26.06.2012

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Tue 26 Jun 2012 09:39

Position: 14:10.87S 144:27.58E

„Queensland the sunshine state“ , sagen sie hier auf ihren Autoplaketten. Da war ja wohl gestern nix zu sehen. Dunkle Wolken, alles grau in grau und bis zu 34 kn Wind. Wir rauschen mit Genua und Gross dahin, gelegentlich 13kn (!) auf der Logge. Das ist Otto dann aber doch zu viel und er steigt aus. Als wir das Vorsegel wegnehmen, ist alles wieder o.k. und wir haben immer noch 8-10 kn Fahrt. Die erste vorgesehene Ankerbucht lassen wir links liegen und da wir so gut in Fahrt sind, soll es die nächste sein. Gerade als wir beim Kap sind, hinter dem wir Schutz suchen für die Nacht, kachelt es nochmals heftig. Ein Fischer ist unser Nachbar. Er geht abends um 18 Uhr hinaus auf Fischfang. Sein Boot sieht ein bisschen so aus wie ein Elbfischer mit Auslegern zu beiden Seiten. Fängt er prawns?

Am Morgen um Viertel vor 7 Uhr geht es los, alles grau, zunächst mit guter Fahrt. Der Wind dreht ein wenig zu unseren Gunsten. Die Sonne quält sich gerade mal mittags für zwei Stunden heraus, dann ist es wieder grau und diesig. An der Küste Meilen um Meilen hohe weisse Sanddünen. Sylt könnte sich eine dicke Scheibe abschneiden. Wir sehen auch einen Anleger mit einer Ladestation. Keine Stadt, kein Dorf, kein Haus sichtbar. Also ein klein bisschen langweilig.

Insofern gibt es hier auch keine Häfen, wenn es hochkommt gerade mal geschützte Ankerplätze. Wir düsen mit wenig Wellen durch das jade-grüne Wasser, milchige Jade. Es ist hier innerhalb des Reefs nicht tief ,ca 12 - 20 m. Die Grossschifffahrt hat bestimmte Routen. Aber sehr viel kommt uns nicht entgegen. Was das Great Barrier Reef angeht, sind wir ein wenig enttäuscht. Den ganzen Weg hinauf, den wir von Mackay gekommen sind, ist das Wasser milchig grün. Kein Fisch, kein anderes Getier. Von Airlie Beach und besonders von Cairns aus starten jeden Tag unzählige grosse Boote aller Art, jeweils voll beladen mit Touris. Cairns hat das gut durchorganisiert. Sie fahren um 8 Uhr und sind um 5 Uhr zurück. Wohin die fahren – wahrscheinlich zum äusseren Reef – ist uns nicht klar, vor allem, was sie dort zu sehen bekommen. Wir ankern auf 4 Meter Tiefe und sehen – nix! Und wie sagte der Ranger: if you don`t see more than 30-40 cm you won`t go for a swim, won`t you?

Wir haben in Polynesien die Haie, die Rochen ua Getier um unser Boot schwimmen sehen und sind mit ihnen baden gegangen. Erstaunlicherweise reizt uns eine Schnorcheltour hier überhaupt nicht.

Am späten Nachmittag nochmals zwei Stunden Sonne. Wir versegeln (abgehängt) einen Franzosen. Der hat wohl die schweizer Flagge gesehen und wollte vielleicht mal wieder französisch sprechen, er ruft uns an. Jetzt sind wir kurz vor unserem Ankerplatz, nehmen aber um nicht im Dunklen anzukommen, den Motor zu Hilfe.