15. Juni 2017 – von Aber Wrac’h nach Brest – etwas nass aber mal anders

Niki.schmidt.warc
Thu 15 Jun 2017 19:23

48:22.685N 4:29.307E

So gegen 8 kam Unruhe im Hafen auf und plötzlich standen um uns herum alle in den Ölzeughosen auf den Stegen und wollten los. Wir waren noch am Frühstück. Ein Blick hinaus lies Ungutes erahnen; es war grau, fast neblig und tiefhängende dunkle Wolken rundeten das Bild harmonisch ab... Laut Wetterbericht sollte es wunderschön sein??

Um 10h00 motoren wir dann auch los. Zuerst müssen wir wieder zu diesem schmalen Kanal hinaus in Richtung offenes Meer. Der Wind nimmt etwas zu, die Wellen auch und schon bald können wir die Segel hissen. Wir segeln am Wind mit Windstärke 3, als der Skipper plötzlich die gloriose Idee hat, dass wir doch mal ein MOB Manöver (heute heisst es korrekt nicht mehr Mann über Bord, sondern Mensch über Bord – kein Witz!) machen könnten und eine halbvolle Mineralwasserflasche rauswirft. Werner fährt ein sauberes MOB Manöver und kann mit einem Quick-Stop (sofort beidrehen) die Distanz zum MOB klein halten. Die wirkliche Herausforderung besteht jetzt darin, erstens die kleine Mineralwasserflasche nicht aus den Augen zu verlieren und dann noch zum Fassen zu kriegen. Roli löst das souverän, idem er die Pütz (Kessel) reinwirft und mit dem ersten Versuch die Flasche rausfischt.

Danach segeln wir bei schönem Wind bis nach Brest. Unterwegs legt der Wind etwas zu, und plötzlich scheppert es unten. Wieder mal hat sich ein Kästlein geöffnet... und die Bodum Zuckerdose liegt zerschmettert auf der gegenüberliegenden Seite am Boden... Da muss was geschehen mit diesen Kästchen! Der Zucker mischt sich jetzt schön mit dem Kondenswasser und dem Diesel in der Bilge. X-Yacht hat versprochen, das Dieselproblem in den nächsten vier Wochen zu lösen!

Heute werde ich nass, aber nicht draussen, sonder drinnen. Ich bin auf der Toilette und will anschliessend die Seeventile wieder schliessen (Wassserein- und Auslass – damit bei Lage kein Wasser reinläuft). Diese Ventile sind ziemlich weit unten unter dem Lavabo im Kästchen drin. Ich bücke mich und irgendwie verhängt sich meine Kapuze mit dem Duschenmischer – als ich mich aufrichte, zieht es diesen raus und die Brause mit vollem Druck mir ins Gesicht. Es geht ein paar Sekunden, bis ich den Mischer finde und ich steh da wie ein begossener Pudel. Zum Glück nur Wasser!

Wir erreichen Brest am Abend und legen für diese Etappe zum letzten mal an. Herzlichen Dank an Sandra und Barbara, Roli, Werner und Urs – war schön mit Euch von Amsterdam nach Brest zu fahen mit vielen Erlebnissen, vorallem bez. Gezeiten und Strömung.

Morgen werden wir die ARANUI noch auf Vordermann bringen, Zucker innen und Salz aussen abwaschen und vielleicht besteht eine Chance, dass die verschwundenen Dinge wieder gefunden werden: 5 Kaffeelöffel, eine Pfanne, ein Doppelmeter und Superschere.... Vermutlich gibt es hier an Bord in der Bilge unten einen Dieselklabautermann....

Ich melde mich wieder am 15. Oder 16. Juli, dann geht es weiter!


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