen auf dem Vordeck ist angesagt. In dem Ankerkasten ist ein Schlauch um den Anker, wenn er voller Mud ist abzuspritzen. Sich hinsetzen und eine Spezialsalzwassershampoo und dann kann es los gehen. Sehr erfrischend, bloss nicht in die Augen! Der Atlantik ist ganz schön salzig, dagegen ist es in der Ostsee fast süss. In einschlägigen Büchern von Blauwasserseglern wird auch davor gewarnt, Salzwasser für Spagettis zu nehmen. Der Salzgehalt ist einfach zu hoch. Auch nach dem exzellenten Tomatensalat von Pedro zum lunch geht es rauschend weiter. Jeder macht, wozu er Lust hat. Wir haben ein falsches Paket Braten aus dem Freezer genommen, es ist Hack, also Hackbraten. Rezept nach Tante sowieso. Der Chefkoch möchte das Gemüse klitzeklein 2x2 geschnitten haben. Man muss aufpassen, dass es einem nicht weg weht. Das ganze ist aufwendig, schmeckt aber immer sehr lecker und hat den Vorteil, dass die Portion für zwei Tage reicht. Heute Abend also Reste. Wir arbeiten möglichst viel draussen, denn hier unten halten sich hartnäckig 30 Grad, wobei wir einige kleine Fenster offen halten. Der Abend wird wunderschön. Die Sache mit dem Mond muss ich natürlich zurück nehmen. Er scheint als Sichel bis Mitternacht, sein Silberglanz auf dem Wasser ist wunderschön. Die Luft ist klar und der Sternenhimmel gewaltig und überwältigend. Mehrere Sternschnuppen kommen direkt auf uns zu. Man wird nicht müde zu sehen. Um Mitternacht setzt Ostwind ein. Da wir mit dem Wind-Modus fahren versetzt der uns wieder Richtung 17.Grad. Also Halse, Baum auf die andere Seite. Da es auch deutlich weniger Wind wird, zieht die Fock nicht, sie knallt nur und wird weggenommen. Die Wellen kommen jetzt von der Seite und wir schaukeln von rechts nach links, rauf und runter, hin und her. Auch im Bett rutsche ich von einer Seite zur anderen. Festgekeilt und auf dem Rücken liegen, das geht noch am besten. Und das mir, die ich immer auf der Seite schlafe! Wir sind auch alle etwas angemüdet. Pedro hat Francois schlafen lassen, weil es dem nicht so ganz gut war. Die Zubereitung des Frühstücks bereitet Mühe. Was soll man zuerst festhalten in der Schaukelattacke? Das Ei oder sein Brötchen? Danach der Versuch der Siesta. Irgendwann hat der skipper ein Einsehen mit der Schaukelei und nimmt den Motor zu Hilfe. Diese eine Stunde ist jetzt leider zu ende. Wir schaukeln weiter. Wo bleibt der PASSAT???

Mindelo Kapverden                                                                                                                  Francois beim Flippern

Alles nur halb so schlmm, nachem der Wind wieder mit 22kn von NNE bläst rauchen wir wider mit 7 -8kn gegen den 16ten Breitengrad und freuen uns auf das nächste Mittagessen.