Tenerife

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Sun 21 Nov 2010 20:32

Blog Position Teneriffa San Miguel

Donnerstag,18.Nov. Die Marina ist noch nicht ganz fertig, der Steg an dem wir zu liegen kommen ist gerade drei Monate alt. Das ganze Umfeld stimmt noch nicht, es gibt eine Bar und sonst gar nichts. Die Ansiedlung und die Hotels sind  vornehmlich für Golfer gebaut. Es hat an der Südküste diverse Golfplätze. Die marineros sind aber sehr nett und bemüht. Wir bekommen erst um 12 Uhr einen Mietwagen und fahren zum Nationalpark Teide. Die Strasse dahin ist ziemlich kurvenreich, aber Peter macht das ja Spass! Wir passieren das höchste Dorf Spaniens Vilaflor, es hat zwei sehr hübsche Kirchen, die sind sogar offen. Das Dorf wird schon von Nebel durchzogen, die Spitze des Teide (3718) verhüllt sich auch. Von unten habe ich zuerst gedacht, es hat ja keinen Zweck rauf zu fahren, man sieht ja doch nichts. Welch ein Trugschluss! Über dem Nebel scheint die Sonne und der Teide und die Landschaft drum herum sind überwältigend. Fotos, Fotos, Fotos! Auch wenn man gar nicht halten darf. Ein wirkliches Erlebnis! Wir hätten uns geärgert, wenn uns der Nebel abgehalten hätte. Am Fuss des Teide gibt es eine Seilbahn (Dopplmayr aus Österreich/Schweiz mit Waggons hergestellt bei CWA in Olten) , wir fahren hinauf auf 3500 Meter und machen einen Rundgang von einer Stunde. Die Höhe macht sich bemerkbar, wir kommen aus der Puste. Ich als Flachlandindianer sowieso. Es gibt noch einen anderen Weg, direkt auf den Gipfel, aber dafür muss man sich ein permit in advance besorgen. Wir fragen uns wieder – wie schon beim Preikestolen in Norwegen- was muten sich manche Leute bloss zu, mit Balettschühchen und kaum lauffähig. Es gibt dann wohl auch einen Notfall, ein Rettungswagen kommt, ein Hubschrauber landet unten an der Gondelbahn, ein zweiter Hubschrauber kommt… inzwischen ist über eine Stunde (!)vergangen und man kann nur hoffen für den armen Kerl. Das wäre mit der Rega sicherlich nicht passiert. Wir fahren dann die Nordroute über Orotava und La Laguna, die alte Hauptstadt, streifen Santa Cruz und weiter geht es Richtung Süden zu unserem Schiff. Im Nationalpark ist das Abendlicht atemberaubend, bis wir in die Nebelzone kommen. Auf der Herfahrt haben wir ein Lidl-Schild gesehen und dort möchten wir eben noch die leckersten spanischen Oliven (kennen wir aus Portugal) und Salami kaufen. Und jetzt kommen wieder die spanische Beschilderung und die roundabouts ins Spiel! Beim 4.Versuch finden wir den Laden und aus Salami und Oliven sind 3 Einkaufswagen geworden. Inzwischen ist es 21.30 Uhr und wir haben noch nicht zur Nacht gegessen. Zunächst müssen wir erstmal den Hafen wiederfinden. Das klingt jetzt sicherlich komisch, aber genauso ist es. Wir sind durch die Gegend gekurvt auf der Suche nach Schildern oder Wegweisern. Niente. Grusig. Jedenfalls hat man uns später erzählt, der private Betreiber hätte 500000 € an den Staat bezahlt, der sei zuständig für die Beschriftung. Die „Urbanisationen“ spriessen wie Pilze aus dem Boden und nachts sehen die Ansiedlungen sowieso alle gleich aus, fast wie Geisterstädte. Endlich sind wir auf dem richtigen Weg und finden  in der Nähe des Hafens ein Restaurant de la Marina, das ich eher für eine Touristenfalle gehalten habe. Wir haben aber lange nicht so leckere Gambas in Knoblauch und gegrillte Dorade gegessen. Leider war anschliessend das Auto noch auszuräumen. Der Steg zu unserem Boot war ziemlich lang und unsere Arme wurden immer länger. Um Mitternacht sind wir dann in die Kojen gefallen. Der nächste Tag –Freitag- wird auch noch zu Besorgungen genutzt. Wir bekommen diverse Sachen, die auf unserem Zettel stehen und fahren noch einen Supermercado an, bloss wohin mit all den Lebensmittel? Körbe sind die Lösung. Bei einem Chinesen werden wir fündig und sind ganz euphorisch, der Bestand wird leer gekauft. In der Praxis erweisen sich diese Dinger aber als nicht soo praktisch, man könnte auch sagen, sie sind ein Flop. Zwischengelagert werden sie erstmal in der vorderen Kabine. Pedro hat ja auch schon mal mit Golfschlägern in einer Koje geschlafen. Er wird entzückt sein. Zumal wir heute noch Wasser im vorderen Klo entdeckt haben. Um herauszufinden, woher es kommt, muss jemand den Toilettenschrank zersägen. Da kommt Freude auf. Wir vermuten Pfusch in Amora beim Abdichten eines Beschlages. Muss in Las Palmas gemacht werden. Shit. Murmeltier: