25.07. auf See

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Tue 26 Jul 2011 02:22

Position: 17:30 LT  13:32.99S 145:20.84W

Furchtbar! Wir sind schon wieder zu schnell! Eigentlich ist man ja ganz happy bei Rauschefahrt mit gut eingestellten Segeln dahin zu gleiten. Nur kommen wir dann in der Nacht an. Unser erstes Atoll. Die Bücher empfehlen, den Zugang bei slackwater- Stillwasser zu befahren. Es kann schon mal bis zu 5 kn Strom geben. Also wird die Genua durch die Fock ersetzt und die wird später dann auch noch verkleinert. Ist jetzt das Paradies vor der Tür? Wird endlich meine Vorstellung von Südsee wahr? Wir sind gespannt.

Durch das Verringern der Segelfläche schaukeln wir noch mehr als sonst und sind gut beraten, uns immer mit einer Hand festzuhalten. Aufräumen, abräumen, transportieren geschieht alles sehr bewusst und doch kommt gelegentlich eine unösige (HHer Ausdruck, ungewöhnliche, nicht vorhersehbare) Bewegung und schon ist es passiert: gekleckert. Ein Balanceakt ist auch immer morgens den Kaffee zu filtern, die Kanne muss man kardanisch in der Hand halten. Auch flüssige Speisen laufen Peter- er sitzt in Lee- gerne mal vom Teller. (ich habe schon an Türoffenhalter gedacht, also schmale Keile) , aber wir haben ja unendlich viel Papier. (nichtwahr M.P? )  Über blaue Flecken sprechen wir gar nicht. Ansonsten haben wir einen schönen sonnigen Tag mit weissen Wölkchen. Das Schiff ist wieder mit Salz überkrustet. Streift man den Bug- oder Heckkorb mit der Hand entlang, kann man gerade dicke Salzkristalle in den Salzstreuer füllen Dadurch ist es nachts dann auch etwas feucht und ich ziehe mir Ölzeug an, auch wenn es nicht kalt ist. Der Mond ging um 2 Uhr nachts auf, heute erwarten wir ihn um 3 Uhr (der tickt hier wirklich anders Hans Z.). 5-6 Stunden danach ist slackwater und wir sollten da sein.

Einziger Frust des Tages ist Peters laptop. Durch den Virus, eingeschleppt von UPS und dem Aufräumen in Ayora, fehlen ihm einige wichtige Dateien und die CD liegt zuhause. Der PC-mensch hat ihm einfach Raubkopien heruntergeladen statt die defekten Sachen zu reparieren. D.h. der laptop ist erstmal nutzlos. Aber wir haben ja mehr als einen an Bord. Happy us.