Fortsetzung zu 1/2 Blog 11.6.

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Sat 11 Jun 2011 21:18

Karte soll dann Montag da sein(sie garantieren in ihrer Werbung 48 Stunden) Glücklicherweise kommt ein Freund, der  dann perfekt Englisch spricht und der Ehefrau alles nochmals erklärt. Auf dem Heimweg werden wir von einem Agenten angesprochen. Buchen bei seinem Neffen- der hat einen Tauchladen- für den nächsten Tag eine Tour mit einem guide, der gut Englisch sprechen soll, bei ihm, inklusive Essen unterwegs. Es ist schon dunkel als wir wieder an Bord sind. Es gibt ein schnelles Essen: englisches Frühstück. In der Nacht tapern Seehunde an Deck herum, die Fender haben offensichtlich nichts genützt. Ich verscheuche sie mit einer Taschenlampe und Peter amüsiert sich köstlich bei der Vorstellung, wenn unser grosses Fenster offen gewesen wäre, wäre der Seehund in unserm Gemüsenetz gelandet. I am not amused!!!

Am Freitag 9 Uhr Ausflug. Gerade als wir ins Wassertaxi klettern, beginnt es zu regnen, ist sowieso alles grau. Wir stehen vor dem Tauchladen, was wir denn wollen. Ja, Tour….Aber es ist doch erst 8 Uhr. Galapagos hat eine Stunde später. Hatten wir das nicht schon einmal irgendwo? Wir setzen uns vors Eiscafe und Peter kann ins internet. Um 9 Uhr wieder zum Laden, da sitzt unser guide schon. Und wer ist es? Der Typ von gestern, den wir abgelehnt haben. Jetzt wird Peter etwas laut. Er wird beruhigt und man telefoniert und es kommt Jorge, perfekt Englisch, nett, super, studiert und offizieller guide des National Parks. Unsere Tour kann beginnen. Auf dem Weg in den Norden gibt es verschiedene Vegetationsstufen, der höchste Punkt ist 700 m hoch. Es gibt Farmen mit Vieh, Bananen und sehr viele Zitrusfrüchte. Erster Stopp ist ein Baumhaus: ein Riesenstamm, der älteste Baum von Ecuador( angeblich) . Oben ein Baumhaus, unten eine Höhle, ausgehoben von dem Ehemann der Lady, die uns empfängt. Na ja. Nächster Stopp ist die Aufzuchtstation von Schildkröten. Die Riesenschildkröten leben wild im Norden der Insel, dorthin gelangt man nur per Boot. Hier werden Weibchen ausgebrütet, um die Population zu erhöhen. Auf den Galapagos gab es mal insgesamt 14 verschiedene Sorten, 3 sind ausgestorben, von einer Sorte gibt es nur noch „lonely George“. Man hat ihn mit zwei Weibchen zusammen getan, die seiner DNS am nächsten kommen. Das Geschlecht der Tiere ist abhängig von der Bruttemperatur, deshalb gibt es zwei Brutkästen. Die kleinen werden in einem quasi halb natürlichem Reservat gehalten bis sie 6 Jahre alt sind, dann sind sie vor Feinden wie Wildkatzen und Ratten geschützt. Sie werden auch nur dreimal die Woche gefüttert, den Rest müssen sie sich selber zusammen suchen. Sehr interessant. Aber sie sind nicht gerade hübsch. Das Gelände ist in einem Rundgang zu begehen. Jorge macht uns auf einige endemische Pflanzen aufmerksam und auf viele Vögel. Darwin hatte schon 14 Finkenarten gezählt, wir sehen einige. Und auch einen mockingbird, i.e. eine Spottdrossel, die verschiedene Töne nachmachen kann. Nahebei gibt es einen alten Krater, der mit Süsswasser gefüllt ist, auch in der Trockenzeit. Es ist der einzige auf den Galapagos, aber da hat es Nebel und wir schenken uns den Programmpunkt. In einer kleinen Bucht mit herrlichem Sandstrand klettern wir aufs Kliff und sehen Blaufuss-Tölpel. (Boobies) Sie sind nicht sehr scheu. Es gibt auch welche, die haben rote Füsse. Im Süden der Insel wohnen die See- Iguanas. Sie sind absolut angepasst an die schwarzen Lavasteine. Man muss schon sehr genau hinsehen, um sie zu entdecken. Sie können tauchen, haben einen langen Schwanz und fressen Seegras und Algen im Küstenbereich und da sie Salzwasser trinken, müssen sie irgendwie das Salz wieder loswerden. Das blasen sie aus, d.h. alle haben eine Salzkruste vor der Stirn. Sie sind pottenhässlich. Gegen 14 Uhr setzt Jorge uns wieder ab. Wir haben viel gelernt. Nicht nur über die Tierwelt sondern auch über die Insel. Die guides haben alle studiert, haben Fortbildungskurse. Privatleute bekommen keine Autos bewilligt und wer ein neues haben möchte, muss das alte verschrotten oder aufs Festland bringen. Neu eingeführt wurde die Mülltrennung. Ein langer Lernprozess, bestätigt er uns. Aber es ist überall ausgesprochen sauber, irgendwo kehrt immer ein Strassenfeger. Wir gehen zum lunch ins Restaurant Rosita, sie haben eigentlich schon zu, aber unser Tourpreis beinhaltete Essen inklusive und unterwegs war das vorgesehene Restaurant ausgebucht. Es gibt Fischfilet, lecker gebraten mit ein bisschen  Salat, Maracujasaft und Wasser. Lecker.

Peter bekommt einen Anruf aus den USA. Sie können seine Karte wg. des Feiertages nicht Montag schicken. Danach sind wir aber schon nicht mehr auf dieser Insel, also muss eine neue Adresse her, nämlich die von Bolivars Repräsentantin auf Santa Cruz.. Zurück zu Bolivar. Das ganze wieder vor vorne. Er ist nicht da. Seine Frau muss alle Daten zusammen suchen, die Dame aus USA fragt, ob sie wieder eine Dolmetscherin holen soll? Verstehen sie mich, fragt Peter. Yes. Na also. Die andere Tussi hatte eben keine Ahnung, das war unser Problem. Jetzt soll die Karte nach Santa Cruz kommen. Wir sind gespannt.

Heute Morgen gehen wir auf den Markt. Sonnabends kommen die Bauern, um ihre Produkte zu verkaufen. Mittags sehen wir uns bei strahlendem Sommerwetter ein Informationszentrum an. Es gibt auch einen Rundgang und auf einer Aussichtsplattform haben wir einen prächtigen Blick. Wir sehen auch einige Fregate-birds. Die Männchen haben einen knallroten Brustbeutel, stolz geschwellt wollen sie dem Weibchen imponieren. Morgen ist Schnorcheln angesagt.