13. Januar 2019 - Im namibianischen Zoo

Niki.schmidt.warc
Mon 14 Jan 2019 03:00
25:34.900S 014:32.800E
Gegen Morgen lichtet sich der Nebel und schon bald mal scheint die Sonne. Erst zaghaft mit kühlem Wind und dann immer wärmer, oder besser gesagt heisser. Seit langem ist es an der Sonne wieder mal heiss und ich sitze im T-Shirt auf dem hinteren Delphinsitz (das ist die kleine Holzbank ganz hinten, von dort sieht man gut nach vorn und ins Meer hinaus). Heute müssen die ersten 9 Eier von den 96, welche wir gekauft haben, dran glauben und es gibt Rührei. Beim Rühreiessen merken wir, aus welch unterschiedlichen Kulturen wir hier kommen... Amerikaner, Engländerin und Schweizer: Wie man die Konfitüre mit dem Rührei essen kann, oder wie man den Käse und das Brot abschneidet. Das sind interessante soziokulturelle internationale Kleinstudien, die hier auf dem Boot stattfinden.
Wir ziehen langsam durchs spiegelglatte Wasser. Alle paar Minuten fahren wir an einem Seehundepaar vorbei, welches den Bauch in die Sonne streckt (thermische Erholung - nennt sich das in Australien). Offenbar müssen die Seehunde sich im kalten Wasser (etwa 17-18 Grad) wieder aufwärmen, also Bauch an die Sonne und Flossen in die Luft. Es hat hier im Wasser riesige Quallen, die müssen so 5-6 kg sein, braun und zottig.... aber es kommt noch 'schlimmer'. Etwa ab 1100 fahren wir durch riesige Quallenfelder. Diese sind fast transparent, zwischen 2 und 10cm lang und weiss. Und es wimmeln nur so davon, manchmal sieht man pro m2 über 100 Stück im Wasser, und das geht sicher eine halbe Stunde so weiter. Hier scheint ein unglaublich fruchtbares Quallenwasser zu sein, bei nur 18 Grad!
Und dann wimmelt es plötzlich um uns herum nur so von Seehunden, sie springen und schwimmen kreuz und quer durchs Wasser, es müssen hunderte sein. Es brodelt nur so um uns herum. Es war natürlich eine Kleinigkeit für diese wendigen Tiere, uns auszuweichen. So einen brodelnden Pool sehen wir dreimal. Dann sind wieder die einzelnen oder die Paare unterwegs, aber eher am Sonnenbaden als am Spielen und Jagen. Am Nachmittag melden sich auch noch die Delphine zurück. Es sind grosse Tiere, sicher über 2 m lang. Die kommen, springen und weg waren sie wieder.
Wir haben vom Yachtclub von Walvis Bay viele Informationen bekommen, wie wir dort bei Nacht und Nebel am Besten hineinfahren werden zum Yachtclub und zur Tankstelle. Wir haben beschlossen, erst die Tankstelle aufzusuchen. Es ist noch nicht ganz sicher, wie das alles ablaufen wird: Eigentlich kann man erst tanken, wenn man mit Zoll und Immigration einklariert hat, und auch erst dann, wenn man Namibianische Währung bei sich hat, die akzeptieren nämlich keine Kreditkarten.
Wir werden vermutlich etwa um 4 Uhr morgens ankommen und dann gleich an der Tankstelle festmachen. Um 7 geht es dann in die Stadt um lokale Währung am ATM zu beschaffen und um 8 öffnet die Tankstelle, dann sofort danach zum Zoll und wenn alles gut geht, sitzen wir um 9 bereits im Kaffee am Strand mit Gipfeli und Capuchino...
Wie gesagt, bei Nacht und Nebel reinfahren. So sah es aus. Wie gestern sah man nicht über die Bugspitze hinaus, aber zumindest läuft heute der Radar wieder, warum weiss von uns niemand. Es scheint wie wenn der so seine Launen hat. Und plötzlich fährt man zum Vorhang hinaus und der Nebel ist weg. Hinter uns die NEbelwand und vor uns die dunkle Nacht, aber ohne den geringsten Nebel. Man sieht jetzt bereits den Leuchtschimmer von Walvisbay hinter der Landzunge, welche wir noch runden müssen. Wir sind immer noch ca 10 Seemeilen vor der Küste. Wir werden erst abdrehen, wenn wir fast rechtwinklig auf die Glockentonne (ohne Glocke, die funktioniert offenbar seit 10 Jahren nicht mehr, ist aber immer noch so auf allen Karten eingezeichnet - immerhin der grösste Hafen im südlichen Westafrika) zufahren können. von dort sind es dann noch ca 12 Meilen bis zum Dock. Seit der Nebel weg ist, ist es wieder eine wunderschöne und sogar fast lauwarme Nacht.
 
Wir fahren in eine riesige bay ein, die Walvis bay. Imposant diese Einfahrt bei Nacht. Als erstes begegnet uns eine kleine Ölplattform...., dann jede Menge Frachter vor Anker.
Wir fahren in den Süden wo wir vor dem Yachtclub ankern. es ist 0500 morgen.
 
Um.....