Utila, Honduras - West End, Roatan, Honduras (deu) [pics 1] 1.-15.12.2010
16:17.6959N, 86:35.8570W West End, Roatan, Honduras 1. - 15. Dezember 2010
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Am 1.12.2010 sind wir von Utila nach Roatan gesegelt. Zusammen mit Guanaja gehoeren die Inseln zu den Bay Inseln von Honduras (Islas Bahia) und liegen 20-27 nm (nautische Meilen od. Seemeilen) noerdlich vom Festland. Die ersten Meilen der etwa 20nm hatten wir klasse Wind und konnten herrlich segeln. Da Katamarane nicht so hoch am Wind segeln koennen und der Wind nicht optimal stand, konnten wir allerdings nicht direkt auf Roatan zusteuern, sondern mussten den Kurs weiter noerdlich halten. Leider hatte uns der staendig wechselnde Wind am Ende aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. So konnten wir nicht wie geplantn mit einmal Kreuzen einlaufen, sondern haben nach 3 Wendemanoevern aufgegeben und die Motoren gestartet. In der Bucht in West End bin ich dann mein erstes Ankermanoever gefahren! Die Bucht ist von einem langen Korallenriff recht gut geschuetzt (kann man auch wunderbar auf Google Maps sehen, wenn man auf die Satellitenansicht geht!) mit sandigem Untergrund und Schildkroetengras. Kurz nach Ankunft oeffnete der Himmel seine Schleusen und es goss aus allen Kuebeln – diesmal waren wir hoch erfreut, denn im Bikini/Badehose und Lappen haben wir Andromeda in kuerzester Zeit vom Seewasser von der Ueberfahrt befreit und das weisse Deck und die Reling funktelten danach in der Sonne.
Nach West End braucht man mit dem Dingy ca. 4min. Zum Glueck hatten wir den Motor in Rio Dulce, Guatemala ueberholen lassen und er liess uns auch bei Wind, Wellen und extremer Belastung nie im Stich. Dieses Fleckchen Erde besteht aus einer langen Sandstrasse an der Kueste lang und sich abwechselnden Tauchlaeden, Bars, Restaurants und Souvenir Shops. Ein wahres Taucherparadies. Da hat es sich angeboten, dass ich in der Woche wo Michael nach Boston musste einen Tauchschein mach. Da es fast die ganze Zeit geregnet hat, war’s unter Wasser eh spannender als ueberm Wasser.
Allerdings habe ich meine Projekte an Bord ein wenig vernachlaessigt. Einerseits muss man sich fuer diese Tauchkurse so einiges an Theorie aneignen (und das ist auch gut so, will mich ja sicher fuehlen, wenn wir woanders alleine tauchen gehen). Anderseits haben wir seit Guatemala eine Kakerlakenplage. Die haben sich wohl an Bord gemacht, als das Boot dort fuer ein paar Monate lag. Zwischendurch dachten wir schon, wir haetten sie alle mit Borsaeure umgelegt – was jedoch leider nicht der Fall war. Nach einigen unfreiwilligen Begegnungen habe ich beschlossen auf Gegenangriff zu gehen (irgendwann hoert jede Tierliebe mal auf) und war morgens und abends immer ein wenig auf der Pirsch und habe einige dieser fuerchterlich nervigen Viecher gefunden. Somit war ich fast die gesamte Woche mit Tauchen, Pauken und Kakerlagen fangen beschaeftigt.
Als Michael am Samstag 11.12. wiederkam, schien endlich mal wieder die Sonne und wir haben uns beide ein wenig erhohlt. Am naechsten Tag ging’s dann aber gleich weiter. Die acht einhalb jaehrige Andromeda hat in Guatemala einen neuen Gelcoat bekommen – und der musste noch gewachst werden. In der fruehen Morgenstunde und zu zweit waren wir zum Glueck in 2 Stunden damit fertig. Aus Boston hat Michael Gasbomben (Cochroach Combat, der Name ist Programm) mitgebracht. Nachdem wir alles Geschirr und LBM ins luftige Cockpit gebracht haben, haben wir alle Luken fest geschlossen und dann 2 Dosen gezuendet. Laut Anweisung soll man den Raum die naechsten zwei Stunden nicht betreten, und danach dann 30 min ordentlich lueften. Als wir wiederkamen sahen wir die Bescherung – ich hatte gehofft, mit meinen naechtlichen Pirschgaengen die Plage fast ausgerottet zu haben – wurde allerdings eines besseren belehrt. Auf dem Boden waren ueberall zahlreiche kleine und mittelgrosse Kakerlaken – zum Glueck auf dem Ruecken liegend. Warum sie ausgerechnet jetzt aus ihren Loechern kamen um im Gang zu sterben ist mir schleierhaft. Auf jeden Fall war’s ein Erfolg und sicherheitshalber werden wir die Prozedur in 3 Tagen noch mal wiederholen. Wenn jemand also zu Besuch kommen moechte ist nach wie vor herzlich eingeladen, und kann ganz unbesorgt sein – das Boot ist nun Krabbeltierfrei!
Einer meiner Tauchparnter erzaehlte mir, dass seine Cousine hier als Delphintrainerin (cool!) arbeitet und man sogar auch mit den Delphinen schnorcheln kann! Am Sonntag Nachmittag (12.12.) sind wir zu Anthony’s Key Resort (http://www.anthonyskey.com/modules/photo_gallery/category/Dolphins ) gefahren, wo auch das Roatan Institute for Marine Sciences ist. Und das war wirklich ein einmaliges Erlebnis! Ich bin bei sowas ja immer recht zwiegespalten, aber die 27 Delphine scheinen sich in ihrer grossen eingezaeunten Bucht wohl zu fuehlen. Sie bekommen jeden Tag jeder (!) 27 Pfund Fisch (der uebrigens aus den USA und Canada importiert wird!) und werden jeden Tag trainiert und beschaeftigt. Die Delphine lieben es miteinander und mit den Menschen zu spielen und kommen somit sogar nach ihren Freigaengen im offenen Meer freiwillig wieder zurueck. Nachdem eine Trainierin unsere kleinen Gruppe im Wasser am lebenden Beispiel viel ueber Delphine erklaert und gezeigt hat, konnten wir dann 30min mit ihnen schwimmen. Und das war wirklich grossartig. Es kam wer wollte und guckte entweder nur mal kurz vorbei oder blieb auch ein wenig laenger. Die Trainierin hatte uns verraten, dass sie es lieben zu spielen und wenn man was vom Boden aufhebt neugierig ankommen, gucken, und mitspielen wollen. Somit hatten wir unheimlich Spass und Freude und haben dieses einmalige Erlebnis sehr genossen.
Heute haben sich Himmel und Meer wieder beruhigt und ab und zu lukt die Sonne wieder hervor. Ideales Wetter, um meinen Tauchkurs abzuschliessen! Heut Nachmittag wollen wir nach Coxen Hole, ich muss noch mal zum Zahnarzt und wir muessen auschecken, damit wir weiter nach Belize segeln koennen. Sobald der Wind gut steht geht’s weiter, wahrscheinlich morgen oder Freitag. Wo wir Weihnachten und Silvester sein werden wissen wir noch nicht genau. Am 20. Januar muss Michael noch mal nach Boston, und wir wollen das Boot wenn’s geht in einer Marina in Cancun oder Isla Mujeres (kleine vorgelagerte Insel) in Mexiko lassen. Danach soll’s weiter nach Kuba und Cayman Islands gehen – soweit der grobe Plan bisher.
Viele liebe Gruesse in die Heimat und allen eine wunderschoene Vorweihnachtszeit und schon mal frohe Weihnachten und guten Rutsch!!!
Iris & Michael
FOTOS VON GUATEMALA AUF FACEBOOK: http://www.facebook.com/album.php?aid=2096646&id=1537249737&l=cd4d1fe204 FOTOS VON BOSTON: http://www.facebook.com/album.php?aid=2094868&id=1537249737&l=31a0eb1cb8 FOTOS VON MARTHA’S VINEYARD: http://www.facebook.com/album.php?aid=2087871&id=1537249737&l=b523698ee2
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