Teil III Arthur`s Pass bis Blenheim

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 5 Apr 2012 04:19

Teil III Arthur`s Pass bis Blenheim

Am nächsten Morgen, Sonntag, werden wir dann noch weitergereicht an Toms Schwester in Blenheim. Vermutlich in 3-4 Tagen sind wir in der Nähe und herzlich eingeladen, bei ihnen zu übernachten!

Nach dem Frühstück Aufbruch zum Arthurs Pass. Ich muss ein bisschen abkürzen,`komme ja gar nicht hinterher: zunächst an der Ostküste nach Moeraki, dort liegen am Strand ein paar sehr grosse „Murmeln“ herum. Riesige Kugeln aus Stein.

In Oamaru, weiter an der Ostküste entlang, sind wir positiv überrascht, die Stadt glänzt mit viktorianischen Gebäuden aus hellem limestone. Auf einmal hohe Steinhäuser und Säulen überall. Die Geschäftsinhaber tragen historische Bekleidung, es gibt eine Dampfeisenbahn und eine Damenkapelle gibt eine Trommeleinlage.

 

Danach geht es nach Nordwesten entlang des Waitaki Rivers bis nach Omarama. Die Flussbetten all dieser Flüsse sind unglaublich: Geröllmassen ohnegleichen, auch wenn jetzt nur ein kleines Rinnsal fliesst. Man kann sich gut vorstellen, was da passiert, wenn Schneeschmelze und Regen ist. Der Lake Benmore , an dem wir vorbei kommen, ist der grösste manmade Lake, also ein Stausee, in NZ.

Bei Twizel biegen wir nach Norden zum Lake Pukaki und bei „Peters Lookout“ sehen wir ihn zum ersten Mal, den Mount Cook (Aoraki) , den höchsten Berg in NZ, 3754 m, weisse Kappe und sehr imponierend. Die ganze Bergkette sind die „Southern Alps“ und ganz schön hoch und lang. Das Dorf mit gleichem Namen ist unser Ziel, dort übernachten wir im „The Heritage“, ein historisches Hotel (einmal abgerissen, einmal abgebrannt, jetzt Neuauflage) , es ist Teil eines Edmund Hillary Zentrums. Der Ausblick aus unserm Zimmer ist atemberaubend, die Bergspitzen hüllen sich in rosa. Die Preise liegen erstaunlicherweise deutlich unter schweizer. In dem ganzen Dorf gibt es aber Unterkunft für jeden Geldbeutel bei imponierender Kulisse.

Montag Am Lake Pukaki entlang müssen wir wieder zurück, es ist die einzige Strasse zum Mount Cook. Auf der Nr.8 fahren wir zum Lake Tekapo, Fairlie, Geraldine, Windwhistle, Sheffield, Springfield, Castle Hill zum Arthur`s Pass. In Otiro sollen wir wieder umkehren, ist der Ratschlag von David. Unser Benzin geht zur Neige, nächste Tankstelle sagt 82 km und kommt und kommt nicht. Wir fragen auf einer Farm, es sind noch 13 km zum Lake Brunner, in Moana gibt es endlich Sprit. Giselchen atmet erleichtert auf und kann die Landschaft wieder geniessen! Die Gegend ist unglaublich: Hügel, gelbes Gras und sonst nichts,nichts, nichts. Soweit das Auge reicht.

Langsam wird es grüner und wir fahren ellenlange Strassen entlang, rechts riesenhohe Hecken aus Kiefern (NZ Spezialität ) , links Weide, Weide, Weide. Manchmal leer , manchmal mit cattle oder sheep, aber so so viele auf einer Weide, unglaublich. Einmal läuft eine Herde im Galopp auf der Strasse, angetrieben nicht von einem Hund sondern von einem Jeep. Immer wieder mal sehen wir Kühe im Gänsemarsch nach Hause trotteln, sie gehen zum Melken, eine endlose Kolonne.

Bei Castle Hill machen wir einen Stopp und schauen uns „abgefahrene“ Steinformationen an, Sandstein in Riesenbrocken, abgerundet und mit vielen Löchern. Die Sonne scheint, es ist angenehm warm und ein schöner Spaziergang zwischen all diesen Klunckern.

Die Landschaft ändert sich andauernd, besticht aber immer dadurch , dass man so weit gucken kann, ohne dass Häuser zu sehen sind. ES gibt auch immer mal wieder sehr steile und kurvenreiche Strassen, Peters Lieblingskurven (!) Die Laster, meist mit Anhänger, die uns entgegen kommen haben einen Affenzahn drauf, trotz der Enge und Steilheit.

Bei Arthur`s Pass gibt es ein Info-Center über die Geschichte des Passes als wichtigste Querverbindung zwischen Ost und West..Vom Lookout können wir auf eine lange steile Talbrücke sehen, die wir dann auch befahren. Auf dem Parkplatz hüpfen zwei Kea- Vögel auf ein Auto und picken an diversen Teilen herum. Sie sind wirklich freche Vögel, haben einen langen gebogenen Schnabel und man soll sie nicht füttern, sie können kräftig beissen.

Dadurch, dass wir soweit im Westen erst eine Tankstelle finden, kommt Plan B zum Tragen, wir fahren über Stillwater, Reefton, Springs Junction nach Maruia mit heissen und landen in the middle of nowhere in einer japanischen Lodge. Peter geht Baden im Badehaus (leicht schwefelig) und unser Dinner essen wir mit Stäbchen. Mal was anderes. Ein wunderschöner Tag geht zuende.

Dienstag (3.4.)  Als wir vor 8 Uhr los wollen ist das Gate noch geschlossen. Das Wetter ist heute leider bedeckt, später etwas drizzle. Hanmer Springs ist nur wenige Meilen entfernt und ein Bad und „Kurort“ aufgrund warmer Quellen. Der Abstecher muss sein, sieht auch alles sehr nett und gepflegt aus. In der Karte entdecke ich dann eine Strasse, die zur Molesworth Station führt. Dies ist die grösste Farm in Neuseeland: 180 000 Hektaren of land und 10 000 Stück Vieh. Peter ist nicht zu halten. Die Strasse geht auf einen Pass (Jolly Pass) und ist Schotter pur. Auf der anderen Seite untern ein riesiges langes Tal, ewig, ewig. Wir fahren und fahren. Müssen zweimal durch einen Bach – eine meiner Lieblingsübungen und kommen doch nur zu einer historischen Hütte. Der Weg geht noch 50 km weiter! Rückzug. Über den Jack Pass zurück nach Hanmer Springs. Die Erde hat uns wieder – und die Asphaltstrasse.

Auf der Nr. 7 nach Culverden und Waipapa. Eine Touri-Strasse bringt uns über die Küste zu Steinformationen , (Cahtedral Stones) und zu einem Platz am Hochufer (!) , wo um 1900 ein Hafen war. Die haben die ganzen Waren bei Robinson Port irgendwie die Küste hoch gehievt. Schon sehr verwunderlich. An der Gore Bay sitzen wir am Strand auf einer Bank, in der Sonne, haben unser n lunch und auch noch Kino: ein Bötchen wird genau vor unsern Augen an Land gehievt, drei Leute waren zum crayfisch fangen.

Wir landen in Kaikoura in einem  B&B der wirklich feinen und netten Sorte, sehr geschmackvoll eingerichtet. Peter, der Ehemann von Gwen  hat zweimal täglich eine Schafschershow. Wir kommen gerade recht. Er bearbeitet ein Tier und erklärt die verschiedenen Rassen, das Haar, wie es zusammengepresst werden muss, wie viel es bringt (eine Schur pro Schaf 12 Dollar, diese werden 2mal geschoren) und das Lanolin usw. Wieder mal höchstinteressant!

Die Stadt ist bekannt für Whalewatching, Dolphins und Crayfisch zum essen und ein Freizeit- und Touristenort. Nur Autowaschen geht nicht. Die einzige Anlage in der Stadt ist kaputt. Unser Auto hat es wirklich dringend nötig, muss jetzt bis Blenheim warten.

 

 

 

 

Mt Cook

 

 

Magret u John

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

Kea auf dem Parkplatz auf der Arthurpass Strasse

 

 

 

 

 

 

 

 

Landschaften ohne Ende