Mindelo Kapverden

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Mon 6 Dec 2010 19:09

Blog 6. Dez Position 16:53.10N 24:59.50 W Mindelo Kapverden

Ab Mittags also Gennaker. Wunderbares Gleiten bei wenig Wind, wenig Wellen und 3-4 knt. Als der Wind etwas achterlicher kommt, wird der Gennaker als Spi mit Spibaum gefahren. Eine rote Blase. Schön. So hatten wir uns das vorgestellt, auch wenn wir nicht ganz so schnell sind, aber wenigstens segeln wir. Bei Sonnenuntergang geht es nur mit dem Gross weiter. Ab 2 Uhr nachts muss dann doch wieder die Unterwassergenua ran. Die Nacht ist klar, kein Mond aber mild. Kurze Hosen und kurzes Hemd. Kein einziges Schiff. Und dann schreit Francois irgendwann „Herde,Herde“ Ich suche Delfine im Wasser. Er meint aber Erde, Erde sprich „Land in Sicht“. Die Kapverden zeigen sich in majestätischer wilder Ansicht. Als wir in die Bucht von Mindelo auf Sao Vicente einlaufen ist da ein rechtes Gewimmel. Viele Boote aus aller Welt liegen vor Anker. Es gibt eine neue Marina. Über Funk bekommen wir die Anweisung neben die Tanke zu gehen und den Anker zu werfen. Als wir das versuchen gibt es Protest. 6 Boote warten schon und sind vor uns dran. Wir gehen an einen anderen Platz. Der Boss kommt und fragt, wie lange wir liegen wollen. Er ist aus Hamburg. Das übliche Procedere: Schiff putzen, Boom abdecken, aufräumen. Der Skipper nimmt sein Fahrrad und klappert die üblichen Stellen ab wie Immigration, Zoll etc. Cash ist angesagt. Die Gastlandsflagge, die wir natürlich nicht hatten, kostet 13.40 €! Wasser ist extra zu bezahlen und internet auch, obwohl wir mal wieder nicht rein kommen. Die Bucht selber sieht sehr malerisch aus, hübsche bunte Häuschen im Kolonialstil. Ein Turm hat entfernte Ähnlichkeit mit dem Torre de Belem in Lissabon. Heute Abend gehen wir aus. Es gibt seit gestern ein Problem mit dem watermaker. Er macht Wasser aber nach ein paar Minuten sagt er, es sei nicht gut und leitet es in die See. Die Herren Mechaniker sind dran. Auch ohne ihn werden wir über den Teich fahren. Neben uns ein Schiff, das wir schon von Las Palmas kennen ist auch 2 Tage gesegelt und 3 Tage motort. Es sollen sogar noch ARC Schiffe in der Nähe sein. Die Tradewinds sind heuer nicht, was sie sein sollten. Trotzdem hat es hier schon Karibik-feeling. Heute zum Nikolaus gibt es zum Mittagskaffee Domino- Steine. Allerdings, ganz ehrlich, in dieser Hitze schmecken sie nicht. Die Männer arbeiten den ganzen Nachmittag am watermaker, leider wissen wir nicht ob von Erfolg gekrönt, denn bei dem Hafenwasser können wir ihn nicht ausprobieren. Morgen ist Landgang.