9. Juni 2019 - Wind von vorne und Stromproblem fast gelö st...

9. Juni 2019 – Wind von vorne und
Stromproblem fast gelöst... 38:39.500N 32:16.100W Ich erwache und beschliesse noch
schnell eine Salzwasserdusche zu nehmen (es ist ja so schön gerade im Schiff, da
wir Motoren). In dem Moment wo ich in die Dusche eintrete, höre ich die
Fallwinch rattern: Ein gutes und ein ungutes Zeichen. Gut, weil es offenbar
etwas Wind hat – Ungut, weil das Wasser nun wieder nicht abläuft in der Dusche
bei Lage. Ich dusche also blitzschnell, sogenannter Blitzduscher, aber es reicht
nicht, die Aranui legt sich langsam auf dies Seite und nimmt Speed auf. Ok, dann
eben das alte Prozedere mit einem Fuss das Wasser in den Ablauf schaufeln, und
dazu duschen. Die zweite gute Nachricht ist,
dass wir wieder Strom haben. Mein ehemaliger IT Kollege hätte beim nicht
funktionierenden Drucker schon lange gesagt: Hast Du den Stecker eingesteckt,
hat es Papier, hast Du ihn ein und ausgeschaltet....? NEIN HABE ICH NICHT! MACHT
JA AUCH NIEMAND, WENN DER SCHALTER AUF EIN IST! Es kann ja fast nicht sein, dass
ein eingeschalter 12 V Schalter am Elektropanel, hinter dem Schalter ‘nicht
einschaltet’. Zufällig habe ich heute morgen aber auf diesen eingeschalteten
Schalter gedrückt und da war kein Widerstand spürbar. Erst nach zweimaligem ein-
und ausschalten, kam der Widerstand und siehe da, es piepst und blinkt wieder
überall. Super, ein Problem gelöst – und somit können wir sogar wieder
kommunizieren. Das Problem, resp. der Kurzschluss der Ankerwinch aber bleibt
bestehen... Wir segeln, Andreas steuert von
Hand hart am Wind und wir rauschen mit fast 7 Knoten Richtung Azoren. Ein gutes
Gefühl nach all diesen Motorenstunden. Ein Tag zum Lesen und Faulenzen,
es ist ja schliesslich Sonntag (mit Zopf) aber... Wir haben in der Backskiste
ein Allerweltsmittel gefunden um Rost zu eliminieren. Barbara macht also eine
Morgenrunde an den Reelingsstützen und die sehen nachher aus wie neu! Auf mich
fällt dann die Nachmittagsrunde... Übrigens, wie im Militär, mit der Zahnbürste
wird gefiedelt, dass es so richtig glänzt. Es ist Zeit, dass wir ankommen, wenn
man auf so ‘dumme’ Gedanken kommt beim Segeln, oder vielleicht war es das lange
Motoren, welches unsere Hirnzellen etwas durcheinandergebracht hat.
Auf jeden Fall, und das ist das
Wichtigste, sind wir nach wie vor am Segeln bei gutem Wind. Hart am Wind los auf
die Azoren. Noch 310 Seemeilen bis
San Miguel und jetzt wissen wir, dass auch der Diesel reichen würde, falls der
Wind aufgibt. Wie jeden Abend, aber man beginnt
es als normal anzuschauen, geht die Sonne wieder mal in einem leuchtenden roten
Wolkenhimmel unter. |