Verladung Samstag 16.3

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Mon 18 Mar 2013 15:24

Samstag 16.3. Position: 08:00.53N 98:27.81E  Manchmal braucht man auch ein wenig Glück!! Wir schaukeln at anchor in der Nähe der Thorco Svendborg, unserem Frachter. Es weht zwischen 3-4 bft. Mit uns liegen noch ein Motorboot, ein kleineres Segelboot und eine Super Maramu, eine Ketsch. Bei der wird das Verladen etwas schwieriger, ein Rigger muss das Stag zwischen Hauptmast und Besan lösen. Chris in seinem Rib bringt die Leute an Land und ist auch Ansprechpartner für Fragen. Er bestätigt uns, wir kämen heute noch dran, als 4. Boot am Nachmittag. Damit sind wir zunächst mal beruhigt, haben wir doch unseren Flieger am Sonntagmorgen schon gebucht.

Früh um 7 Uhr wird das kleine Segelboot hochgehoben. Geht relativ schnell. Danach ist das Motorboot dran und es dauert und dauert und dauert. „What the hell are the doing?!“ Von unserer Position sieht es aus, als wenn sich nichts bewegt. Es ist mal wieder gnadenlos heiss/schwül. Wir erledigen letzte Arbeiten. Um 12 Uhr gibt es lunch, Thun portugiesisch. Kühlschränke sind abgestellt und alles soweit fertig. Von hinten kommt noch ein anderes Motorboot zielstrebig an den Frachter gefahren, offensichtlich soll es noch vor uns an die Schlingen. Dann kommt der ersehnte Telefonanruf: Fender auf die rechte Seite und längsseits an den Frachter! Der Lademeister nimmt uns vor dem Motorboot dran. Um 13 Uhr ist die Vorleine schon von oben herunter geworfen, als der Lademeister entscheidet „let go the bowline“, make a circle und try again with the portside“. O.K. machen wir. Er entscheidet. Die Fender umzuhängen dauert einen Moment. Ein Rigger kommt zu uns an Bord und ist Peter behilflich beim Lösen des Achterstags. Kurz danach liegen wir wieder längsseits des Frachters, diesmal auf bb Bug.

 

  

 

Chris sammelt uns im Dingi auf und wir gehen über eine Gangway an Bord und werden in die Messe begleitet. Dort ist die Crew beim lunch. Es passiert erstmal gar nichts. Gegen 14 Uhr fangen sie dann wieder an, allerdings sind die Schlingen immer noch um das Motorboot und solange dessen Platz an Deck nicht gesichert ist, bleiben sie auch noch um den Schiffsrumpf. Irgendwann werden sie dann zu TeApiti herabgelassen und die Traverse von hinten an den Mast gehievt. (daher muss das Achterstag weg, denn beide Schlingen gehen von einer Traverse aus und werden mit Gurten auf Zug gehalten, damit sie nicht verrutschen) Ein Taucher überwacht den Sitz der Gurte am Bootsrumpf.

Plötzlich werden die Gurte mit der Traverse wieder nach hinten zurück vom Schiff gezogen, „gehe auf Null“. Die Erklärung: Die grossen Schäckel zwischen den Stahlseilen des Krans und den Gurten unter dem Rumpf berühren die Wanten und könnten Schäden anrichten. Die Schäckel und Seile werden ausgewechselt. Inzwischen ist es 16.30 Uhr. Die neuen Seile, Schäckel und Gurte hängen hinter TeApiti und nichts geschieht! Durch den Wind haben wir gut parallele zum Frachter gelegen, jetzt hat der Wind nachgelassen, so dass die Strömung Oberhand gewinnt. Und die treibt das Boot quer, so dass die Schlingen nicht unter dem Boot nach vorne gezogen werden können. Eine halbe Stunde warten, dann ist slackwater. Wir warten. Entweder in der Messe ( nicht gerade sehr heimelig, aber wenigstens gekühlt)  oder in einem definierten Bereich ausserhalb der Kräne. Helmpflicht. Jetzt geht alles zügig voran und TeApiti wird vom Kran angehoben. Vier Haltegurten geben Führung beim Platzieren. Das dauert wieder ewig. Wir können von unserem erlaubten Aufenthaltsort nicht viel sehen, aber die Schiffe sind eng gepackt. Liz- sozusagen unser „Vergnügungsoffizier“ -  geht immer mal wieder auf die Brücke und berichtet, nein sie sind noch nicht fertig. Die Schiffe stehen in normalen Gestellen mit Pallen wie es auch an Land üblich ist. Diese Gestelle werden aus Sicherheitsgründen an Deck festgeschweisst und die Boote zusätzlich mit Gurten verzurrt.

 Irgendwann kommt die erlösende Nachricht, wir dürfen kurz an Bord. Wir wollen noch schnell Tisch, Steuerstand und Steuerrad mit covern schützen. Inzwischen ist es 20 Uhr, dunkel und das Deck mit Spalten und vielen herumliegendem Gerät nicht ganz ungefährlich.

TeApiti ist verstaut. Postkartenstärke zum Nachbarboot! Der Skipper des Motorbootes ist stocksauer, wir happy.

 

 

Das Dingy bringt uns in 30 Minuten zur Ao Po Marina, wo unser Auto (resp. Chris`) steht. Die Fahrt nach Kata Beach zu Chris dauert eine Stunde. Wir hüpfen unter die Dusche und gegen 23 Uhr bekommen wir unser letztes Thai dinner: grünes und rotes Curry. Leicht erschöpft fallen wir in die Koje.

Sonntag 5.30 Uhr der Wecker klingelt. Chris bringt uns zum Flughafen. Der ist rappelvoll. Als wir nach einigem Suchen unseren checkin- Schalter gefunden haben, erfolgt ein Aufschrei: genau vor uns stehen Wanja und Patricia, die wir schon lange kontaktieren wollten, da er doch aus Montenegro kommt, wohin TeApiti gehen wird. Was für ein Zufall! Wir haben 3 mal 30 kg schwere Taschen, hauptsächlich mit Navi Büchern und Seekarten. Alles, was wir nicht mehr brauchen. Die Dame am checkin ist total genervt. Ihre Waage zeigt ganz etwas anderes, als unsere. Wir nehmen als goodwill 2-3 Bücher raus ins Handgepäck.

Den Heimflug verbringen wir mit Essen und Trinken. J

Die einzige Herausforderung kommt noch in Olten: der Lift wird umgebaut und ist für vier Wochen ausser Betrieb. Der 5. Stock ist ganz schön hoch!!