19.06.2012 Cairns Position 16:55,15S 145:46,91E

In welchem Loch sind wir hier denn bloss gelandet?

Die Einfahrt ist schmal. Rechts und links Fels, Tiefe 9m. Rechter Hand eine Pier zum Beladen und eine Fabrik mit Förderbändern. Rundherum Holz. Holzstämme werden auch abends noch von Lastern angefahren. Die Fabrik arbeitet aber nicht, ist auch kein Schiff da. Was machen die? Holzschnitzel on demand? Jedenfalls ist im Halbkreis um die Anlage durch gelbe beleuchtete Boien ein Schwojkreis markiert, damit etwaige Schiffe drehen können. Ankern innerhalb verboten.

Auf der linken Seite stehen zwei Reihen Pylone mit Tidengeschirr. Das ist ein Eisen, an dem man sich festmachen kann und dann mit Hoch- oder Niedrigwasser rauf und runter rutscht.

Alles belegt. Wir ankern vor den gelben Boien, da liegen schon zwei, drei Schiffe. Der Anker rappelt ins flaschengrüne, milchige undurchsichtige Wasser. Genau ein paar Meter vor uns – wie mit einem Messer geschnitten- wird das Wasser geteilt. Wir liegen in absoluten trägem Wasser, hinter dem Schnitt brodelt es. Strom gegen Wind, wir liegen quer zum Wind. Erst in der Nacht müssen wir uns gedreht haben, denn am Morgen zeigt unser Bug genau auf die Einfahrt.

Wir verlassen Mourilyan um 8 Uhr. Wind genau von hinten, die Genua wird vom Motor unterstützt. Erst gegen Mittag wird der Wind stärker und wir haben einen wunderbaren Segeltag. Um 15.20 sind wir am Steg in der Marlin Marina fest. Elektrostecker ist mal wieder per Schraubenzieher zusammenzustecken. Wasseranschluss hat wieder eine neue Grösse, die wir in unserer sonst so reichhaltigen Box nicht vorrätig haben. Aber so ist es halt, das Seglerleben. Probleme, wie?