9.12.10

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Thu 9 Dec 2010 13:03

Position: 17:01.57N 27:33.55W  Datum 09.12.2010  13:00 UTC Wind NNE, 21 kn

„Da werden Weiber zu Hyänen…“Wenn ein Schiff schon Valkyrie heisst! Der grosse Engländer hat 4 Tanks mit je 1000ltr, das dauert. Wir kurven 4 Stunden mit anderen um die Tanke herum: Trödelgang, Motor aus, treiben lassen, wieder starten…es ist heiss und nervig. Letztendlich legen alle vier Schiffe provisorisch wieder an, wir gehen an die Innenseite des Tanksteges. Als der dicke Pott endlich genug Saft hat, drängt sich die Valkyrie vor und fängt an zu betanken. Aufstand! Alle sind sauer. Ja, er hätte sich angemeldet und und und. Ein total arroganter Typ. Wir haben uns alle angemeldet, aber die Tankstelle ist total überlastet und nichts irgendwie organisiert. Pedro meint gesehen zu haben, dass „etwas“ dem Tankwart übergeben wurde. Draussen hebt nun noch eine Superyacht den Anker und reiht sich ein. Wir befürchten schon, dass der dann auch vorher dran kommt. Gibt es dann noch Diesel? Ein Skipper will schon einen Tankwagen organisieren. Da kommt aber glücklicherweise der Boss der Tanke, nimmt den Schlauch der Valkyrie weg und wir werden betankt. Um 13.10 können wir endlich erleichtert los legen, motoren aus den Inseln heraus und setzen die Segel. Der Wind kommt zunächst genau von vorn, aber dank „Otto“ gelangen wir hoch am Wind langsam auf unsere Idealkurve. „Wer ist Otto? Ist das ein Familienmitglied“, fragt Pedro? Ja, wir sind stolz auf ihn! Es ist unser Autopilot, so gut wie er kann keiner steuern. Vereinfacht gesagt haben wir drei Optionen: wir können eine zu steuernde Gradzahl vorgeben, das wäre „Heading“. Bei „Navi“ fährt das Schiff auf dem vorher gezeichnetem Kurs, die Segel sind entsprechend zu trimmen und bei „Wind“ richtet sich das Schiff nach einem eingegebenen Winkel zum Wind, eine super Möglichkeit für stetige Winde. Und warum Otto? Weil der Erfinder Otto mit Vornamen heisst und auch schon als Gast an Bord war. So einfach. Jeder ist still, geniesst das Rauschen der Gischt und träumt so vor sich hin. Wir haben aber auch noch einen andern „Pedro“ an Bord. Das ist ein Flaschenputzer, der uns hilft unsere Überlaufrohre von Sand, Kugeln, Muttern, Unterlegscheiben uam. zu befreien. Was sich halt so ansammelt und dieselben verstopft. Eingeführt von Pedro, ist der stolz, dass ein Reinigungsinstrument nach ihm benannt wurde. In der Nacht sehen wir noch einige Lichter um uns herum, in Mindelo herrschte ja der grosse Aufbruch. Die Superyacht überholt uns mit 11ktn. Es gibt 2-3 Flautenlöcher mit 3 kurzen Regenschauern, ansonsten rauschen wir zufriedenstellend durchs Dunkel. Heute Morgen ist der Himmel etwas bewölkt- alles korrekt angesagt – und Francois bekommt den Auftrag, wenn er denn ausgeschlafen hat, sich endlich um einen Fisch zu bemühen. Gestern haben wir Delfine gesehen, allerdings nicht am Schiff. Es sieht schon lustig aus, wenn sie in die Luft springen und es breitet sich immer freudige Erregung aus, wenn man diesen Tieren zu sieht.