St Kitts

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 3 Mar 2011 03:06

Blog 2.3.2011 St.Eustatius gen. Statia

Position 17:28.80 N 62:59.42 W

 

Jetzt liegen wir vor Statia/ Oranjestadt. Die Männer sind zum Einklarieren. Ich mache Wäsche und backe Brot. Heute morgen sind wir früh gestartet, zunächst wunderbares Segeln mit gutem Wind um 5 bft. Am Ende der Insel blieb der Wind für ungefähr eine Stunde ganz weg, um dann mit 7 durch den Sund zwischen den beiden Inseln zu fegen. Von See aus konnten wir nochmals unsere gestrige Tour nachvollziehen. Wir starten gegen 11 Uhr mit einem Fahrer. P. hat kein Auto mehr gemietet bekommen. Ein Kreuzfahrer hat über Nacht angelegt und draussen schwimmt auch noch so ein schreckliches Unikum, ein grosses Segelschiff mit einer Art Schornstein. Entsprechend hektisch ist das Städtchen Basseterre, die Hauptstadt. Wir wären gerne mit der „scenic railway“ gefahren(für unsere railway-freaks! Unten kann man klimatisiert fahren, oben freiluft. Jeder kann wechseln während der Fahrt. Getränke sind

Im Fahrpreis von 98,-US-Dollar inbegriffen.), aber das haben wir zeitlich nicht ganz geschafft und sie fährt auch nicht jeden Tag, meistens wenn cruiser da sind. Das ist eine alte Schmalspurbahn, die früher sugar cane  von der ganzen Insel in die Stadt zur Weiterverarbeitung transportiert hat. Die Insel ist noch deutlich sichtbar von dem Zuckerrohr geprägt. Die Bewirtschaftung ist erst vor ca 5 Jahren aufgegeben worden, die Felder verwuchern langsam. Meistens Steinhäuser, ab und zu richtig grosse, aber auch viele verlassene, heruntergekommene. Unsere erste Station ist ein ehemaliges Herrenhaus genannt Fairview Inn. Gekauft von einem wohlhabendem Inder, reich geworden ursprünglich durch Supermärkte. Das ganze Anwesen ist liebevoll gepflegt, beherbergt auch ein edles Restaurant und rundherum gibt es Springbrunnen und einen botanischen Garten mit vielen Bäumen: Cashew-Nüsse, Frangipani, und überall Weihnachtssterne und vor allen  Bougainvilleas in üppiger Pracht. Die Aussicht aufs Meer ist berauschend. Caribelle Batik ist ein Ort, ebenfalls am Hang, dort ist es kühler, auf einer ehemaligen Zuckerrohrfarm. Handgebatiktes in jeder Form von Schlips über Kissen zu Pareo, Kleid, Kosmetiktäschchen und und und. Eine Dame demonstriert die Technik und die verschiedenen Farb-Tauchbäder. Es sind wirklich schöne Sachen dabei. Peter bekommt ein hot pant in rot zur Nacht! Brimstone Hill Fortress ist ein UNESCO World Heritage und wird auch das „Gibraltar von West Indies“ genannt. Erbaut um 1690 von Sklaven auf einem Berg durch Englische Militäringenieure. Brimstone ist ein vulkanisches Gestein, das auch an anderen Orten auf der Insel sichtbar wird. Es gibt auch zwei grosse Steinblöcke, in die irgendwelche Ureinwohner einen Menschen und einen Affen reingeritzt haben. An der Nordwestspitze der Insel treffen wir auf die Schienen der Schmalspurbahn und kehren ein in Rawlings Plantation Inn: ein wundervoller Garten, mit Swimmingpool. Wir trinken einen Rum-Punch mit einem Hauch von Muskat, schmeckt wirklich lecker, und warten darauf, dass das Buffet für uns hergerichtet wird. Köstlichkeiten. Die Ostküste der Insel St. Kitts ist deutlich weniger bewohnt und nicht so ganz aufregend. Unser Fahrer zeigt uns im Südosten der Insel noch ein riesiges Mariott-Hotel in einer schönen Bucht. Vor dem Hotel stehen Sonnenliegen in 5er Reihen und rundherum Appartementhäuser, Urbanisation. Casino und Airport und Golfplatz sind auch in der Nähe.Über eine Landzunge geht es zum südöstlichsten Teil der Insel, quasi nochmals eine kleine Insel als Wurmfortsatz.  Dieses ganze Inselchen soll als neue Marina mit entsprechender  Anbindung umgemodelt werden. Die Wühlarbeiten sind in vollem Gange. Ein innen liegender Salzwassersee soll zu einem Delfinarium umgebaut werden. Die Leute von St. Kitts und Nevis wollen ihren Kuchen an der Touristikindustrie abhaben. Heute Morgen lagen schon wieder 2 Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Und dass bei ca 30 000 Einwohnern der Insel. Die Passagiere werden durch Ladenstrassen geschleust, wo ein diamond und watch Geschäft neben dem anderen liegt. Kann man in jedem Hafen eine Uhr kaufen??? Der Abschluss unserer Tour ist ein Strand an einer Partymeile, wo jeden Tag die Nacht durch Party ist und laut unserem Guide alles vorhanden ist, was man für ein Strandleben in der Karibik braucht: Liegestühle, Essen und Trinken, Schwimminseln usw. Es war eine kleine dreckige Bucht und durchaus nicht unser Traum von Karibik. Und Ballermann brauchen wir auch nicht.

Die Leute hier sind übrigens sehr freundlich. Die früheren Arbeiter auf den Plantagen kamen –nach der Sklavenzeit- meistens aus Guinea und sind dann nach dem Zusammenbruch der Zuckerindustrie wieder zurück gegangen. Die offiziellen Leute sind immer sauber ,ordentlich und gepflegt, pikobello gekleidet, die Schulkinder tragen alle Schuluniform. Dass sonntags Feinmachen angesagt ist für den Kirchgang hatte ich schon erwähnt. Gestern habe ich einen Hutladen for fine churchhats gesehen. Viele Männer tragen Mützen – Bob Marley lässt grüssen und die Frisuren der Frauen sind wirklich kreativ. Zöpfchen geflochten in tausend verschiedenen Formen. Die meisten Souvenirshops werden von Indern geführt, ist uns anderswo schon aufgefallen. Gegen 18 Uhr kommen wir am Hafen wieder an, sightseeing macht unglaublich müde!

 Fairview Inn

 

 

 Supermarkt

 

 Fotos retouschieren!

Hotel der Traumstrand unseres guides