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TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Tue 21 Dec 2010 20:46

Position 15:59.00N  60:00.30W, 21.12.10, 20:41 UTC Wind 15.3 kn NE; COG 293 und am 22.12. werden wir am Ziel sein?!

Gegen 18 Uhr rollen wir das Gross ein und nehmen dabei alle Latten heraus. Francois turnt auf dem Baum herum. Vor ein paar Tagen war durch das Schlagen der Segel schon eine Latte durch die Tasche durch gestossen. Es war wieder Nr. 3, mit der wir schon Probleme in Calero hatten, worauf alle Lattentaschen neu umgeschneidert und genäht worden waren. Jetzt müssen wir leider feststellen, dass bis auf Nr.1 alle gebrochen sind und zwar im ersten Drittel zum Mast hin. Segel kaputt bei Leichtwind, nicht bei Sturm. Der Segelmacher denkt noch drüber nach. Da eh kein Wind ist motoren wir . Und dann die Nacht der Nächte: Vollmond. Keine Wolke am Himmel. Die runde Scheibe lässt unser Schiff in einem unwirklichem fast fluoreszierendem Licht erscheinen. Fast kann man Zeitung lesen. Dann schiebt sich langsam ein Schatten vor den Mond, bedeckt ihn und wird rot. Wir erleben eine Mondfinsternis. Ein unglaubliches Spektakel, das sich über zwei Stunden hin zieht. Man wird nicht müde zu schauen. Langsam wird der Mond wieder sichtbar bis er mitsamt der kleiner werdenden Scheibe hinter einer Wolke verschwindet. Es ist jetzt 7 Uhr, wir haben ein klein wenig Wind und setzen das Segel, später sogar auch die Genua. Heute tagsüber Segeln vom Feinsten. Die Sonne scheint. Ich liege im Schatten auf dem Vorschiff, die Sonne ist durch die Genua verdeckt und ich schaue parallel zur Schiffslinie ins Wasser: ein unendlicher Silberfluss rauscht vorbei. Ein Vorhang aus Silberseide. Einzigartig!

Nachts FISCH unterm Tisch und tagsüber wechseln Francois und Peter einen Filter vom Generator aus, um auch vom banalen Bordalltag zu berichten.