Ruckeln und Schaukeln im Sauseschritt gen Tuamotus - 13.5.2013, 20:10 - 250nm SW v. Tahuata
Andromeda
Michael
Tue 14 May 2013 06:33
Ruckeln und Schaukeln im Sauseschritt gen Tuamotus
250nm SW v. Tahuata
13.5.2013, 20:10
Bumpy. Das beschreibt diesen Toern mit am besten. Und schnell. Andromeda pfluegt mit 7.5 - 9 Knoten durch die Wellen. Die Wellen sind ziemlich kurz und hoch und etwas durcheinander. Zum Glueck kommen sie schraeg von hinten und nicht von vorne! Mir reicht's so schon. Man kann eigentlich nirgendwo stehen oder gehen, ohne sich gut festzuhalten. Sonst schwupps, schiebt 'ne Welle das Heck rum, und man faellt in das naechstbeste Moebelstueck oder eine Wand - recht ungewoehnliche Verhaeltnisse, fuer einen Katamaran.
Jetzt schon kaum vorstellbar, dass wir so fast 3 Wochen verbracht haben!
Aber man braucht immer ein paar Tage zum eingewoehnen.
Den heutigen Tag haben wir mit Waesche waschen verbracht. Vier Maschinen! Und Dank 18-24 Knoten Wind und Sonne auch alle trocken. Zum Glueck.
Denn wir Doesel hatten auch kurz die Luken v.d. vorderen Kabinen aufgemacht - und beide unsere Matratzen wurden geflutet. Die eine mitsamt Michael drinne. Der stand tatsaechlich wie ein begossener Pudel im Tuerrahmen... Echt bloede! Aber wenn's stundenlang mal weniger wellig scheint, ist die Versuchung einfach zu gross, doch mal kurz ein wenig Sauerstoff reinzulassen.
Auf jeden Fall werden wir schnell ankommen, i.d. ersten 24h haben wir super 180 Seemeilen geschafft. Wenn's so weiter geht, kommen wir Morgen (Dienstag) in der Abenddaemmerung an. Wahrscheinlich werden wir dann allerdings erst mal vor dem Atoll ankern muessen, denn die Passagen sind trickreich, mit vielen Korallenkoepfen gespickt und Stroemungen bis zu 6 Knoten, die das Navigieren gefaehrlich machen.
In ca. 5 Stunden passieren wir die Isles de Desappointment, die Enttaeuschngsinseln. Wir sind ja schon neugierig, wie die zu ihrem Namen kommen, und wie's da ausschaut. Allerdings werden sie Mitten in der Nacht passieren und nix davon sehen. Weil's mir aber ein wenig zu unheimlich ist, im Stockdunkeln zwischen zwei schlecht kartierten Inseln/Untiefen durchzusegeln, habe ich mit Michael die Schicht getauscht.
Heute hatten wir ein wenig Anglerglueck, hatten 2 Fische an der Leine! Das eine war ein wunderschoener Sailfisch (Segelfisch?), den haben wir wieder schwimmen lassen. Das andere war wohl endlich mal ein Thunfisch, aber der hatte sich mit der zweiten Leine verheddert und ist dann vom Haken abgegangen. Zwei glueckliche Fische!
Somit gab's zum Abendessen eine Linsensuppe mit Karotten und Kohl - auch lecker! *g.
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