Auckland uam.

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Tue 22 Nov 2011 02:22

Blog 22.11.2011 Gulf Harbour, falsche Seite

Montag Wir rauschen nur mit Genua, der Wind bläst bis zu 29 kn. Kurz nach 15 Uhr treffen wir Tom, Peters Cousin – mit Motorboot „Sequel“ – er zeigt auf eine Bucht Nagle Cove in den Great Barrier Islands, dort sollen wir ankern, sie kämen dann auch gleich. Zum Apéro holt er uns hinüber, wir sind zu faul unsern Gummiwilli herunter zu lassen. An Bord befinden sich noch zwei weitere Paare und ein junges Mädchen. Eine wunderbare Bucht, drei Häuser sind an Land zu sehen, in einem wohnt das eine Paar. Das andere beaufsichtigen sie. Wir besprechen mit Tom das weitere Prozedere mit TeApiti.

Dienstag Ohne Wind starten wir früh am Morgen. Gegen 16 Uhr sind wir vor der Gulf Marina und werden mit einem Dingi abgeholt und an unsern Platz geleitet. Es ist eine Marina auf dem Reissbrett entworfen, ebenso die relativ neuen Wohnsiedlungen rundherum. Unser Platz ist auf der Westseite, d. h. ein Laden, die Werft und ein Chandler sind auf der anderen Seite der Bucht, allein mit dem Fahrrad brauchen wir fast dreissig Minuten.

Tom bringt uns einen Hummer an Bord, das wird eine major Operation. Hat aber gut geschmeckt. Wir machen weiterhin klar Schiff und ich sehe mal alle Schränke durch.

Mittwoch Einkaufen mit Fahrrad und ansehen, wo die Fähre nach Auckland abfährt. Sie braucht 50 Minuten und man ist direkt in der City, allerdings fährt sie schon um7.30, da müssten wir um 7 Uhr vom Schiff los.

Donnerstag 2 Männer von North Sails holen in anderthalb Stunden alle Segel herunter und nehmen sie zum Reparieren und Durchsehen mit. Ich bin froh, dass ich das nicht mit Peter alleine machen muss, obwohl wir ja auch schon Routine haben, aber alles ist doch ganz schön wuchtig und es weht auch etwas. Aber die Profis kennen ihr Handwerk.

Am Nachmittag kommt Tom und wir fahren nach Warkworth zu der Robertson Werft. Mit Konrad, dem Werftbesitzer gehen sie zusammen die Liste aller anstehenden Arbeiten durch.

Freitag Ein Elektronik-Mensch kommt und spielt uns eine neue Software auf – und o Wunder – wir sind wieder online. Eine defekte Antenne nimmt er mit. War ein ganz versierter junger Mann. Die Haiopeis von den elektronics sagen einem nie, wenn sie wieder ein neue Version auf den Markt bringen, die man kaufen sollte, insofern lagen wir schon 8 (!) Versionen zurück.

Samstag Inzwischen ist wirklich alles geputzt und aufgeräumt. Wir warten auf Lars und Erja von „Ambika“. Peter hat ihnen unseren Wagen geliehen und sie bringen ihn zurück. Ich backe extra einen Kiwi- Kuchen und nach Kaffee und Kuchen bringen wir sie wieder nach Opua. Zwischenhalt ist in Whangarei. Dort ist wunderbares warmes Wetter. Wir versuchen mit VHF mobile (obwohl der Landgebrauch verboten ist) „Gruffalo“ zu erreichen. Antwortet aber niemand. Wir nehmen einen kleinen Snack zu uns an einer schönen Marina-Promenade und wundern uns, dass die Restaurants alle an einem wunderschönen sonnigen Tag, am Samstag um 16 Uhr ihren Betrieb einstellen. Rien ne va plus.

In Kawakawa müssen wir alle aufs Klo. Hier hat Friedensreich Hundertwasser sein einziges Kunstwerk auf der Südhalbinsel erschaffen. Die Schweden können mit dem Namen gar nix anfangen und ich bin schon mal in einer ähnlich bunten Toilette gewesen, ich glaube es war an irgendeiner deutschen Autobahnraststätte. Was wir nicht wussten, Hundertwasser hat dort in der Nähe in Kaurinui 1975 eine Farm gekauft, ist dort 2000 gestorben und auch beerdigt. Alles hübsch bunt. Über Geschmack kann man streiten.

 Kurz vor 18 Uhr sind wir in Opua und bald beginnt dann auch das BBQ und die Preisverteilung der Allpointrallay. Ambika erzählt, sie haben in der Woche viele Veranstaltungen besucht, es sei sehr interessant gewesen. Fast jedes Schiff erhält einen Preis, wofür auch immer. Wir übernachten auf Ambika im Vorschiff und schlafen wunderbar.

Sonntag Sonntagsfrühstück in strahlender Sonne und noch kein Wind im Cockpit. Gegen 10 Uhr brechen wir auf. Wir fahren auf einer Küstenstrasse heim, die über Tutukaka führt. Der Weg ist kurvig und bergauf, bergab aber wunderschön. Reine Landwirtschaft mit grossen Farmen. Wir sehen aber mehr Kühe als Schafe. Hat sich wohl in den vierzig Jahren, seit Peter das erste Mal hier war, sehr verändert.

 Halt an einem beach kurz vor Tutukaka. Fünf Leute im Wasser auf Surfbrettern. Die Sonne scheint, es ist warm. 5 Häuser, 3, 4 Camper. Es ist richtig schön! Da wir ja in der Bucht vor Tutukaka geankert und uns nicht in den Hafen getraut haben, weil von 2 m Tiefe die Rede war, wollen wir es jetzt doch noch mal genau wissen. Wir treffen auf eine richtig nette Hafenmeisterin, die uns versichert, es sei 2-3 Stunden nach low water alles kein Problem.

Vielleicht kommen wir ja nochmals im Februar oder März vorbei.

 Auf der Weiterfahrt sehen wir ein Schild „Tangelos“ und fahren auf einen Hof, please toot. Wir kommen mit einer älteren Dame ins Gespräch. Sie erklärt uns, dass Tangelos eine Art Apfelsinen seien, sie liessen sich aber nicht pellen, man müsse sie eher abschneiden. ( Peter filetiert die Orangen sowieso immer, also kein Problem.) 1 Kilo 2 Dollar. Avocados bietet sie für 0,50 Dollars an und dann stehen noch 2 Kartons mit Apfelsinen auf dem Boden. Als wir auch davon welche kaufen möchten, meint sie, die dürfe sie nicht verkaufen, die haben auf dem Boden gelegen. Das sei law.  Idiotisch. Sie schenkt uns welche. Sie gibt wohl auch welche an  Kinder, die sich keine Früchte leisten können. Als ich sie frage, ob sie auch Zitronen verkaufe, nein, sie hätte nur einen Baum für eigene Zwecke, greift sie eine Schere und schneidet uns welche ab. Das Land, wo die Zitronen blühen---und zwar orangefarbene! Ein wirklich nettes Intermezzo. Und alle Frühlingsblumen blühen in ihrem Garten.

In Whangarei machen wir nochmals Halt und finden in einer Marina am Fluss auch Gruffalo, sie sind aber nicht da. Wir hinterlassen eine Nachricht und kommen an dem Steg, eine nette kleine Marina mit Werft, mit mehreren Leuten ins Gespräch. Ein Schweizer mit deutscher Frau erzählt, er sei schon ein Jahr hier, er hätte einen Unfall gehabt: Vor der Küste auf einen Felsen gelaufen, das Schiff wäre fast abgesoffen. Ein anderer erzählt, wenn wir noch nicht bei der Indonesia Rally gemeldet seien, sollten wir das immediately machen, die Anzahl der Teilnehmer sei begrenzt. „Circe“ , weitere Schweden von unserem Desperado-net stehen on the hard, sind aber auch nicht zuhause.

Letzter Punkt auf unserer Liste ist dann nochmals Warkworth. Wir beschauen uns das Dörfchen etwas genauer, in sonntäglicher Ruhe. Es ist ein nettes kleines Örtchen, an einem schmalen Fluss gelegen und gefällt uns. Wir werden alles bekommen, was wir zum „Überleben“ brauchen. Ein riesiger neuer Supermarkt „New World“ hat 7 Tage von 8-8 offen. Dann kann ja nichts schief gehen. Von der Werft können wir sogar mit dem Fahrrad in das Zentrum. Alles zusammen bestätigt Peters Entscheidung für diese Werft.

Montag 10 Uhr los mit dem Auto nach Auckland. Zum Deutschen Konsulat, meinen Pass abholen. Dauert fünf Minuten, nachdem ich noch ein bisschen nachzahlen musste, weil der Honorarkonsul in Fiji die Gebühren zu niedrig berechnet hatte.

In der Nähe ist auch das australische Konsulat, wo wir ein 12monatiges Visum beantragen wollen, da wir über Australien heim fahren und von Darwin aus die Rally startet. Es ist aber gerade lunchtime, wir kommen in einer Stunde wieder. Ein Gebäude mit einem zentral gesteuertem Fahrstuhl: imponierend. Du musst an einem grossen Pult dein Stockwerk angeben und das Display sagt dir dann, welcher Lift zuständig ist. Schlangen am äusseren Schalter, Untersuchung wie am Flughafen und dann Einlass in den Raum, Nummer ziehen und warten. Peter bekommt diverse Papiere in die Hand gedrückt mit der Bemerkung, er könne das alles auch online machen. Das macht er gerade und flucht, und flucht, und flucht…. Was die mal wieder alles wissen wollen!

Wir wandern anschliessend noch durch die Stadt, sie gefällt uns. Nette Geschäfte, interessante Hochhäuser und umgebaute Kaianlagen für poshe Restaurnts. In dem fishmarket gibt es nicht nur Fisch und Wassergetier aller Art sondern auch einen exquisiten Feinschmeckerladen. An der Pier, mitten in der City, liegt ein holl. Kreuzfahrtschiff, die Valendam, haben wir schon in den BVIs getroffen. Ein riesiges Gelände ist für die ehemaligen Amerikascupper abgeteilt und heute Touristenattraktion. Ein paar Superyachten sind auch da.

Etwas schwierig gestaltet sich die Heimfahrt. Die Autobahneinfahrt, auf der wir herein gekommen sind, ist als Ausfahrt geschlossen. Die Beschriftung ist mal wieder nicht ganz so prickelnd, also machen wir einen kleinen Umweg, aber gegen 5 Uhr sind wir dann doch wieder zuhause. Es weht heftig und dann fängt es auch noch an zu nieseln. Alles grau. Brrrrr

Dienstag Es ist etwas wärmer. Hallspars kommt und bespricht die Scheuerstelle des Grossfalls, die nicht mehr kardanische Radarantenne und was am Boom für mdie Befestigung des Grossegels getan werden muss.

Wir „machen Büro“.

 

         nicht nur „just loo“

 beach vor Tutukaka

 

Tangelos und Frühling

                                    

                                                                                 Waterfall Whangarei                                                   Gruffallo

 

 

                    an „unserm“ Flüsschen

Imagination, hatten wir als AIS auf der Überfahrt

Erste Eindrücke von Auckland