Alte polynesische Navigationsmethode

BRAINWAVE
Nicolas
Sat 15 Apr 2023 21:26

 pos: 06:10.418 S 097:39.620W (entre Galapagos et Marquises)

 

Da sich die «Brainwave» mit grossen Schritten oder vielmehr mit grossen Wellen der polynesischen Inselwelt annähert, ist es vom nautisch – touristischen, aber auch kritisch – forschenden Gesichtspunkt her sicher angemessen, sich auch mit den alten Navigationsmethoden der Einheimischen zu beschäftigen.

 

In Ergänzung zum aktiven auf dem Meer herumtreiben habe ich mich in den letzten Jahren auch mit der Geschichte der Navigation beschäftigt. Dabei habe ich im Sachbuch „Sextant – Die Vermessung der Meere“ (Autor: David Barrie, Verlag der deutschen Ausgabe: Mare) folgende Bemerkung gefunden:

 

„Die Seefahrer Ozeaniens, die nach althergebrachter Weise navigieren  …etc. …. Wenn die Horizontlinie nicht abzulesen war, stellten sie sich anscheinend breitbeinig hin und nutzten das Pendeln ihrer Hoden als Hinweis.“

 

Vermutlich hat sich da auf dem weiten Weg von den alten Navigatoren und Geschichtenerzählern Ozeaniens bis hin zum Drucker der deutschen Ausgabe des Buches jemand ein munteres Scherzlein erlaubt. Allerdings wird mit einer Anmerkung dazu in gewisser Weise noch nachgelegt, nämlich:

 

„Vergleichbare Fähigkeiten üben die Inuit in der nordkanadischen Arktis.“

 

Vor dem inneren Auge entsteht so das Bild eines Inuit, der im tobenden Polarsturm bei minus dreissig °C mit dem erlegten Walross im Schlepp, auf dem Heimweg in seinem Kajak aufsteht, die Fellhose herunterlässt und so den richtigen Weg um die Eisberge herum zurück zu seinem Iglu pendelt.

 

Dabei wird einem bewusst, dass es Fake-News nicht erst seit Twitter und Blondie Trump (ehemals) im Weissen Haus zu Washington gibt. Die grösste diesbezügliche und seit langem gedruckte Sammlung dürfte die Bibel sein. Im vorliegenden Zusammenhang fällt z.B. die Affinität von Jesus von Nazareth zu den Fischern auf und auch die „unbefleckte“ Empfängnis, die zu seiner Geburt geführt haben soll. Meine ev. etwas oberflächliche Bibelforschung hat ergeben, wie das wirklich war: Zum einen war sein Vater Josef nicht Zimmermann, sondern Fischer. Und es begab sich, dass, als er draussen auf dem weiten Wasser am Fischen war, mit welchen Mitteln er navigierte ist hier unbedeutend, zu Hause nach vielen Anmahnungen endlich der Zimmermann erschien, um den morschen Dachfirst zu ersetzen. Nachdem der geflickt war stieg er von der Leiter herunter und dann wurde mit Maria noch ein wenig … gefleckt. Als nach geraumer Zeit die Schwangerschaft offensichtlich wurde und jedermann in Nazareth abzählen konnte, dass zur fraglichen Zeit Josef in des Meeres Weite am Fischen war, liess die erfindungsreiche Maria, angesichts der sich abzeichnenden gottgefälligen alttestamentlichen Steinigung, den heiligen Geist, statt den Zimmermann, von oben herabsteigen. Um die Behauptung noch zu erhärten, legte sie sich den berühmten Caravaggio – Blick zu. Das ist der Gesichtsausdruck, den derzeit so woke grün-linke Politikerinnen kultivieren. Zudem liess sie sich von Amazon einen Heiligenschein schicken, ohne den sie fortan das Haus nicht mehr verliess. Offensichtlich gab es also keine unbefleckte Empfängnis. Jesus von Nazareth war zwar tatsächlich der Bio-Sohn eines Zimmermanns, aber sein Legit-Vater Josef war Fischer.

 

Dies nur als Nebenbemerkung zur engen Verflechtung von Seefahrt und dem Gewerbe auf dem Festland. Es steht zu vermuten, dass Dank GPS auf der «Brainwave» nicht auf die traditionelle polynesische Navigation zurückgegriffen werden muss. Es sei denn, Generator und Antriebsmotor würden gleichzeitig ausfallen. Dass dies nicht eintritt, dafür sorgt Claude in verdankenswerter Weise ganz hervorragend.

 

15. April 2023    Daniel Giesbrecht

 

 

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