11. August 2017 - von Baiona nach Porto ohne Gastlandflagg e

Niki.schmidt.warc
Sat 12 Aug 2017 11:22
42:08.571N 008:39.007W
Morgens um halb acht frühstücken wir und legen ab. Es hat keinen Wind, also
ein sehr unkompliziertes Manöver. Wir fahren zur Bucht von Baiona hinaus und
setzen den Kurs Richtung Süden.
Wie üblich ist das Meer hier ziemlich bewegt, aber am Morgen von Wind noch
keine Spur. Wir wollen die 60 sm nach Porto zurücklegen, was eine lange
Fahrt bedeutet. Nach etwa einer Stunde kommt dann der Wind doch und wir
segeln unter Gross und Genua mit Nordwind ziemlich platt vor dem Wind. Gegen
Nachmittag nimmt der Wind tatsächlich auf 5 Bft zu und wir erreichen wieder
schöne 8 Knoten mit direktem Kurs nach Porto.
Porto ist unser erster Hafen in Portugal, also müssen wir noch von der
spanischen Gastlandflagge auf die Portugiesische wechseln, nur.... es findet
sich unter all den Flaggen (Vanuatu, Fidji etc.) keine Portugiesische. Jetzt
erinnere ich mich, dass ich schon lange mal kontrollieren wollte, ob ich
alle Flaggen zusammen haben. Wir fahren also ohne Gastlandflagge nach
Portugal, was heutzutage geht. Früher wäre man wohl nochmals umgekehrt um in
Spanien eine zu kaufen. Damals war das Einklarieren in einem neuen Land noch
sehr formell (Flagge Q sezten, unter der Gastlandflagge, und warten bis die
Hafenpolizei oder der Arzt die Quarantäne aufhebt - bis zu diesem Zeitpunkt
durfte niemand an Land).
Ich habe vor 40 Jahren auf meinem zweiten Segeltörn mal in Porto angelegt,
aber das sah damals noch ziemlich anders aus, meine Erinnerung war ein
kleiner Fischerort (wahrscheinlich schon damals nicht ganz korrekt) – heute
ist Porto eine Millionenstadt. Wir waren damals im normalen Industrie- und
Fischereihafen. Heute gibt es am Rio Douro einer Bucht eine top moderne
Marina, welche uns sehr gastfreundlich empfängt. Kurz vor dem Hafen kommt
uns ein Schlauchboot entgegen mit zwei Marineros, welche uns einweisen und
nachdem wir im Platz stehen sofort alle Belegtrossen übernehmen. Wir müssen
(können) eigentlich gar nichts selber tun.
Wir sind ziemlich müde vom langen Segeltag. Fabienne überredet uns aber
trotzdem noch einen Besuch in der Altstadt von Porto zu machen. Wir nehmen
den Bus, der ca 45. Minuten kreuz und quer durch alle Quartiere fährt, bis
er eindlich in der Altstadt hält. Porto ist eine sehr schöne Stadt, von dem
was wir im Dunkeln noch sehen und erleben. Ein Taxi bringt uns spät in 5
Minuten wieder zum Hafen!

JPEG image

JPEG image