Nuku Hiva 16.7.11

TeApiti
Peter Heer / Gisela Roll
Sun 17 Jul 2011 03:52

Position: 08:55.13S 140:06.10W  Total 3180 nm in 19 Tagen Galapagos Isabela, Villamil - Fatu Hiva - Nuku Hiva, 215 als bestes Tagesetmal und 143 als kleinstes oder 167,36 nm im Durchschnitt pro Tag.

Am Anker!!! Wir segeln Richtung Hauptinsel Nuku Hiva. Und wieder weht es kräftig- bis zu 32 kn Wind. Wir nur mit gerefftem Gross, aber immer noch zu schnell. Wir surfen manchmal auf einer Welle, dass die Baumnock (das Ende des Grossbaums) fast ins Wasser dippt. Wie Karussell fahren. In der Nacht wird es mal kurz flau, ich will die Genua setzen, weil sich die Ankunftszeit auf Nachmittags verschoben hat, aber das war wohl nix. Die Windpause ist rasch vorbei. Gegen 7 Uhr kommt wieder schwarzes Gebirge auf uns zu. Da müssen wir irgendwo hinein, es soll eine langgestreckte breite Bucht sein. Und tatsächlich. Wir setzen die Fock, um hinein kreuzen zu können. Umgeben von hohen Bergen, pfeift es auch hier aus allen Richtungen. Fock und Baum scheppern entsetzlich. Peter tastet sich langsam vorwärts. Ungefähr 12-14 Boote liegen dort vor Anker, alle in verschiedene Richtungen, d. h. es gibt unterschiedliche Strömungen. Wir müssen einerseits dichter ans Ufer, aber auch nicht ins Gewühl, denn wir sind ja reaktionsbehindert. Auf 17 Meter kommt das Kommando „Fock ein“ , „Anker raus“  und „Gross bergen“. 7.45 lokale Zeit! Der Anker hält!!! Aufatmen.

Frühstück. Dingi klar machen. Peter muss Einklarieren. Bevor er noch den Outbord im Beiboot hat, ist er schon nass. Hat auch mit dem Mechaniker in Papeete telefoniert, ja hier gäbe es auch einen. Na hoffentlich kann der uns helfen. Ansonsten ist Schiff aufklaren und putzen angesagt. ES SIEHT AUS! Es rostet an Stellen, an denen bislang noch nie Rost war. Wir finden Bolzen an Deck und müssen schauen, wo kommen die denn her. Salz überall und Schuppen von den fliegenden Fischen. Selbst der versprochene Regen ist nachts nicht gekommen. Wir sind ganz grün. Das war noch nie. Die Wasserlinie- die voller Diesel von den Galapagos war- hat grüne langfädige Algen angezogen. Wir haben einen Bart. Und irgendwelche langen Tierchen unter dem Achterschiff. Peter kommt gerade zurück und wir beheben das. 2 Stunden dauert das Putzen vom Dingi aus. Ich halte das Dingi, er schrubbt, wobei es nicht ganz einfach ist, wenn Fallböen und Schwell Dingi und TeApiti unterschiedlich ins Schwingen bringen. Ansonsten hat er viel zu erzählen. Gearbeitet wird ab Montag wieder. Und er muss als Nicht-EU-Bürger eine hohe Kaution hinterlegen, ich bin preiswerter!  (!) Ansonsten gibt es den ganzen Juli noch Festivitäten. Wenn wir denn Lust zu Danz op de deel hätten…In der grossen Festhalle. Haben wir nicht, wir sind einfach hundemüde. Peter hat auch noch Gerry von „West to North“ getroffen, das ist das Ehepaar, die schon 17 Jahre unterwegs sind und eigentlich nach Hause wollten. „We made a detour“ Sie sind nachts um 2 auch gerade erst gekommen. Gerry kommt dann nochmals zu uns an Bord, um nach dem Motor zu sehen. Er begreift es aber auch nicht, dass es nicht geht. Wir haben das erste Bier nach 18 Tagen und sind etwas knülle.

Die Bucht hier ist wunderschön. Rundherum Berge, ca 600m hoch, bizarre Grate und Schluchten, alles sehr sehr grün. Wenig los, sehr beschaulich. Sieht eher wie Karibik aus denn Südsee.