29. April 2018 – die fast perfek te Ueberfahrt nach Raiatea

16:49.100S 151:24.930W – Gastblogger Jürg Wir segeln unter Gross und Genua unter perfekten Bedingungen bei 11-13 Knoten räumlichem Wind und einer sogar für mich als Neuling im Pazifik sehr erträglichen Dünung mit 7 Knoten Fahrt in Richtung Raiatea. Dazu scheint der Mond sehr hell und wenn mich jemand fragen würde wie eine perfekte Ueberfahrt aussehen müsste, dann wüsste ich jetzt eine Antwort. Corinne und ich übernehmen die erste Wache von 21h bis Mitternacht. Leider schläft der Wind langsam ein und um ca. 23h ist es dann ganz vorbei und der eiserne Gustav übernimmt. Die Ueberfahrt verläuft bis auf ein Ausweichmanöver mit einem Fischerboot absolut ohne Probleme. Ab 06h sind dann wegen der grossen Hitze unter Deck ohnehin wieder alle wach und um ca. 8h laufen wir auf der Ostseite der Insel in der Passage Iriru in den geschützten Bereich innerhalb des Riffs ein. Wir ankern direkt dahinter und geniessen das wohlverdiente Frühstück. Danach fahren wir mit dem Dingi zum schnorcheln zum Riff. Leider wird das für mich nicht so ein Erfolg. Aus unerklärlichen Gründen füllt sich meine Taucherbrille schon nach 5 Sekunden mit Wasser und dann fangen die Augen an zu brennen und dann muss ich die Brille entleeren und das ganze fängt wieder von vorne an. Niki meint später «kein Wunder mit diesen Bartstoppeln», ich habe also heute dazu gelernt, schnorcheln geht nur frisch rasiert!! Noch vor dem Mittag lichten wir den Anker und fahren in die Bucht von Faaroa an deren Ende wir gut geschützt eine Mooring auffischen können. Am Nachmittag fahren wir mit dem Dingi den Fluss hinauf durch eine wunderbare tropische Landschaft. Es gibt an diesem paradiesischen Ort praktisch keine Touristen. Nach ca. 3km Fahrt begegnen wir dem Bauern Andriey der uns einlädt seine Früchte– und Gemüseplantagen zu besichtigen. Er besorgt das ganze Grundstück selber, das meiste wohl in Handarbeit. Er hilft uns frische Kokosnüsse von den Palmen zu holen. Später bringt er uns frische Früchte und Gemüse auf einem alten Surfbrett zum Boot und wir bedanken uns bei Ihm mit einem Schweizer Sackmesser und natürlich schweizer Schokolade. Gestern haben wir frischen Tuna von einem Fischer gekauft den Pius nun heute perfekt grilliert hat. Auf den Inseln hier in französisch Polynesien gibt es noch eine Besonderheit die ich Euch nicht vorenthalten möchte. In den Restaurants und Bars trifft man oft bei der Bedienung auf Frauen, welche eigentlich eher aussehen wie Männer aber als Frauen gekleidet sind. Wenn eine Familie mehr als drei Knaben hat, dann wird der vierte Knabe als Mädchen erzogen. Diese gewöhnen sich anscheinend so an die Situation, dass sie sich als Mädchen fühlen und sich auch so verhalten. In der Gesellschaft ist das absolut normal und diese kleine Gruppe von Menschen ist akzeptiert und geschätzt. Der Tag neigt sich in dieser idyllischen Bucht auf Raiatea langsam dem Ende entgegen und wir werden wohl nach der gestrigen langen Nacht heute früh schlafen gehen. |