16:28.486S
152:15.033W
29.8.
– 4.9.2013
Maupiti
Atoll, French Polynesia
Reise, Reise!
Hiess es endlich mal wieder. Wir sind zwar nur 30 Seemeilen weiter gen Westen
gesegelt, aber immerhin!
Nach ca. vier
grossartigen und recht entspannten Wochen in Bora Bora haben wir am 28.8.
Mittags Segel gesetzt. Angeblich passiert man die enge Passage von Maupiti am
besten am Vormittag, so segeln viele Yachten gg. Mitternacht los, um richtig
getimed nach 6-7h Ueberfahrt morgens anzukommen.
Michael hatte
eine andere Planung. Bei Anbruch der Dunkelheit waren wir ca. 7sm SW vor
Maupiti – und haben uns die Nacht durch treiben lassen. Im Morgengrauen motorten
wir die restlichen 4sm (wir sind praktischerweise 3sm i.d. richtige Richtung
getrieben) zur Passage.
Allerdings
war die Nacht nicht ganz so entspannt wie geplant. Der Wellengang war etwas
mehr als vorhergesagt (und wir mittlerweile total vom Wellengang entwoehnt),
und ohne Segel lagen wir parallel zur Welle. Positiv ausgedrueckt war’s
wie in einer flotten Wiege. Ausserdem ‚musste‘ ich mich mehrmals
des nachts a.d. Chartplotter vergewissern, dass wir nicht doch versehentlich
das Riff zu schnell erreichen. Logisch unvorstellbar, aber – man weiss ja
nie! Prakischerweise haben unsere ipads eine Seekarte und GPS, so dass wir selbst
im Bett unsere Position sehen koennen.
Diese neue
Technik – ich liebe sie!
Die Passage zwischen Motu Pitiahe und Motu
Tiapaa – die Stroemung ist fast immer auslaufend, bis zu 9 Knoten! An
diesem Morgen war’s wie man sieht allerdings eher ruhig, und wir
hatten einen herrlichen Blick auf Maupiti mit Mount Teurafaatiu (380m)und
seinen steilen Felswaenden.
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2 Tage
ankerten wir vor Motu Pitiahe (die rechte Insel), bis wir dann weiter zum
Oertchen Farauru zogen. Das Wasser ist hier zwar auch herrlich blau, aber
nicht so klar wie auf Bora Bora – eher etwas milchig-trueb. Aber
immer noch eine bessere Sicht als in unseren Seen.
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Strandspaziergang einmal um Motu Pitiahe
rum – ein wirklich idyllisches Flecken Erde!
An der Nordspitze ist eine Manta-Putzstation.
Aehnlich wie auf Bora Bora erscheinen die Riesen fast jeden Morgen hier an
einem Korallenkopf, den sie stundenlang umkreisen. Ich glaube, die kleinen
Fische, die in dieser Koralle leben sind die Putzkolonne der Mantamaeuler.
Hier waren nicht so viele Touris wie bei
der Bora Bora Manta-Putzstation – aber das Wasser war auch nur halb
so klar.
Trotzdem ergreifend, diese anmutigen Riesen
zu beobachten.
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Suedspitze
mit Blick auf die Passage ins Atoll – hier scheint ein Kuenstler sein
Traumhaus gebaut zu haben. Der Besizter war zwar nicht da, dafuer freute
sich sein Hund umso mehr mein Angesicht zu erspaehen. Der grosse Schwarze
sprang in Windeseile und grossen Spruengen die Boeschung runter und raste
auf mich zu. Zum Glueck mit einem wild wedelndem Schwanz, sodass seine
freundliche Absicht nicht zu verkennen war! Kurz darauf erschien Ralph,
Cousin des Nachbarns, und versichterte mir, dass der Hund voellig harmlos
ist – und sehr treu, wie sich herausstellte – er begleitete
mich um das ganze Inselchen – und wimmelte die anderen Hunde
erfolgreich ab. Erstaunlich, wie viele Hunde auf so einer kleinen Insel
leben!
Ralph wohnt a.d. Hauptinsel und kommt seinen Cousin besuchen, wenn sie
wieder Fisch brauchen. Er lud mich ein mit Angeln zu kommen, und bot mir
einen Zug von seinem Joint an – wirklich sehr gastfreundlich, die
Polynesier!
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Ganz schoen voll hier! Mitunter hatten wir
15 Nachbarn – alle a.d. Weg gen Cook Inseln, Tonga, Fidji,
Neuseeland. Erfreulicherweise hatte ein Segler gestern Geburtstag und wir
haben mit einer sehr netten Truppe diesen am Strand mit Lagerfeuer
verbracht – sehr passend, denn es wurde mal wieder Zeit fuer ein
wenig soziale Kontakte.
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Die Kirche
sah so einladend aus, dass ich spontan am Sonntag den Gottesdienst besucht
habe. Ist ausserdem mit eine der besten Moeglichkeiten, etwas mehr v.d.
Leuten mitzubekommen.
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Alles Besucher bekamen einen Blumenkranz
– auch die lokalen (wenn sie nicht eh schon mit selbigen geschmueckt
ankamen). Tamate war selber Pastor, bevor er ins theolog. Lehramt wechselte
und u.a. in Thailand unterrichtete. Da seine Eltern aber krank sind kehrte
er zurueck und ist jetzt f.d. Jugendarbeit zustaendig – und betreut
die Besucher, denn der gesamte Gottesdienst ist auf Polynesisch.
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Und ueberall Blumen und Gruenzeug –
ein pragmatisch denkender Mensch hat hier einfach Topfpflanzen grosszuegig
verteilt.
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Ueberhaupt war die Kirche sehr einladend
und huebsch gemacht. Tamate (einer der wenigen Polynesier der sehr gut
Englisch spricht - und auch noch Griechisch und Hebraeisch!) erklaerte
Stolz, dass sie recht alt ist: sie wurde von 1949-1962 erbaut. Die
Holzschnitzereien zeigen Brotfruchtbaum und Rifffische, die Kanzel auch
Schildkroete – und Lilie!
Alle Fenster und Tueren sind offen, und zur
einen Seite sieht man die imposante steile Bergwand, zur anderen Seite die
strahlend blaue Laguen mit den Yachten – eine traumhafte Kirche.
Die ersten Missionare waren uebrigens Englaender,
seit ca. 50 Jahren sind sie aber unabhaengig und eine eigenstaendige
Gemeinschaft.
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Tamate war ein eifriger Uebersetzer und
Erklaerer und ich erfuhr weiter, dass die Population von Maupit 1900 Seelen
betraegt. Die Teenager leben aber im Internat auf Tahiti und einig sind
einige Bewohner sind im Einsatz beim Militaer (freiwillig) und einige sind
a.d. div. Motus verstreut – direkt a.d. Insel leben ca. 1200 Leute. Und
es waren bestimmt gut 10% im Gottesdienst anwesend!
Ich durfte Filmen, und das Abendmahl bot eine
hervorragend Gelegenheit, die herausgeputzten Polynesier zu bestaunen
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Und die Kinder beschaeftigen sich hier
alleine waehrend des Gottesdienstes: Die Kleineren spielen Fangen, die
Groesseren – wie ueberall a.d. Welt, es scheint, spielen mit dem
Handy.
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Und Stoerenfriede werden freundlich nach
draussen begleitet.
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Maupiti wirkt viel verschlafener als Bora
Bora, aber bisher hatten wir hier jeden Tag 1 Highlight ... Fortsetzung
folgt!
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