wieder Montenegro

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Fri 6 Sep 2013 10:25

06.September 2013

Es wird moniert, wir schreiben ja gar keinen Blog mehr…Ja wovon auch?! Mit Restaurantführer nach Kroatien, rauf bis nach Split. Tagestouren von 2 bis 40nm, wenig bis gar kein Wind. Verschiedene Buchten, Städte und Restaurants angesehen und getestet. Der Führer von der Türkei ist deutlich besser. Jetzt erleben wir gute Vorspeisen und/ oder nicht so gute Hauptgerichte oder umgekehrt. Die Städte sind mehr oder minder alle nach dem Venetianischem Vorbild als Festungs- und Verteidigungsorte angelegt. In mehreren Städten gibt es offensichtlich ein Fäkalienproblem, es müffelt. Selbst in Split.

 In Cavtat müssen wir zum Einklarieren an die Zollpier und erleben zum ersten Mal, dass der Boden der Adria mit viel Tang und Kraut nicht ganz einfach zum Ankern ist. Bei viel Wind gehen Boote auf Drift und das, obwohl sie meinen den Anker gut gelegt zu haben. Das haben besonders die Italiener nicht in ihrem Segelprogramm gelernt. Man lässt den Anker fallen – die Kette liegt wahrscheinlich auf einem Haufen – schaut angestrengt dem Anker hinterher, und nach fünf Minuten wird entschieden, der Anker hält!

Nach Split wollten wir, da wir auf ein Ersatzteil gewartet haben. Die Stadt selber ist voller Touristen. Alle wollen den Deokletian-Tempel sehen, der in Teilen noch erhalten ist, und das Mausoleum des Kaisers. Das Grab des  „Christenverfolgers“ ist seit dem 4. Jhdt eine Kirche!

Ein super Restaurant muss man erwähnen, das „Nostromo“. Als wir nach Platz fragten, war alles ausgebucht, also sind wir am nächsten Tag wieder hin. Ein humorvoller Ober – ja so etwas gibt`s!

Und ein Chef, der alle 5 Minuten in seinem orangefarbenen Hemd in die Küche stürzte, um nach dem rechten zu sehen. Eine Wand voller Auszeichnungen.

Auf der Strand- Uferpromenade , „Riva“ genant – und damit namengebend für alle Rivas (Riviera ist verwandt) tost das Leben. Jede Nacht.

Nächsten Tag sind wir nach Trogir gefahren. Dort haben wir eine Charterbasis erlebt. Der gesamte Hafen war für den Freitag – Abgabetag – für die Flotte gebucht. Daraus haben wir gelernt, dass man antizyklisch fahren muss.

Wir sind nach Dubrovnik „die Perle der Adria“ zurück gefahren, um dort vor Anker liegend ( genau genommen Cavtat ) Philipp und Gesche aufzupicken. Endlich mal Familie an Bord. Für Gesche war alles ganz neu und sie war natürlich froh, dass es nicht sehr stark windete. Allerdings konnten wir jeden Tag ein wenig die Segel lüften. Wir sind Schwimmen gegangen und Outbord gefahren und gebastelt wurde natürlich auch!

 

 

 

Wir finden ein leeres Schlauchboot. Philipp hätte es zu gerne gehabt! Wir melden den Fund.

Teilweise lagen wir vor Anker oder an den Stegen von Restaurants. Auf Lastovo haben wir einen wunderschönen Spaziergang gemacht in die Stadt, die von den Venetianern als Bestrafung für Piraterie ins Innere der Insel verlegt wurde. Jeder Schornstein ist anders.

 

 

 

 

Am nächsten Tag treffen wir Bekannte aus Deutschland und laden sie zum Apéro bei uns an Bord

 

 Wir wollen endlich mal selber kochen: schlicht Teigwaren mit Tomatensosse. Auch sehr gut!

In Korcula wollten wir wieder in die Marina, aber sie war voll, wir sollten doch in der Bucht um die Ecke ankern. Was wir auch getan haben. Als wir beim Nachtessen waren, fing es heftig an zu wehen. Am liebsten wären wir zurück, aber der Hauptgang war noch nicht serviert. Als wir mit dem Dingi zum Boot zurück kamen, „stand“ ein Boot quasi neben uns, und schimpfte, unser Boot mache so komische Bewegungen! Wir hatten 60 m Kette gesteckt und natürlich einen entsprechenden Schwoikreis. Jedenfalls war die gesamte Bucht inzwischen voller Schiffe. 8 Leute waren auf diesem Boot und wir haben dann deutlich zu verstehen gegeben, wir liegen hier seit Mittag und sie sollten endlich verschwinden. Was sie dann auch getan haben. Noch zwei weitere Boote gingen auf Drift in der Nacht.

Die eine Woche war rasant zuende. Den letzten Abend haben wir dann wieder in Cavtat angelegt. Der Flughafen ist tatsächlich nur eine Viertelstunde entfernt.

Cavtat ist wirklich ein Erlebnis. Es ist der erste Einklarierungshafen. Eine Stadtpier und davon ungefähr 30 m Custom Pier. Man muss da anlegen!!! An der Stadtpier liegen derweil die sehr sehr grossen Motoryachten, manchmal an zwei Ankern. (bringt ja auch mehr money) Es gibt keine Murings. Der Achterleinenannehmer verwarnt alle Segelboote hier ja bloss zum Klarieren anzulegen, alles andere sei wegen der dicken schweren Anker viel zu gefährlich. Abweisende Handbewegungen. Und ein Taucher kostet 150 Euros. Als wir mit Philipp und Gesche anlanden wollen, kommt gerade ein heftiger Regenguss herunter und wir sollen zwischen zwei riesige Motoryachten. Passen wir da überhaupt zwischen?! Peter hat sein Schiff gut im Griff. Alles klappt und passt. Wir liegen also an der Stadtpier! Erleichtert natürlich den Landgang. Das Restaurant „Leut“ ist auch eins der besten, das wir angetroffen haben. Alles durchgängig lecker und die Dorade in Salzkruste schmeckt fantastisch!

Am nächsten Morgen um 7 Uhr wartet der Taxifahrer auf unsere Gäste.

Wir wollen ausklarieren und dann zurück nach Montenegro. Im Office soll Peter verholen an das Stück Custom-Pier!!! (Welch ein Schwachsinn, und die dicken Pötte machen das ganz sicher auch nicht. Wir haben unsern Nachbarn gefragt. „There is no sense in it.“) Er weigert sich und irgendwann gibt der Beamte dann seinen Stempel. Cavtat ist ein nettes Städtchen aber dieser ganze Irrsinn verleidet einem doch die Ansteuerung.

 

Das vordere Stückchen bis zum ersten Motorboot ist der custom-Pier

 

 Zurück in Montenegro blitz und donnert und schüttet es drei Tage lang. Das Schiff ist sauber und salzfrei. Wir packen TeApiti ein und fliegen für eine Woche in die Schweiz. Hans feiert einen runden Geburtstag.

Seit 4. September sind wir wieder hier. Wunderbares Wetter und lange nicht mehr so viele Leute. Season is over. Wir wollen noch etwas die „Bucht von Kotor“ erkunden, bleiben also in Montenegro. Bis wir Teapiti wirklich winterfest machen, wozu das Segelabschlagen gehört. Am Ende des Monats fliegen wir zurück. Es steht wieder ein runder Geburtstag an, wobei der September und auch noch der Oktober der schönste Monat hier sein soll. Next Year.