Cape Reinga and the 90 miles beach

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Wed 14 Mar 2012 00:32

 

Blog 14.03.2012 Cape Reinga und 90-miles-beach

                                    

 

Samstag Am Morgen fahren wir nach Norden auf dem highway Nr.1 um in Brynderwyn  auf die Nr. 12 nach Westen abzubiegen. In Matakohe gibt es das grösste Kauri- Museum Neuseelands. Sehr sehr beeindruckend. An der Wand sind Kreise angemalt, es sind die Durchmesser früherer Bäume. Ein Brett aus einer Baumlänge hängt in einer grossen Halle, die Dimensionen sind gewaltig. Es werden Maschinen aller Art gezeigt, besonders natürlich Sägen. Es gibt Filme, wie diese Riesen früher mit Handsägen gefällt und mit 6-8 spännigem Ochsengeschirr geborgen wurden. Es sind Räume der damaligen Zeit nachgestellt von der Hütte der „gumdigger“ bis zu wohlhabenden Familien, aber auch bäuerliches Gewerbe. Ein Raum enthält eine Sammlung von „gum“ oder Harz der Kauri, es sind riesige Klumpen. Die Bäume verlieren am Stamm nach und nach die Äste und auch die Borke fällt regelmässig ab. Dabei fallen die gum-Brocken auf den Boden. Gum in guter Qualität sieht so ähnlich aus wie Bernstein. Letzteres ist aber 100 Millionen Jahre alt, gum nur 2000 oder jünger. Es war im 19. Jhdt. der wichtigste Exportartikel und die Digger haben die Böden unter den Bäumen abgesammelt und umgewühlt, um an das Material heranzukommen. In späteren Jahren sind sie mit Spikes auf die Bäume geklettert, haben die Stämme angesägt, um sie quasi zu melken. Das wurde 1905 verboten. Leider wurde Raubbau an diesen mächtigen Bäumen getrieben, viele für den Schiffbau abgeholzt. Heute ist Fällen verboten und es werden neue gepflanzt.

                                         

Es fehlen ein bisschen die Proportionen, sorry

Er ist 4,6m im Durchmesser und 52m hoch, der älteste Baum der Welt

 

                         

Gegen 13 Uhr verlassen wir das Museum, es ist eine gute Vorbereitung auf den Waipoua Forest, wo es noch etliche Kauri gibt. Der grösste ist Tane Mahuta und 2000 Jahre alt.(s.o.)

 

   In Omapere an der Westküste führt die Strasse wieder landein nach Osten entlang eines Fjordes (Hokianga Harbour).Gegenüber sind ausgedehnte hohe Sanddünen sichtbar. Die Nr. 12 führt uns weiter nach Osten. Die Strassen in NZ sind zum Teil ziemlich kurvig und es geht uffe und abbe.

   

Ein junger Kauri (Araucarien-Art) von 1974                                                      Sanddünen bei Omapere

 

In Pakaraka gibt es eine historische kleine Kirche, die wir uns ansehen wollen, sie ist ganz und gar aus wunderhübschem Holz. Am Morgen hat wohl eine Hochzeit stattgefunden, sie ist noch geschmückt und in einem leaflet finden wir dann die Überraschung: diese Kirche ist genau diejenige, die Henry Williams (Übersetzer des Treaty of Waitangi) und Peters Urahn in NZ gebaut hat, wo er gegenüber nach seiner Pensionierung lebte. Auf dem Friedhof um die Kirche finden wir dann sogar die Gräber von ihm und seiner Frau. Letztere hat fleissig Tagebuch geschrieben und Mark, ein Segler, hat uns eine Kopie geschenkt. Der Kreis hat sich geschlossen.

                             

                                                                                     St. Trinity Church und die Gräber von Henry Williams und seiner Frau

 

Wir biegen auf die Nr. 1 nach Norden und hinter Kerikeri geht es zur Taronui Bay, dort wohnen Babette und Jiri auf der Te Kupanga Farm.

 

 Wir werden herzlich von ihr und ihrer Freundin Gitta empfangen, der Ehemann ist schon wieder in CH. Nachtessen findet statt unter einem riesigen Dach über einer Terrasse etwas oberhalb des Haupthauses. Peter macht zur allgemeinen Freude ein richtig schönes Feuer in der Feuerstelle. Das lässt den Regen vergessen. Es wird ziemlich spät, wir haben es genossen.

Zum Schlafen gehen wir in das „Pferdehaus“, dort gibt es ein sehr hübsches Gästezimmer, ansonsten beherbergt das Haus Heu, Sättel uam. für die 3 Pferde, die allerdings in der Regel draussen bleiben, aber zutraulich ankommen, wenn man sich der Koppel nähert.

Sonntag Gelegentliche Regenschauer. Nach ausführlichem Frühstück entschliessen wir uns, doch nach Norden zum Cape Reinga zu fahren. Die Wetterprognose für den nächsten Tag ist noch schlechter. Auf der Nr. 10 geht es nach NW, der erste Stopp ist in Mangonui, ein must  für fish and chips im Fishmarket. Und tatsächlich, du holst dir deinen Fisch an der Theke ab, er wird in Papier eingewickelt, das du einfach auf dem Tisch ausbreitest, die Sossen auch dazu ausgiesst und isst! Früher soll es noch nicht einmal ein Besteck (Plastik) gegeben haben. Der Fisch (bluenose) ist lecker und auch die chips, aber ganz schön wuchtig alles. Der Laden brummt, ein Tipp von Babette, den jetzt offensichtlich auch Busse anfahren. Wir haben Glück, die Sonne scheint, es ist warm und wir schlendern noch durchs Dörfchen mit seinen netten Häusern und der Blick aufs Wasser mit den vielen Booten lockt uns ja sowieso immer.

Lecker!

Die Strasse geht weiter genau nach Westen bis sie bei Awanui nach Nordwesten auf die Halbinsel zum Cape führt. Dicht bei ist ein Kauri/ NZ-shop  (Ancient Kauri Kingdom) mit Kauri- und anderen Andenken. In einem riesigen Stamm führt eine Treppe nach oben, es gibt wirklich hübsche Schalen, Schüsseln und alles Mögliche aus Kauri. Das Holz ist inzwischen so wertvoll, dass auch Stämme ausgegraben werden, die lange im Sumpf versunken waren. Das Holz hat dann einen leicht grünlichen Ton. Du kannst auch einfach einen Block kaufen und dir selber etwas daraus werkeln, schnitzen, schleifen.

 

Bei Paua sehen wir ausgedehnte weisse Sanddünen, the worlds purest Silica Sand Deposits. Sie leuchten wirklich weiss im kurzen Sonnenschein.

 

Sanddünen bei Te Paki und weisser Sand bei Paua

 

Es gibt nur noch eine Strasse: zum Cape Reinga hin und zurück. Die Landspitze ist in der  Maori Legende heilig: place of departing spirits ins Jenseits.  Das Wetter wird schlechter, es beginnt zu regnen. Der Leuchtturm liegt auf einem Hochufer, es geht kontinuierlich bergan. Als wir ankommen giesst es, die Wolken hängen tief, wir sehen absolut nix, der ganze Parkplatz liegt im Nebel. Peter fragt noch einen Franzosen, wo es denn nun zum Leuchtturm gehe, aber er sieht noch nicht einmal den Fussweg. Schade, aber es wird immer schlimmer und wir beschliessen zurück zu fahren. We haven`t seen anything!

10 km zurück fahren wir bei Te Paki zu den Sanddünen, dort kann man auf den riesigen Dünen mit einem Brett surfen. Aber bei Regen ist auch hier nicht viel los. Neben den Dünen ist ein Fluss und wenn man den durchquert, kommt man an den 90-miles-beach, der hier beginnt oder endet. Wir haben keinen 4wd und es ist nicht ratsam mit unserem Auto auf den Strand zu fahren, soll man tunlichst nur bei Ebbe und mit 4wd. Grosse Schilder warnen ausdrücklich. Am Südende des Strandes bei Waipapakauri Beach sind wir schon ziemlich spät dran und Peter hat auch keine Lust mehr, nochmals ans Wasser zu fahren. Wir wollen schliesslich bei Tageslicht ankommen.

Babette amüsiert sich köstlich, wir seien ja wohl die einzigen Gäste, die weder den beach noch das Cape gesehen haben. Unglaublich!!!

„Bei Regen findet das Fest im Saale statt“. Wir nehmen das Nachtessen in dem riesigen holzgetäfelten Wohnzimmer ein, mit einem wunderbarem dunklem honigfarbenem Holzton. Früher stand hier ein Billardtisch, die Farmer kamen von überall, es ist der gameroom gewesen.

Montag Strahlende Sonne und warm!!! Babette fährt uns noch kurz mit dem Auto über die Farm. Wir gehen zu Fuss zur Lagune und zum Taranui Beach – wunderschön- und am Wasser entlang zurück zum Haus. Wir haben ein wundervolles Wochenende gehabt und bedanken uns bei unser Gastgeberin for her hospitality, wir werden uns gern daran erinnern und vielleicht sieht man sich irgendwann hier oder in Zürich wieder.

 

Wir fahren von der Farm noch nach Te Tii , eine Maori Siedlung. Die Ausleger liegen am Strand und auch die Briefkästen sind lustig.

                           

Man beachte Briefkasten Nr. 6 !

In Kerikeri gibt es unter dem Namen stone store das älteste neuseeländische Steinhaus. Hübsch gelegen mit Kirche nebenbei, eine nette Gartenanlage am Fluss und Segelschiffe vor Anker. Alles ganz idyllisch. (Wahrscheinlich auch überlaufen in peak-time.)

                     

Das älteste Steinhaus in NZ bei Kerikeri, Enten im Gänsemarsch

 

 Bei Kerikeri Inlet landen wir nicht am Wasser wie gedacht sondern auf einem Privatgrundstück.

Also zurück auf die Nr.1. Bei Kawakawa (waren wir schon mal, bunte Toiletten von Hundertwasser) fahren wir in einem grossen Rundbogen nach Osten über eine Halbinsel. Der Weg ist gravel, auf und ab und kurvig. Wir sehen nicht viel, alles dichter Urwald. Über Helena Bay geht es nach Whangarei. Die Ölkontrollleuchte geht an und erlischt auch nicht nachdem Öl nachgefüllt worden ist. Wir füllen nochmals nach, aber nichts tut sich. Der Vertragsladen in Whangarei hat natürlich schon zu, es ist fast 18 Uhr. Nochmals Kontrolle, dann fahren wir heim, es ist ja genug drin. Wir kommen auch gut an, gottlob.

Dienstag/ Mittwoch Unser Lebensraum an Bord wird immer kleiner! Der Salon ist auseinander genommen, die Treppe steht auf dem Tisch: Rowan arbeitet am Generator. Die Hallspar-Leute arbeiten am Rigg und zum Lösen der chainplates müssen sie ziemlich weit in unsere Eingeweide. Das Solarpanelgestell liegt schon am Boden, bereit zum Montieren  und die auf unsere Davits aufgeschweissten Anschlüsse soll demnächst abgebeizt werden, dazu musste das Dingi weg.

Wir sollten eigentlich in eine Lodge, haben dazu aber keine Lust und kochen und essen tapfer an Bord. Tapfer deswegen, weil wir zum Essen rechts und links neben unseren Betten hocken. (Wenn ich das im Klub erzähle….) Aber wir sind ja froh, wenn hier etwas geschieht, allerdings gibt es immer wieder Verzögerungen, weil irgendwelche Teile erst geliefert werden müssen. Der Vang-Mensch aus USA hat vier (! In Worten vier!) falsche Dinge geliefert. Unfassbar. Und Peters mail macht er auch nicht auf. Was ist denn das für ein Geschäftsgebahren?

Sobald Land in Sicht ist, werden wir auf die Südinsel fahren mit Tipps von Christoph und David.  (Auto war in der Werkstatt, ist wieder o.k. Wir sind inzwischen 6000km mit ihm gefahren.)

Wetter ist hier wirklich gemischt: gestern war es ganz warm. Ich bin mit dem Fahrrad ins Städtchen, heute sind lange Hosen wieder angemessen von den Regenschauern wollen wir nichts sagen. Scheint die Kiwis nicht zu stören. J