11.11.2011 Opua, erste Eindrücke
11.11.2011 Opua, erste Eindrücke Das Schiff ist „süber geputzet und dargetan“, alles innen
sauber und gewienert. Die Töpfe, Schüsseln, Schalen, Armaturen und der Herd
blinken, das Holz ist poliert und wir fühlen uns wieder wohl. Nach so langen
Wochen und Monaten muss man dann auch mal die Schränke aufräumen und die
Bestände sichten. Kühlschrank und Freezer sind abgetaut und spinnen. Wir haben
immer gedacht, der Freezer sei defekt, denn in der Südsee war er meistens nur
auf minus 12 Grad, hier dann plötzlich auf minus 22. Na klar, kann der nicht
kühlen, wenn das Wasser schon 28 Grad hat. Hier sind jetzt 17-18. Also alles
läuft vorschriftsmässig, wobei wir den freezer zurzeit gar nicht brauchen. Seit
gestern haben wir ein „electrical fitness certificate“. Ein
Elektriker kam und hat unsere Anlage durchgemessen. Ich musste auch den
Generator anwerfen und er hat wieder gemessen. Wir seien das einzige Boot von 7
(!) ausländischen, dem er das Signet- für 4 Jahre – geben konnte! Wir haben jetzt auch für 6 Monate einen Wagen und machen erste
Erkundungsfahrten. Der ursprünglich aus Griechenland kommende Verkäufer erzählt
Peter seine ganze aufregende Lebensgeschichte (bei Chrysler und unter Iococca)
und händigt uns schon den Schlüssel aus, ohne dass Peter einen Cent bezahlt
hätte. Er sei heute nicht da, das könne man morgen erledigen. Das Auto ist
gekauft und kann an ihn zurück gegeben oder anderweitig verkauft werden. Opua ist eigentlich nur eine
einzige Strasse, der Blick auf die gesamte Bucht ist aber atemberaubend. Und
wie viele Boote da schwimmen! Unglaublich. Die Marina sauber und gepflegt. Den
Müllplatz muss man gesehen haben. Die Landschaft rundherum ist hügelig und
saftig grün, die Häuser sehr gepflegt. Blumen überall. Es ist Frühling.
Offensichtlich haben wir eine tolle Zeit erwischt. Wir fahren nach Paihia: auch hier ein
atemberaubender Blick auf die Bay of Islands mit vielen Schiffen.
Offensichtlich werden an drei Stellen gerade Regatten gesegelt. Über eine
schmale einspurige Brücke geht es nach Waitangi
und den Waitangi Treaty Grounds. Hier wurde 1840 der Treaty of Waitangi
zwischen Maori Chiefs und der Britischen Krone unterzeichnet. Das ist quasi die
Geburtsstunde von Neuseeland. Ein Reverend Henry Williams, einer der
Unterzeichner, ist einer der Vorfahren von Peter, mütterlicherseits. Nächste Station ist Kerikeri,
ein nettes kleines Städtchen. Auf dem Weg dahin sehen wir die ersten
neuseeländischen Schafe, Kühe, Weinfelder, Zitrusfrüchte und Kiwis. Letztere
wachsen auf ca 1 m hohen Gestellen, die Äste hängen herunter, sehen von weitem
aus wie Wein. Wir haben immer gedacht, Schafe und Obst seien die
Haupausfuhrgüter. Nein, Milch und Milchprodukte sind es. Alles geht nach China,
grösstenteils als Milchpulver. Auf dem Heimweg machen wir Stopp bei den Hararua waterfalls. An der
gegenüberliegenden Seite stehen Camper und Zelte. Ein hübscher Platz um zu
übernachten. Der ganze Norden hat eine Vielzahl von hotels, motels, backpacker
hostels. In der Bay schwimmt ein Kreuzfahrtschiff. Die Leute laufen sportlich
gekleidet herum, viele Rucksäcke. Mit fleece bis zum sommerlich kurzen
Röckchen. Landein ist es wärmer als an Bord. Der Wind ist ziemlich kalt.
„Ambika“ u.a. sind noch unterwegs und haben starken Wind genau auf
die Nase. Sie werden sicherlich nicht vor dem Wochenende hier sein. Südöstlich
von NZ zieht ein grosses Tief vorbei mit Windstärken bis 53 kn, sie bekommen
die Ausläufer noch mit. Wir haben keine Eile. Am Wochenende starten hier die
Festivitäten der All-Point-Rally (obwohl wir ja zu früh gestartet sind- gehören
wir immer noch dazu) und die Entscheidung weiter Richtung Süden zu fahren,
machen wir von Wind und Wetter abhängig. Einziges Ärgernis ist wie schon so oft, das internet. Geht am besten in
Allerherrgottsfrühe. Und auch nicht immer. Donnerstag. Herrliches Wetter
ab mittags. Wir fahren erneut nach Waitangi und gehen ins Treaty House und ins
Maori meeting house. Die ganze Anlage ist sehr weitläufig, riesige geschnittene
Rasenflächen. Das Haus ist umgeben von Blumen (wie ein dänischer Sommergarten),
alles blüht, Riesenbäume und überall der phantastische Blick auf die Schiffe in
den verschiedenen Buchten. Es ist richtig schön hier! Peter erfährt, dass sein
Vorfahre, der Dekan Henry Williams, den englischen Text ins Maori übersetzt
hat. Deshalb haben die Chiefs dann überhaupt unterschreiben können. Das war ihm
auch neu. Wir fahren später mit einer Autofähre von Opua hinüber auf die andere
Seite einer Halbinsel und 10 km weiter nach Russell. Ein nettes kleines
historisches Städtchen., ein Fähranleger, eine Strandpromenade, weisse Häuschen
und viel viel Geschmack, selbst in den Souvenirläden. Mit dem Auto geht es
bergauf bergab zum äussersten Ende der Halbinsel und wir wandern zu Fuss auf
die Spitze. Grandiose Ausblicke an jeder Ecke neu. Richtig schön! Wir sind ganz
begeistert. Bay of Islands, Opua Mülltrennung
Peter bei Eiseskälte auf
Empfang Unser neues Auto
Man trägt
Hut Frühling
Erste
Eindrücke…
Haruru waterfalls Meeting house built in
1944 Blick auf Russel u Bay of
Islands |