Teil II Invergargill bis Dunedin

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 5 Apr 2012 03:34

Teil II Invergargill bis Dunedin

Donnerstag In Invercargill gehen wir in die public library, um endlich mal ungestört ins Internet zu können. Unsere Parkuhr ist 10 Minuten überzogen und wir haben ein Ticket über 12 Dollar, also city council suchen und sofort bezahlen, d.h. wir kommen erst gegen 11.30 Uhr los. Bei Fortrose beginnen die sogen. Catlins, eine relativ einsame Region mit riesengrossen Farmen und Hügeln, soweit das Auge reicht, windschiefe Bäume und bei der i-Site bekommt man Tipps, wo man denn doch Unterkunft findet. Weide, Weide und Weide, besondere Steinformationen und auch viele liebliche Hügel. An jeder Ecke sieht es anders aus. Eine gravel road führt nach Waipapa Point, es hat einen Leuchtturm und Seelöwen.

Slope Point ,die nächste Bucht, ist nun wirklich der südlichste Punkt von NZ. Auf einem Schild ist vermerkt, der Südpol ist von hier aus näher als der Äquator.

                        

In der Curio Bay schauen wir uns versteinerte Bäume an. Die gelbäugigen Pinguine lassen sich aber nicht blicken, sie kommen „heim“ bei Dunkelheit.

Der Niagara Fall (von NZ)  ist ein kleiner Witz, vielleicht 20-30 cm hoch, dazu ein Bild von den richtigen. Es gibt hier Strände!!! Einfach wahnsinnig. Tautuku. Lang, runde Bucht, gleichmässiger Surf, die Wellen rollen an und an und an…

 

Reste eines Hauses

 

Windschiefe Bäume, Tautuku Bay

 

Bei New Haven biegen wir ab zur Surat Bay und landen bei einer Lodge eines französischen Ehepaares., herrlich gelegen auf einer Landspitze. Ausser uns wohnen nur noch zwei junge Damen dort ( DE und AT). Nach einem ausgiebigen Spaziergang an den wundervollen Strand mit Seelöwen kochen wir zum erstenmal in der Küche der Lodge.
Peter ist davon überzeugt, dass unser Fertiggericht für 6 Personen reicht, es sind zwei knappe Portionen. Gottlob haben wir noch Coleslaw und Käse. Ist aber ganz lustig, alle Gerätschaften sind ja auch vorhanden. 

Apéro an der Sonne

 

Freitag Kurz nach unserer Abfahrt, bei strahlender Sonne- sammeln wir Alberto auf, ein Spanier mit Rucksack. Er kommt mit uns mit zum Nugget Point, wieder mal ein Leuchtturm aber wunderschön gelegen, Seelöwen und besondere Steinformationen. Über Kaka Point fahren wir nach Balclutha zur Mündung des River Taieri (Taieri Mouth). Bei schönster Sonne mit Blick auf den Fluss machen wir Picknick. In

       

Nugget Point mit Alberto

Dunedin setzen wir Alberto ab mit dem Angebot, jederzeit bei uns vorbei kommen zu können, wenn er denn mal in der Schweiz sei. ( und wir zuhause) Die Stadt finden wir nicht besonders, sie erscheint uns auch als sehr herunter gekommen. In unserm Reiseführer steht, sie war mal so gross wie Los Angeles und eine der reichsten Städte Neuseelands. Der Lack ist mehr als ab.

    

Railway station in Dunedin und das Haus von Chris/Tom

 

Auf der Peninsula (rechte Seite der tiefen Bucht) nehmen wir die high cliff road mit atemberaubenden Ausblicken bis wir bei Portobello wieder am Uferweg landen. In der Harrington Road ist das Wochenendhaus von Chris und Tom. Wir sind am Ziel, befolgen genau die schriftlichen Anweisungen…. und machen es uns gemütlich. Peter zündet ein prächtiges Feuer im Kamin an und wir braten uns unser Dinner selber.

Samstag: Markt in Dunedin, sehr gut. Das Gebäude des Bahnhofs ist ein Bauwerk aus der Jahrhundertwende und mit vielen Verzierungen, angeblich das meistfotografierte Gebäude. Den Nachmittag verbringen wir auf der anderen Seite der Bucht bei vielen vielen Seemöwen und Seelöwen. Gegen 15 Uhr sind wir bei der Albatros Kolonie, wenige Meter vom Haus von Chris und Tom entfernt. Das ist der einzige Platz, wo Albatrosse auf dem Festland brüten. Faszinierend. Wir sehen zwei Küken, wenige Monate alt, 8kg schwer, die Eltern mühen sich ab, das Kind zu füttern. Es muss aber zum Essen zu ihnen laufen, damit es seinen Babyspeck verliert. Und wenn es dann zum erstenmal fliegt, bleibt es fast fünf Jahre in der Luft , um dann hierher zurück zu kommen und selber ein Männchen oder Weibchen zu suchen!! Die kleinen brauchen die Nahrung von beiden Eltern. Kommt ein Teil aus welchem Grund auch immer nicht zurück, springt die Aufzuchtstation ein, und übernimmt den halben Teil der Fütterung. Geht durch irgendein Unglück mal ein Ei kaputt, bekommen die Eltern ein Fake-Ei untergeschoben, um sie am Brüten zu halten, um so notfalls ein „verwaistes Ei“ wieder bebrüten zu können. Die Kleinen werden mit Kamera beobachtet und alles dokumentiert.

Dicht dabei ist auch die Pinguin Station, das ist unser nächster Termin. Die blauen Pinguine gibt es häufiger in NZ, hier brüten Gelbaugen-Pinguine. Sie sind relativ selten und ganz ungewöhnliche Tiere. Sie sind asoziale Wesen, absolute Einzelgänger. In dem Reservat gibt es einen Strand und ein geschütztes Areal mit heimischen Sträuchern, alles wird renaturiert. Die Pinguine müssen an Land kommen  um zu brüten – das geht nun mal nicht im Wasser – und um 2-3 Wochen eine Mauser zu überstehen. In dieser Zeit ist ihr Fell nicht wasserdicht und sie würden ertrinken. Sie müssen das einfach an geschützten Plätzen überstehen. Die Station bereitet ihnen quasi auch Nistplätze, versucht Feinde abzuhalten und beobachtet alle Paare. Wir haben wirklich Glück: Pünktlich um 18 Uhr watscheln zuerst einer und dann zwei aus dem Wasser. Einsam und allein trotteln  sie den breiten Strand hinauf, den Hügel hinauf zu ihrem Revier. Nächsten Morgen werden sie bei Sonnenaufgang wieder zurück ins Wasser gehen. Wir können von halb unterirdischen Stationen wenigstens drei Pinguine in der Mauser beobachten, ein Pärchen und ein einsames Männchen. Das Weibchen ist schon fertig mit der Mauser, schaut aber alle  2-3 Tage vorbei. In der Station selber werden drei Pinguine versorgt,

die verletzt sind. Es sind Jungtiere, sie haben noch nicht die gelben Augen und Kopffedern der ausgewachsenen Tiere. Alles toll interessant und wir sind froh, dass wir Führungen gebucht haben.

            

Ein chick, Albatros-Junges; Fütterung von Pinguin-Jungem

 

Chris und Tom erwarten uns in ihrem Haus, der Kamin brennt und Peter kocht seinen Risotta Girribirri. Sie wollen genau wissen, was wir in der letzten Woche, seit wir sie in Hokitita verlassen haben, erlebt und gesehen haben. Es wird ein kurzweiliger Abend.