30.07. Ahé, nicht Apataki, Rangiroa
30.07. Ahé, nicht Apataki, Rangiroa Position: 14:57.98S 147:38.43W Wir haben unsere Nachbarn von „Two Ticks“ aus Südafrika zum Apéro. Liza kommt zuerst allein, Adrian ist noch spear-fishing mit Leuten von einem dritten Boot, ebenfalls ein Cat aus Südafrika. Mit ihrem kleinen Boot, interessanterweise ein Zweimaster mit Gaffelsegeln sind sie direkt von Las Perlas (Panama) gestartet, haben Galapagos ausgelassen- die Tiere kennen sie von Südafrika –und brauchten 35 Tage. Sie suchen Ruhe und Erholung und sind genervt davon, dass immer etwas kaputt geht. Sic, wir sind nicht allein. Adrian geht sogar soweit zu sagen, wenn ihm jetzt jemand das Boot abkaufen würde, setzte er sich in den Flieger nach Hause. Heute Morgen Regen. Wunderbar. Und es giesst ganz schön. Die Häuser haben auch alle riesige Regentonnen mit Ablauf von den Dächern. Unser Schiff ist erfreulich salzfrei. Prima. Nach zwei Stunden scheint die Sonne wieder und Tenukupara hat den ersten Motor-scooter. Der junge Mann fräst durch die Bucht und macht Wellen. Die flach geschnittenen Arbeitsschiffe der Einheimischen machen keine. Damit ist die Ruhe hier dann wohl auch vorbei! Peter fährt nochmals an Land, will outboard-Benzin kaufen. Der Kaufmann meint, er hätte keines, er solle es doch mal beim Nachbarn versuchen. Aber der sei nicht da. Wir pusseln an Bord herum und räumen auf. Peter macht weitere Routenplanung. Gegen 20 Uhr heben wir den Anker und motoren aus dem Atoll Ahé. Als wir den Anker heben ist es schon stockdunkel, unsere Nachbarn schlafen. Wir fahren raus wie rein, auf demselben Pfad. Kein Problem. Vor der Passage haben wir gerade noch ausgeglichene Geschwindigkeit zwischen SOW und SOG (speed over ground/ speed over water) Und dann rauschen wir ganz plötzlich mit 11 kn durch den Pass und sind somit auch schnell draussen. Nächstes Ziel ist südlich von Ahé und heisst Apataki, 72 nm entfernt. Gegen 7 Uhr wollen wir durch einen der beiden Pässe, der liegt an der Südspitze. Die Nacht ist nicht prima, dunkel, mit Schauerböen. Wir segeln 60 Grad am Wind, das Schiff macht ungewohnte Bewegungen. Keiner von uns schläft richtig. Im Morgengrauen liegt das Atoll querab. Grosse Wellen und kräftige Böen – mehr als vorher gesagt- lassen uns die Entscheidung überdenken. Hinter der Passage kann man ankern, ist aber total ungeschützt. Und wo wir hin wollen, ein Ankerplatz vor Mr. Assams Perl- und Hühnerfarm, ist das Gebiet „unsurveyd“, also nicht vermessen. Normalerweise fährt man dann ganz vorsichtig mit eyeball-Navigation, entsprechend der Farben des Wassers und mit der Sonne im Rücken, aber wenn keine Sonne vorhanden? Es ist zu gefährlich. Wir entscheiden uns weiter zu laufen nach Rangiroa, das ist das zweitgrösste Atoll mit 75 km Ost/West und 25 km Nord/Süd Ausdehnung und weitere 83 nm entfernt. Das Wetter bleibt schlecht mit manchmal 35 kn Wind. Ab 14 Uhr wird es deutlich besser und wir bekommen eine Winddrehung zu unseren Gunsten. Wir können am Atoll entlang laufen ohne in die Passage hinein kreuzen zu müssen. Nicht genau bekannt ist uns das slackwater. Es gibt keinen Tidenkalender und den Neumond haben wir auch nicht gesehen. Da müssen wir jetzt durch, allerdings erwischen wir noch das letzte Büchsenlicht. Ab 18 Uhr nehmen wir Anlauf zum Pass, ab 18.15 durchqueren wir die „williwaws“. Es brodelt allenthalben. Peter gibt Gas, 8 plus auf unserer Logge, SOG 3,5kn. In zwanzig Minuten sind wir durch, das Wasser wird ruhiger und wir fahren an einer unbeleuchteten gelben Tonne vorbei auf unseren Ankerplatz zu. Dort hat es noch mal ein Riesen-Segelboot mit einem über 50 m hohen Mast. Bin gespannt, wie das bei Tage aussieht. Ein Kat hat kein Ankerlicht an, ist schon etwas leichtsinnig. Wahrscheinlich denken sie, jetzt kommt eh keiner mehr durch die Passage. Um 18.30 fällt der Anker auf 15 m Wassertiefe, wir essen und sind bettreif. J |