Reise, Reise! - 28.10.–21.11.201 2 - (deu) [pics]

Andromeda
Michael
Wed 21 Nov 2012 17:38

      13:18.07N 88:53.51W

28.10. – 21.11.2012

Boston – Miami/West Palm Beach – El Salvador

Marina / Hotel Bahia Costa del Sol

 

Reise, Reise! Mit diesen Worten meines Vaters begannen immer unsere gemeinsamen Reisen, und immernoch habe ich diesen Singsang regelmaessig im Ohr, wenn’s auf Reise geht. Wie auch jetzt wieder. Und diesmal geht’s auf eine richtig weite Reise. Zurueck nach Panama, dann Islas Perlas, Galapagos – und rueber ueber den Pazifiki in die Suedsee!! Im November wollen wir dann in Neuseeland sein.

 

Der Flug nach El Salvador ging via Florida. Die Gelegenheit haben wir fuer einen kleinen Zwischenstopp bei Michaels Bruder in West Palm Beach genutzt. Hurrikan Sandy haben wir gerade verpasst, kamen aber noch rechtzeitig um die beeindruckenden Nachwehen in Form von einer wahnsinns Brandung zu bestaunen.

Obwohl wir die letzten 3 Wochen fast ausschliesslich mit Arbeiten am Boot, Erledigungen in San Salvador und Vorbereitungen fuer den Tripp verbracht haben, ist doch so einiges passiert und es ist Zeit, den blog wieder zu aktivieren:

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Landeanflug Miami – von hier oben sehen die Wellen noch recht klein aus….

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Die letzten Wochen in Boston und Martha’s Vineyard waren von Renovierungs- und administrativen Arbeiten gepraegt. Umso mehr genossen wir diesen Miniurlaub und Michael zeigte mir die Orte, in denen er seine Teenagerjahre verbracht hat.

Die meterhohen Wellen machten eine besonders eindrucksvolle Kulisse.

Und dann – knallte es.... am Abend vorm Weiterflug nach San Salvador hat uns dieser SUV die Vorfahrt genommen. Totalschaden an unserem Mietwagen, viel Stress, aber zum Glueck nur ein paar Schrammen, blaue Flecken, 1 geprellte Rippe bei mir und ein leichtes Schleudertrauma bei Michael – und ein Riesenschreck.

Am naechsten Morgen mussten wir um 6 i.d. frueh zum Flughafen. Am Abend waren wir dann endlich auf Andromeda und brauchten erstmal ein paar Tage, uns vom Schock zu erholen.

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Estero Jaltepeque / Costa del Sol, El Salvador. Hier sass Andromeda fast 5 Monate die Hurrikanzeit aus. Die meiste Zeit war’s allerdings nicht ganz so idyllisch wie auf diesem Bild, denn es war Regenzeit und hat teilweise ganz schoen gegossen – was auch an Bord so seine Auswirkungen hatte. Die naechsten 3 Wochen haben wir mit div. Erledigungen in San Salvador und grossen Aufraeum- und Reparaturarbeiten an Andromeda verbracht. Teilweise am Dock i.d. Marina, teils vor Anker, und teils auf einer praktisch gelegenen Sandbank:

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So sind wir im Juni durch die Brandung i.d. Flussmuendung gesurft. Zu Michaels Enttaeuschung waren die Wellen recht klein und das ganze Ereignis recht unspektakulaer. Was ja auch nicht wirklich schlimm ist, wenn mal alles reibungslos klappt.

Morgenstimmung bei Ebbe am Flussufe,  
Vulkan Usulutan im Hintergrund

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Unser groesstes Projekt: der Generator, unser Sorgenkind. Die letzte Saison haben wir auf seine Dienste verzichtet (wir brauchen ihn zur Trinkwasser (aus Salzwasser) zu machen und f.d. Kompressor f.d. Tauchtanks. In Panama haben wir einen Monat mit Reparaturen verbracht – leider ohne Erfolg. In San Salvador hatten wir eine Firma gefunden, die die Kupferspulen erneuern konnte. Darueberhinaus gab’s noch div. Kleinigkeiten, die ausgewechselt oder gewartet werden mussten. Die Familia Guardado von Bobinsal hatte den Generator ueber den ganzen Sommer bei sich eingelagert.

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Tochter Aida heiratet Mitte Dezember! Leider konnten wir die Einladung nicht annehmen, denn bis dahin sind wir hoffentlich in Costa Rica.

Klein aber oho - Die hilfsbereiten Leute v.d. Marina bringen den 150kg schweren Generator zum Dock – an Bord hieven wir ihn dann mit dem Grossfall (damit wird das Hauptsegel auch hochgezogen). Praktisch, wenn man sozusagen einen Kran an Bord hat...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Und da hinten unten soll das gute Ding dann wieder rein...

Kein einfaches Unterfangen, aber mit vereinten Kraeften, vielen Schweisstropfen und div. Kratzern im Furnier klappt’s dann endlich.

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Michael hatte ein Loch durchs Deck gebohrt, mit dem wir den Generator a.d. Versenkung raushiven und nun auch wieder runterlassen koennen.

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Bevorratung in San Salvador. Wer weiss, wann wir wieder eine gute Einkaufsmoeglichkeit und ein Dock zum Beladen zu sehen bekommen. Sicherlich nicht vor Weihnachten. Oder ueberhaupt dieses Jahr! Und da der Landfall ohne Dock in diesen Breitengraden recht trickreich ist (wg. Brandung und beachtlichem Tidehub von bis zu 5m) haben wir unsere Proviantkammern bis obenhin gefuellt.

 

Ein TV im Dschungel

Uebrigens, uns wurde nicht nur unser Aussenbordmotor geklaut (ja, der neue, den wir gerade erst im Mai in Costa Rica kaufen mussten; hier im Bild schon  wieder der naechste neue). Nein, sondern auch unser Fernseher! Angeblich handelt es sich um 2 Teenager die zu einer Bande von „Pandillos“ gehoeren. Obendrein auch noch Verwandte von unserem Ankerbojen-Wart Santos (was hier  allerdings  hier nicht viel zu bedeuten hat, denn die Indios scheinen einen lockeren Familienzusammenhalt zu haben und jeder irgendwie mit jedem verwandt zu sein).

Entweder hatten Santos die Leute, nachdem sie unseren Holzboden abgeschliffen und neu lasiert haben die Luken nicht von innen verriegelt, od. Einer seiner ehemaligen Mitarbeiter hat irgendwie unseren Schluessel mitgehen lassen. Auf jeden Fall kamen die Jungs rein, und haben den Fernseher von Bord geschafft. Im Dschungel sprach es sich dann rum, dass der Freund von einer ein seiner Wellblechhuette einen Flachbildschirm habe.Die von Santos verstaendigte Polizeit wollte mit der ganzen Geschichte nichts zu tun haben, so haben er und seine Leute sich selber a.d. Weg gemacht, und erst nachdem sie die Geruechte bestaetigen konnten, kamen dann die Polizisten und halfen ihm, den Fernseher wieder zurueck zu bekommen. Witizg, unterhaltsam, oder haarstraeubend. Wir konnten uns zu nichts so richtig durchringen, aber auf jeden Fall dubios. Das kuriose war, dass Santos den Fernseher am Tag vor unserer Ankunft wieder an seinem Platz positioniert hatte. Und wir uns beim Fernsehgucken wunderten, woher die merkwuerdigen Verfaerbungen im Bild kommen. Technik und Wellblechhuetten in der Regenzeit passen nicht so richtig zusammen. So haben wir uns kurzerhand einen neuen gekauft – und f.d. alten in Santos einen gluecklichen Kaeufer gefunden...

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Ueberraschung im Grosssegel – eine Fledermausfamilie! Kein Wunder, dass es wie im Tigerkaefig stank. Ein wirklich atemraubender Geruch.

Die schwarzen Kruemel an Deck ist gesammelte Fledermauskacke vieler Wochen – Monaten, wer weiss!

Igittigittigitt...

 

Jetzt hat das erst ein Jahr alte Grosssegel nicht nur gruene Flecken von Algen v.d. Regenzeit, sondern auch noch braune Verfaerbungen. Hoffentlich bleicht das was wir nicht wegschruppen konnten mit der Sonne aus...

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Praktisch so eine Sandbank...

Bei Ebbe koennen wir Andromeda auch von unten bearbeiten. Die Propeller werden gewartet und gestrichen. Bei der monatlichen Unterbodensaeuberung waren Santsos Leute wohl ein wenig zu eifrig und haben die Schutzummantelung vom Saildrive geloest. So konnten wir in aller Ruhe die alten abmontieren, saeubern und neu anbringen. Auch haben wir weitere Blasen im neuen Antifouling Anstrich von Panama gefunden und konnten hier auch noch mal nachbessern.

Und das Wachsen geht in dieser Postion auch viel besser.

 

Li: Ungewohnter Blick a.d. Flussmuendung.

 

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Rauf auf’n Mast ging’s auch ein paar Mal –

kein Problem, bei dieser fantastischen Aussicht!

 

In 1-2 Tagen sind wir nun hoffentlich startklar, und es heisst endlich wieder Leinen los und in See stechen! Kurs Nicaragua, dann Costa Rica, Panama.