13. April 2018 - Highlight Mittagessen bei Gaston und Valentine

Niki.schmidt.warc
Sun 15 Apr 2018 00:46
Heute Morgen stehen wir relativ spät auf. Gestern hatten wir einen
unterhaltsamen Abend auf der ARANUI mit Crews von zwei benachbarten Schiffen
und wir gingen schon lange nicht mehr so spät ins Bett. Deshalb und weil das
Wetter etwas bewölkt und windig ist, bleiben alle etwas länger in den Kojen.
Nach dem Frühstück gehen wir nochmals im glasklaren Wasser schnorcheln. Haie
sehen wir heute keine, dafür riesige Seegurken. Um 10:00 Uhr sind wir
gespannt, ob das Mittagessen bei Gaston und Valentine nun stattfinden wird.
Dies hängt erstens davon ab, ob Gaston genügend Langusten und Fisch gefangen
hat und zweitens darf es nicht regnen. Aber alles scheint zu klappen.
Valentine sagt uns, dass wir um 13:00 kommen können, Gaston meint um 13:30.
Also haben wir noch genügend Zeit, um zu lesen, Sonnenbaden und Schwimmen.
Als wir dann um ein Uhr ankommen, ist Valentine sehr nervös und bemerkt,
dass wir zu früh seien. Also machen wir noch einen Spaziergang etwas ins
Innere der Insel. Zuerst eröffnet sich vor uns eine Kokosplantage, dann ein
kleiner Schweinestall und rundherum gackern viele Hühner. Leider kommt dann
auch der Abfallhaufen.... (offenbar wird einmal pro Jahr geräumt, weil die
Regierung eine Prämie für das Reinigen bezahlt, und schliesslich ist man ja
teil des UNESCO Weltkulturerbes....). Um Punkt 1330 sind wir zurück und es
folgt ein Essen wie man es sich im Paradies vorstellt. Wir starten mit
kleinen Pizzahäppchen, dann gibt es Reis und Fisch gebraten in Kokosraspel
plus zwei riesige Schüsseln mit Cevice (roher, marinierter Fisch), dann kommt
selbstgebackenes Brot mit Langusten (bis einem die Ohren wackeln) und dann
wird der Tuna an einer speziellen Sauce serviert. Niki frägt Valentine ob
sie ihm nicht böse sei, aber er müsse diesen Tuna nochmals auf den Grill
legen...., sie sagt 'kein Problem' und während die Scheibe auf dem Grill
liegt, kommt Valentine nochmals mit einer Platte mit zwei durchgebratenen Tunasteaks.
Zu guter Letzt gibt es Dessert mit zwei verschiedenen selbst gebackenen
Kuchen, aber die haben bei Niki nicht mehr Platz, bei mir schon...
Das Bier haben wir selbst mitgebracht, und Gaston hat uns sofort gesagt,
dass sie auch eines nehmen würden :-) - offenbar Mangelware, oder Valentine gibt ihm keines.
Wir wollen zahlen und Urs übernimmt das. Das ganze Festmenue kostet 40 CHF
pro Person (das normale Preisniveau in der Südsee ist etwa so wie in der
Schweiz). Beim Bezahlen wird Urs gefragt ob wir nicht noch etwas Milchpulver
hätten, und ich gehe schnell zurück zum Boot, haben wir doch dort noch 6
Milchpulverbüchsen, welche aber in 2 Monaten ablaufen. Valentine ist
überglücklich und kann es kaum fassen.
Kurz danach werden wir aufgefordert es mit Gaston und seinem Gehilfen im
Petagne spielen aufzunehmen. Die zwei spielen anfänglich wie Anfänger...
aber irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass sie immer dann, wenn
es draufankommt mit einer mm-Präzision werfen können. Ich habe hier fast das
Gefühl, dass sie so spielen, damit wir nicht ganz frustriert werden. Auf
jeden Fall verlieren alle Gastteams gegen das einheimische Team.
Um etwa 1600 verabschieden wir uns von Gaston und Valentine und man hat das
Gefühl, Freunde zu verlassen - eine unglaubliche Gastfreundschaft die in
Umarmungen endet.
Wir laufen um 1700 aus, kurz vor Sonnenuntergang mit Ziel Pappete: ca 36h
sind vor uns und 230 Seemeilen. Als wir zur Bucht auslaufen, ertönt ein
lautes Signalhorn um uns nochmals zu verabschieden. Da müssen wir doch
gleich mit dem Drucklufthorn antworten (haben wir noch nie gebraucht - es
macht einen riesen Lärm und plötzlich ist an Deck der zurückgebliebenen
Boote Leben erwacht (vermutlich wurden alle aufgeschreckt....) aber Gaston
und Valentine haben sich definitiv gefreut.
Wir segeln in eine wolkige Nacht hinein. Der einzige, der auf dem
Radarschirm erscheint ist Footlose, ein Boot, resp. eine Mannschaft die wir
gut kennen. Nach einem kurzen Gespräch über Ziel und Wohlbefinden
verschwindet auch Footlose Richtung Rangiora. und wir fahren Richtung
Pappete.