Fortsetzung zu 1/2 Blog 11.6.
Karte soll dann Montag da sein(sie garantieren in ihrer Werbung 48
Stunden) Glücklicherweise kommt ein Freund, der dann perfekt Englisch spricht
und der Ehefrau alles nochmals erklärt. Auf dem Heimweg werden wir von einem
Agenten angesprochen. Buchen bei seinem Neffen- der hat einen Tauchladen- für
den nächsten Tag eine Tour mit einem guide, der gut Englisch sprechen soll, bei
ihm, inklusive Essen unterwegs. Es ist schon dunkel als wir wieder an Bord
sind. Es gibt ein schnelles Essen: englisches Frühstück. In der Nacht tapern
Seehunde an Deck herum, die Fender haben offensichtlich nichts genützt. Ich
verscheuche sie mit einer Taschenlampe und Peter amüsiert sich köstlich bei der
Vorstellung, wenn unser grosses Fenster offen gewesen wäre, wäre der Seehund in
unserm Gemüsenetz gelandet. I am not amused!!! Am Freitag 9 Uhr Ausflug. Gerade als wir ins Wassertaxi klettern,
beginnt es zu regnen, ist sowieso alles grau. Wir stehen vor dem Tauchladen,
was wir denn wollen. Ja, Tour….Aber es ist doch erst 8 Uhr. Galapagos hat
eine Stunde später. Hatten wir das nicht schon einmal irgendwo? Wir setzen uns
vors Eiscafe und Peter kann ins internet. Um 9 Uhr wieder zum Laden, da sitzt
unser guide schon. Und wer ist es? Der Typ von gestern, den wir abgelehnt
haben. Jetzt wird Peter etwas laut. Er wird beruhigt und man telefoniert und es
kommt Jorge, perfekt Englisch, nett, super, studiert und offizieller guide des
National Parks. Unsere Tour kann beginnen. Auf dem Weg in den Norden gibt es
verschiedene Vegetationsstufen, der höchste Punkt ist 700 m hoch. Es gibt
Farmen mit Vieh, Bananen und sehr viele Zitrusfrüchte. Erster Stopp ist ein
Baumhaus: ein Riesenstamm, der älteste Baum von Ecuador( angeblich) . Oben ein
Baumhaus, unten eine Höhle, ausgehoben von dem Ehemann der Lady, die uns
empfängt. Na ja. Nächster Stopp ist die Aufzuchtstation von Schildkröten. Die
Riesenschildkröten leben wild im Norden der Insel, dorthin gelangt man nur per
Boot. Hier werden Weibchen ausgebrütet, um die Population zu erhöhen. Auf den
Galapagos gab es mal insgesamt 14 verschiedene Sorten, 3 sind ausgestorben, von
einer Sorte gibt es nur noch „lonely George“. Man hat ihn mit zwei
Weibchen zusammen getan, die seiner DNS am nächsten kommen. Das Geschlecht der
Tiere ist abhängig von der Bruttemperatur, deshalb gibt es zwei Brutkästen. Die
kleinen werden in einem quasi halb natürlichem Reservat gehalten bis sie 6
Jahre alt sind, dann sind sie vor Feinden wie Wildkatzen und Ratten geschützt.
Sie werden auch nur dreimal die Woche gefüttert, den Rest müssen sie sich
selber zusammen suchen. Sehr interessant. Aber sie sind nicht gerade hübsch.
Das Gelände ist in einem Rundgang zu begehen. Jorge macht uns auf einige
endemische Pflanzen aufmerksam und auf viele Vögel. Darwin hatte schon 14
Finkenarten gezählt, wir sehen einige. Und auch einen mockingbird, i.e. eine
Spottdrossel, die verschiedene Töne nachmachen kann. Nahebei gibt es einen
alten Krater, der mit Süsswasser gefüllt ist, auch in der Trockenzeit. Es ist
der einzige auf den Galapagos, aber da hat es Nebel und wir schenken uns den
Programmpunkt. In einer kleinen Bucht mit herrlichem Sandstrand klettern wir
aufs Kliff und sehen Blaufuss-Tölpel. (Boobies) Sie sind nicht sehr scheu. Es
gibt auch welche, die haben rote Füsse. Im Süden der Insel wohnen die See-
Iguanas. Sie sind absolut angepasst an die schwarzen Lavasteine. Man muss schon
sehr genau hinsehen, um sie zu entdecken. Sie können tauchen, haben einen
langen Schwanz und fressen Seegras und Algen im Küstenbereich und da sie
Salzwasser trinken, müssen sie irgendwie das Salz wieder loswerden. Das blasen sie
aus, d.h. alle haben eine Salzkruste vor der Stirn. Sie sind pottenhässlich.
Gegen 14 Uhr setzt Jorge uns wieder ab. Wir haben viel gelernt. Nicht nur über
die Tierwelt sondern auch über die Insel. Die guides haben alle studiert, haben
Fortbildungskurse. Privatleute bekommen keine Autos bewilligt und wer ein neues
haben möchte, muss das alte verschrotten oder aufs Festland bringen. Neu
eingeführt wurde die Mülltrennung. Ein langer Lernprozess, bestätigt er uns.
Aber es ist überall ausgesprochen sauber, irgendwo kehrt immer ein
Strassenfeger. Wir gehen zum lunch ins Restaurant Rosita, sie haben eigentlich
schon zu, aber unser Tourpreis beinhaltete Essen inklusive und unterwegs war
das vorgesehene Restaurant ausgebucht. Es gibt Fischfilet, lecker gebraten mit
ein bisschen Salat, Maracujasaft und Wasser. Lecker. Peter bekommt einen Anruf aus den USA. Sie können seine Karte wg. des
Feiertages nicht Montag schicken. Danach sind wir aber schon nicht mehr auf
dieser Insel, also muss eine neue Adresse her, nämlich die von Bolivars
Repräsentantin auf Santa Cruz.. Zurück zu Bolivar. Das ganze wieder vor vorne.
Er ist nicht da. Seine Frau muss alle Daten zusammen suchen, die Dame aus USA
fragt, ob sie wieder eine Dolmetscherin holen soll? Verstehen sie mich, fragt Peter.
Yes. Na also. Die andere Tussi hatte eben keine Ahnung, das war unser Problem.
Jetzt soll die Karte nach Santa Cruz kommen. Wir sind gespannt. Heute Morgen gehen wir auf den Markt. Sonnabends kommen die Bauern, um
ihre Produkte zu verkaufen. Mittags sehen wir uns bei strahlendem Sommerwetter
ein Informationszentrum an. Es gibt auch einen Rundgang und auf einer
Aussichtsplattform haben wir einen prächtigen Blick. Wir sehen auch einige
Fregate-birds. Die Männchen haben einen knallroten Brustbeutel, stolz
geschwellt wollen sie dem Weibchen imponieren. Morgen ist Schnorcheln angesagt. |