Verladung Samstag 16.3
Samstag 16.3. Position:
08:00.53N 98:27.81E Manchmal braucht man auch ein wenig Glück!! Wir schaukeln
at anchor in der Nähe der Thorco Svendborg, unserem Frachter. Es weht zwischen
3-4 bft. Mit uns liegen noch ein Motorboot, ein kleineres Segelboot und eine Super
Maramu, eine Ketsch. Bei der wird das Verladen etwas schwieriger, ein Rigger
muss das Stag zwischen Hauptmast und Besan lösen. Chris in seinem Rib bringt
die Leute an Land und ist auch Ansprechpartner für Fragen. Er bestätigt uns, wir
kämen heute noch dran, als 4. Boot am Nachmittag. Damit sind wir zunächst mal
beruhigt, haben wir doch unseren Flieger am Sonntagmorgen schon gebucht. Früh um 7 Uhr wird das kleine Segelboot hochgehoben. Geht relativ
schnell. Danach ist das Motorboot dran und es dauert und dauert und dauert.
„What the hell are the doing?!“ Von unserer Position sieht es aus,
als wenn sich nichts bewegt. Es ist mal wieder gnadenlos heiss/schwül. Wir
erledigen letzte Arbeiten. Um 12 Uhr gibt es lunch, Thun portugiesisch. Kühlschränke
sind abgestellt und alles soweit fertig. Von hinten kommt noch ein anderes
Motorboot zielstrebig an den Frachter gefahren, offensichtlich soll es noch vor
uns an die Schlingen. Dann kommt der ersehnte Telefonanruf: Fender auf die
rechte Seite und längsseits an den Frachter! Der Lademeister nimmt uns vor dem Motorboot dran. Um 13
Uhr ist die Vorleine schon von oben herunter geworfen, als der Lademeister
entscheidet „let go the bowline“, make a circle und try again with
the portside“. O.K. machen wir. Er entscheidet. Die Fender umzuhängen
dauert einen Moment. Ein Rigger kommt zu uns an Bord und ist Peter behilflich
beim Lösen des Achterstags. Kurz danach liegen wir wieder längsseits des
Frachters, diesmal auf bb Bug. Chris sammelt uns im Dingi auf und wir gehen über eine Gangway an Bord
und werden in die Messe begleitet. Dort ist die Crew beim lunch. Es passiert
erstmal gar nichts. Gegen 14 Uhr fangen sie dann wieder an, allerdings sind die
Schlingen immer noch um das Motorboot und solange dessen Platz an Deck nicht
gesichert ist, bleiben sie auch noch um den Schiffsrumpf. Irgendwann werden sie
dann zu TeApiti herabgelassen und die Traverse von hinten an den Mast gehievt.
(daher muss das Achterstag weg, denn beide Schlingen gehen von einer Traverse
aus und werden mit Gurten auf Zug gehalten, damit sie nicht verrutschen) Ein
Taucher überwacht den Sitz der Gurte am Bootsrumpf. Plötzlich werden die Gurte mit der Traverse wieder nach hinten zurück
vom Schiff gezogen, „gehe auf Null“. Die Erklärung: Die grossen
Schäckel zwischen den Stahlseilen des Krans und den Gurten unter dem Rumpf
berühren die Wanten und könnten Schäden anrichten. Die Schäckel und Seile
werden ausgewechselt. Inzwischen ist es 16.30 Uhr. Die neuen Seile, Schäckel
und Gurte hängen hinter TeApiti und nichts geschieht! Durch den Wind haben wir
gut parallele zum Frachter gelegen, jetzt hat der Wind nachgelassen, so dass
die Strömung Oberhand gewinnt. Und die treibt das Boot quer, so dass die
Schlingen nicht unter dem Boot nach vorne gezogen werden können. Eine halbe
Stunde warten, dann ist slackwater. Wir warten. Entweder in der Messe ( nicht
gerade sehr heimelig, aber wenigstens gekühlt) oder in einem definierten Bereich
ausserhalb der Kräne. Helmpflicht. Jetzt geht alles zügig voran und TeApiti
wird vom Kran angehoben. Vier Haltegurten geben Führung beim Platzieren. Das dauert
wieder ewig. Wir können von unserem erlaubten Aufenthaltsort nicht viel sehen,
aber die Schiffe sind eng gepackt. Liz- sozusagen unser „Vergnügungsoffizier“
- geht immer mal wieder auf die Brücke und berichtet, nein sie sind noch nicht
fertig. Die Schiffe stehen in normalen Gestellen mit Pallen wie es auch an Land
üblich ist. Diese Gestelle werden aus Sicherheitsgründen an Deck festgeschweisst
und die Boote zusätzlich mit Gurten verzurrt. Irgendwann kommt die erlösende Nachricht, wir dürfen kurz an Bord. Wir
wollen noch schnell Tisch, Steuerstand und Steuerrad mit covern schützen.
Inzwischen ist es 20 Uhr, dunkel und das Deck mit Spalten und vielen
herumliegendem Gerät nicht ganz ungefährlich. TeApiti ist verstaut. Postkartenstärke zum Nachbarboot! Der Skipper des
Motorbootes ist stocksauer, wir happy. Das Dingy bringt uns in 30 Minuten zur Ao Po Marina, wo unser Auto
(resp. Chris`) steht. Die Fahrt nach Kata Beach zu Chris dauert eine Stunde.
Wir hüpfen unter die Dusche und gegen 23 Uhr bekommen wir unser letztes Thai
dinner: grünes und rotes Curry. Leicht erschöpft fallen wir in die Koje. Sonntag 5.30 Uhr der Wecker
klingelt. Chris bringt uns zum Flughafen. Der ist rappelvoll. Als wir nach
einigem Suchen unseren checkin- Schalter gefunden haben, erfolgt ein Aufschrei:
genau vor uns stehen Wanja und Patricia, die wir schon lange kontaktieren
wollten, da er doch aus Montenegro kommt, wohin TeApiti gehen wird. Was für ein
Zufall! Wir haben 3 mal 30 kg schwere Taschen, hauptsächlich mit Navi Büchern
und Seekarten. Alles, was wir nicht mehr brauchen. Die Dame am checkin ist
total genervt. Ihre Waage zeigt ganz etwas anderes, als unsere. Wir nehmen als
goodwill 2-3 Bücher raus ins Handgepäck. Den Heimflug verbringen wir mit Essen und Trinken. J Die einzige Herausforderung kommt noch in Olten: der Lift wird umgebaut
und ist für vier Wochen ausser Betrieb. Der 5. Stock ist ganz schön hoch!! |