17. September 2017 - Von Marina Rubicon nach Fuerteventur a (GranTarajal)

Niki.schmidt.warc
Sun 17 Sep 2017 18:56
28:51.400N 013:48.900W
Heute Morgen wollten wir um 7 aufstehen, aber als ich rausschaue ist es um
7 noch so dunkel, dass ich den Wecker nochmals stelle (das Dorf spiegelt
sich im Wasser, kein Wind und alles schläft noch).
Trotz einer hochkompetenten und sehr schnellen und agilen Crew (die Crew
legt Wert darauf, dass dies so kommuniziert und verstanden wird) sind wir
dann nach einem Müesli Frühstück doch um 1020 losgesegelt...
Im Hafen drin herrscht totale Flaute, aber kaum sind wir draussen legt auch
der Wind zu. Bereits nach 10 Minuten können wir das Gross sezten mit Reff 1
und Genua, müssen aber eine Stunde später bereits wieder reffen und auf die
Fock wechseln. Wir fahren zwischen der Insel Fuerteventura und der I. de
Lobos durch. Der Wind nimmt konstant zu, hier vorallem auch wegen dem
Düseneffekt zwischen den zwei Inseln.
Wir segeln mit achterlichem Wind der Ostküste von Fuerteventura entlang. Die
Insel ist zwar sehr schön aber auch sehr karg und erinnert etwas an die
griechischen Kykladen. Viele weisse Häuser mit hellblauen Fensterrahmen. Die
Harbourmasterin hat uns gestern erklärt, dass es auf diesen Inseln keine
Flüsse, keine Bäche und auch kein Grundwasser gibt und genau so sieht es
hier aus. Es sind eigentlich vor allem Steinlandschaften und schroffe Felsen
mit viel Sand. Eigentlich können diese Inseln nur künstlich belebt werden.
Jeder Tropfen Wasser muss aus dem Meer gewonnen und entsalzt werden
(trotzdem hatte es gestern eine Regenwalddusche, die unglaublich viel Wasser
lieferte in den Duschkabinen der Marina...). Die Energie (Windenergie würde
super funktionieren, sieht man aber fast nicht) wird aus Öl produziert.
Was ich vergessen habe; zwischendurch sieht man natürlich auch die ‘nicht so
ganz schönen’ grossen Hotelblöcke auftauchen.
Segeln macht bekanntlich sehr hungrig, also wird Brot gebacken und
anschliessend gibt es ein Plättchen.
Der Wind nimmt weiter zu und dreht auf Ost-Nord-Ost, das heisst er kommt
jetzt voll achterlich mit 30 Knoten und in türkisblauem Wasser. Wir haben
immer noch nur 1 Reff eingelegt und rauschen mit 9-10 Knoten dahin. Heuten
hat das Speedometer sogar einmal 11.7 Knoten angezeigt, als wir eine Welle
‘runtersurfen’ konnten (surfen ist natürlich etwas übertrieben).
Kurz vor der Hafeneinfahrt lässt der Wind nach und wir nehmen die Segel
runter. Schon im Hafenhandbuch hiess es, dass dies zwar der ursprünglichste
Ort sei in Fuerteventura, fast ohne Touristen, aber dass der Hafen staatlich
geführt sein. Wir legen an und kaum haben wir die Aranui vertäut, erscheinen
zwei Security Guards um uns zu informieren, dass wir innerhalb einer Stunde
bei Ihnen im Office sein müssten. Nach einem G&T laufen wir rüber zur
Reception. Da heute ja Sonntag ist, ist diese nicht geöffnet (nur an
Wochentagen und nur von 8-17). Aber.... zwischen den Toiletten, gibt es eine
Tür, und da sitzt tatsächlich einer der Security Guards. Da sage mal noch
jemand, er brauche ein grösseres Office. Dieses hier ist ziemlich genau 70
cm breit und 2 m lang mit Besuchertisch! (siehe Photo). Wir füllen eine
Menge Formulare aus, und dann sagt mir der sehr freundliche Guard, dass ich
mich auch auf ihrem Webportal noch anmelden müsste und drückt mir einen
Streifen Papier mit der Webadresse in die Hand. Auf meine Frage, nach dem
WIFI Passwort im Hafen schaut er mich erstaunt an und sagt; ‘sorry, no WIFI
here!’ - OK, dann kann das Forumlar auch warten.
Wir gehen aufs Boot zurück und Pius macht ‘Älplermakeronen rückwärts’ –
Simis’ Rezept vom letzten Törn und unglaublich gut; Zwiebeln und Makeronen
im Olivenöl anbraten bis alles braun ist, Kartoffelstücke dazu, sauren Most
hineingiessen, Muskatnuss, Pfeffer, Salz und zwei Äpfel reinschnetzeln, dann
das ganze 20 Minuten kochen und zwar auf kleinem Feuer. Ablöschen mit Rahm
und Käse und schauen dass es nicht anbrennt. En Guete!
Wir machen noch einen kurzen Spaziergang ins Städtchen, ein Sangria muss
noch drin sein!

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