16. Mai 2017 – Borkum, ein segel freier Tank-Tag an der heissen S onne

Niki.schmidt.warc
Wed 17 May 2017 17:03

53:33.480N 6:45.000E

Die ersten schweren Motoren im Hafen wecken mich auf. Die Wellen und der Schwell lassen erahnen, dass es Morgen ist (es ist schon lange hell, die Dämmerung beginnt schon vor 0500).

Hmmm, vielleicht sollte ich doch mal den Port anrufen, ob wir hier bleiben können oder nicht. Wir sind ja an einem Pier, welcher für die Berufsschifffahrt reserviert ist. Am unangenehmsten ist immer, wenn man durch ein dumpfes Pochen am Rumpf geweckt wird (oder ein lautes Schallsignal), rausschaut und da steht einer der sagt: ‘Ihr müsst blitzschnell weg, der Tanker da muss anlegen... und man schaut an einer schwarzen Bordwand hoch...’

Der Hafenmeister auf Kanal 14 meint wortwörtlich, wenn er beide Hühneraugen zudrücke, können wir noch 2 h bleiben. Sehr gut, dann frühstücken wir erst mal und dann holen wir ‘schnell’ Diesel.

Dieses Dieselholen am Pier vis-a-vis gestaltet sich dann aber doch als ein etwas längeres Abenteuer. Der Tankwart lässt uns nämlich wissen, dass er mit min. 80l pro Minute den Treibstoff durch den Schlauch pumpt und in unser Schiff reinpresst. Das geht nicht; unser Entlüfgungssystem akzeptiert nur 30l pro Minute. Dann wäre da die Kanisterlösung angesagt.

Wir legen am Pier an und schauen die min. 5 m hohe Spundwand hoch. Oben steht Adi und holt mit dem Handkarren Kanister um Kanister Diesel von der Tankstelle. Diese lässt er dann an einer Leine zu uns herunter. Wir nehmen eine kleine Schüttelpumpe, saugen den Diesel aus dem Kanister an und fangen an die Tanks zu füllen. Ein sehr langsames Prozedere, welches viel Genauigkeit und Konzentration erfordert, dass kein Diesel ins Wasser oder aufs Boot verschüttet wird. So viel Mühe wir uns auch geben, am Schluss haben wir trotzdem Diesel auf dem Deck und da wir noch keinen Schrupper haben, muss mit dem Küchenbürstchen geschruppt werden. Da dieses ganze Prozedere aber nicht so schnell abläuft wie gewünscht, stellt sich auch das Bedürfniss nach einer Kaffeepause ein. Die Logistik wird perfektioniert, so dass auch Adi hoch oben (mit der Schönen Aussicht) wie auch wir unten mit der Spundwand vor dem Kopf (Serge und ich bilden übrigens die ‘Gelb-Handschuh-Gewerkschaft’) zu Kaffee kommen (siehe Photo).

Gegen Mittag zieht es uns nach Borkum; Eine richtige Feriendestination – Kurort, Sanatorien, Spitäler und natürlich einem riesigen alten Leutturm, den wir besteigen (Die Birne, welche das Leuchtfeuer befeuert liefert 1’500'000 Kandela! Lichtstärke). Es ist sommerlich heiss geworden und wir müssen uns tatsächlich in den Schatten zurückziehen, um nach Bier und Eis nicht gleich wie tote Fliegen rumzuliegen.

Ein gemütlicher Abend mit Restaurantbesuch beschliesst das heutige Tagesprogram.

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