Blog 24.03.2012 Queenstown

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Sun 25 Mar 2012 21:31

Die Fähre legt um 12 Uhr an, wir haben nicht viel von dem Wind mitbekommen. Wir fahren auf dem scenic „Queen Charlotte Drive“ am Hochufer entlang. Der erste Stopp ist ein neuer Holzhafen und weiter nach Havelock, der Hauptstadt der grünen Muscheln. Kiwi lieben offensichtlich diese Auszeichnungen Hauptstadt von ….Bei der Pelorus Bridge springt ein junger Mann in den Fluss. Scheint nicht ganz warm zu sein, er schreit vor Vergnügen.

       

 

Wir folgen der Nr. 6 bis nach Nelson. Dort gibt es auf einem Hügel am Ende der Stadt eine Jugendstil-Kirche, die erst in den 70igern vollendet wurde. Unter Jugendstil haben wir wohl etwas anderes verstanden, jedenfalls finden wir das Ding nur hässlich. Die Sonne scheint und wir fragen uns durch zu einer historischen Strasse, wieder die angeblich einzig intakte in NZ. Nette kleine Häuschen mit Galerien, Töpfereien, accomodation und einem Teeladen in einem Mini-Häuschen mit Spitzdach. Die Dame kommt aus Paris und ist erst seit zwei Monaten da, strategisch gut gelegen gegenüber dem besten Hotel. Es gibt hier auch wirklich keinen losen Tee zu kaufen. Offensichtlich hat sie eine Marktlücke entdeckt und ist zufrieden. Tee trinken können wir dann nächstes Mal, verspricht sie uns.

 das Teehaus

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Nelson, die umstrittene Kirche und historic street

 

Von Nelson geht es über Richmond, Mapua und Rubv Bay der Küste entlang gegen Norden nach Motueka-port. Die meisten Boote sind Kimmkieler und liegen im Mud. Sie haben auch alle eigene Stege und eine verwirrliche Anzahl an Leinen für den Tidenhub, z.B. eine Führungsleine, sie dürfen ja nicht umkippen. Wäre mir alles etwas umständlich und mit wenig Wasser unterm Kiel.

extra für Christoph J

 

In Motueka suchen wir eine Unterkunft und landen etwas Abseits der Strasse bei einer Lady mit B&B. Man kommt ins Gespräch und sie erzählt dit und dat. Es ist erst 18 Uhr und noch zu früh zum dinner, also weiter an der Küste bis Kaiteriteri und Marahau. Die Strasse geht abenteuerlich hoch und runter, wir sind an einem atemberaubendem Strand und die doch ziemlich grossen Häuser bedecken die gesamten Klippen. Sensation ist der split apple rock, eine Formation im Wasser, die eben wie ein gespaltener Apfel aussieht. Die sich nähernde Dunkelheit lässt uns wieder umkehren. Dinner in Motueka der besonderen Art: in einer umgebauten Kirche, das Restaurant heisst „The Gothics“. Das Essen ist fantastisch, die Inneneinrichtung etwas makaber, denn an den Wänden hängen nach wie vor christliche Bilder z.B. the last supper und viele Heilige. Die Speisekarte trägt ein Kreuz! Draussen im Sommer sitzt man an einem Sarg und ein Kreuz ziert auch den Eingang. Wir sind uns einig, das Essen ist wirklich gut, aber der Designer hat sich etwas vergriffen. Ganz moderne Bilder wären vielleicht doch besser gewesen.

                      

Strand bei Kaiteriteri                                                   Kirche als Restaurant

 

Donnerstag Leichter Regen, pourring rain angesagt. Eine Nebenstrasse führt uns über „Woodstock“ wieder zurück auf die Nr.6, über Murchison  und Inangahua nach Westport.

Die Strasse führt am Buller River entlang, es gibt eine Schlucht, die Ausblicke sind berauschend, zumal das Wetter besser ist als angesagt. In Westport gibt es einen Fischereihafen und tatsächlich sehen wir einen Laster der Firma Talley-frozen goods,von dem uns die Landlady erzählt hat, er habe eine Villa oben beim split-apple-rock. Die Küstenstrasse führt uns über Carters Beach, wo wir lunch mit Ausblick geniessen -ohne Regen – zum Leuchtturm am Cape Foulwind. Ein kurzer Fussmarsch hinauf.

Wir besichtigen noch eine seal-Kolonie. Die DOC (Departement of conservation, governmental organisation) sorgt für campgrounds und viele NZ –Sehenswürdigkeiten werden staatlich von der DOC unterhalten und Besucherrampen- und Wege angelegt. Alles immer sehr sauber und convinient. Der Staat besitzt grosse Landgebiete, die nicht verkauft werden dürfen.

Ein Weka, zutraulich frech,picken leftovers der touris

 

Eine Abkürzungsstrasse führt uns auf die Nr.6 zurück und nach Charleston. Der weitere Weg führt an der Küste entlang, mit Stränden, Buchten, Felsformationen im Wasser. Àhnlich wie die Route Nr.1 in USA von San Francisco nach LA. Atemberaubend schön.

Bei Punakaiki ist ein Stopp Pflicht. Wasser hat Sandstein und Limestone zu den pancake rocks umgebildet. Starker Wind bläst auch noch Wasser durch bestimmte Löcher. Es sieht wirklich so aus, als seien Pfannekuchen aufeinander gestapelt worden.

   

Sealkolonie       Pancakerocks

 

Bei Greymouth strahlender Regen. Kurzer Halt in der Jade Factory. Sie haben wunderschöne Steine. An der Wand hängt die Maori-Legende über die Entstehung der Jade. Der Stein ist auf einer Härteskala, auf der Diamanten die 10 haben  die Nr. 7 und muss mit ersteren bearbeitet werden. Umso erstaunlicher, was die Maori mit ihren Werkzeugen hergestellt haben.. Der Stein ist ihnen heilig und laut Legende hier im Arahura River etwas nördlich von Hokitika

entstanden. Alle Jade, die noch nicht entdeckt ist, gehört heute einem bestimmten Maori-Stamm laut Gesetz NZ.

Gegen 18 Uhr landen wir bei Chris und Tom, Freunden von David und Irene aus Christchurch. Eine nette neuseeländische Geste, man reicht die Freunde der Freunde weiter. Die beiden haben eigenhändig ein wunderbares neues Haus in einem swamp-Gebiet gebaut, rundherum eher Busch als swamp. Sie haben eine riesige barn als Werkstatt , einen Teich angelegt und ein Freund und Helfer wohnt in einer kleinen Hütte, die wir auch noch besichtigen dürfen. Der Mann hat Schnitzereien angefertigt, das könnte kein Maori besser. Wir werden super nett aufgenommen und haben zusammen Dinner. Nach 23 Uhr kommen wir in die Betten.

 

Freitag  11 Uhr kommen wir los. Chris macht uns sogar noch Sandwiches! Herzlichen Dank. Hokitika hat auch eine Jade factory, bzw eine Schleiferei, also ein muss.

Es geht weiter auf der Nr. 6 nach Süden bis wir bei Franz Josef sind. Warum heisst ein Gletscher in dieser Gegend nun ausgerechnet Franz Josef!??? Er ist von einem Österreicher namens Haast nach seinem Kaiser benannt worden. Vom Parkplatz dauert der Fussmarsch hin und zurück 1 Std. und 45 Min. Wir kommen bis auf 200 m heran. Schmutzig, dreckig mit Seitenmoräne. Weit vor dem Parkplatz zurück auf die Hauptstrasse entdecken wir ein kleines Schild: Hier endete der Gletscher 1750!!! Er schmilzt rasant dahin wie alle Gletscher.

Der Fox Glacier ist nur ein kurzes Stück weiter, auch an den gehen wir heran, soweit als möglich. Auf unserem Weg weiter nach Süden auf der Nr. 6 haben wir die Southern Alps im Blick, die Sonne scheint, die Berggipfel hüllen sich aber in Wolken. Trotzdem eine atembetraubende Kulisse. Der Weg führ permanent über Brücken, die meisten sind „one lane bridge“ ,d.h. nur einspurig und riesig breite Flussbetten liegen unter uns mit Tonen von Geröll.

 vor Franz Josef Glacier

 

 schon herbstlich überall

 

Bei Lake Moeraki sind wir wieder auf der sich windenden Küstestrasse und haben bei Knights Point einen atemberaubenden Anblick auf Felsen unten im Wasser.

In Haast Village finden wir ein Motel, ( wifi mal wieder nur mit Schwierigkeiten und gegen money. Das Dinner essen wir im Restaurant eines Hotels, eine Busladung Chinesen, drei Fernseher mit Rugby-Übertragung und das Essen eher deftig als feine Küche.

Samstag Unsere Fahrt führt uns entlang des Haast-rivers landein nach Osten. Es giesst ohne Ende. Wir sehen Wasserfälle- es ist aber wirklich zu nass ,um auch nur kurze Wege zu laufen.

Auch ein blue pool lockt uns nicht wirklich. Nach 40 km geht es im rechten Winkel genau nach Süden zum Haast-Pass, jetzt heisst der Fluss Makaroa, zur gleichnamigen Stadt und an den Wanaka See,, der ist 60 km lang. Die Strasse führt ca 20km an diesem See entlang, um dann am Hawewa Lake entlang zu laufen. Es stürmt weiter, wir sehen eine Windhose auf dem See und in dem poshen Örtchen Wanaka erstehen wir Sachen aus Merino Wolle.

Der grösste Berg ist jetzt der Mount Aspiring. Eine 50km lange gravel road führt durch Farmgebiet zur Mount Aspiring Station. Frei laufende Schafe überall. Irgendwann verkündet ein grosses Schild, die nächsten 6km sei die Strasse gefährlich und in bad condition. Unser Weg endet vor einem Bach, der über die Strasse fliesst. Immer noch Regen. Rückmarsch.

In Wanaka auf eine Passstrasse, durch das touristische Arrowtown, ehemals Goldgräberstadt mit Chinesenviertel. Zur Goldgräberzeit durften die keinen eigenen Claim abstecken und haben die Abräume der Goldsucher nochmals durchsucht. Um 17 Uhr sind wir in

Queenstown, das „schweizer“ Paradies mit Gondelbahn und allen möglichen Aktivitäten, im Lonely planet als die Stadt beschrieben, (global Adventure capital !)wo visitors take the time to do crazy things they`ve never done before.

                       

Arrowtown (Touris ohne Ende)