10. März – 11. Tag – Regen und r ichtig nass
08:16.800S 119:02.400W Als ich um Mitternacht aufstehe, ist sitzt Steve im Cockpit und schützt sich mit einem Regenschirm gegen den auf ihn einprasselnden Nieselregen. Der kommt diesmal richtig von hinten, weil der Wind nun definitiv nach Osten gedreht hat. Bis jetzt konnten wir immer etwas im Wind und Regenschatten der Sprayhood sitzen, welche 2 trockene Plätze an Bord bot, auch wenn es windete und regnete. Es regnet auch direkt in den Eingang rein, aber wenn wir den schliessen, werden wir hier unten einfach langsam gegart, also doch lieber etwas Süsswasser vom Himmel im Saloon. Steve geht Schlafen und ich übernehme von ihm. Der Wind hat etwas zugelegt und ich denke es wäre besser, unser Material etwas zu schonen. Ich rolle die Genua etwas weiter ein und löse die Grossschot leicht, damit etwas druck aus den Segeln genomme wird und sofort wird es ruhiger. Meine Schicht verläuft eigentlich ereignislos, ausser dass ich wirklich mit dem Einschlafen kämpfe. Man gibt sich dann Aufgaben wie die Flasche mit Wasser aufzufüllen, damit muss man aufstehen und in die Küche runter gehen. Oder man steht am Steuer und versucht die Balance zu halten ohne sich festzuhalten (man ist natürlich angeleint) etc. Aber all das hilft heute nicht. Ich muss tatsächlich mein Iphone holen (wieder ein Gang hinunter) und den Wecker alle 10 Minuten stellen, sonst wird das nichts. Irgendwann ist dann meine Schicht tatsächlich doch noch vorbei (die Zeit scheint ja in so einer Situation jeweils stillzustehen) und Simone löst mich ab. Es regnet nach wie vor. Ich gehe runter und es stinkt. Hmmmm gut wir haben wenig gelüftet seit 2 Tagen, aber das ist doch zuviel. Ich öffne die Leeseitigen Fenster, nur bis ich die Zähne geputzt habe, aber auch das hilft nichts. Hier stinkt es einfach und zwar nach Fisch – und dann sehe ich ihn, er ist sicher 20 cm lang und mausetot. Er liegt beim Kartentisch und muss durch den Eingang hinuntergeflogen sein. Natürlich hat er sich gewehrt und jetzt liegen überall Schuppen rum. Also noch eine nächtliche Reinigungsaktion. Der Tag bringt viel Regen und Wind, die Wellen machen was sie wollen, nur geben sie keine Ruhe und erst am Nachmittag kommt der erste Sonnenstrahl durch. Es wird aber fast 1700 bis wir den ersten trockenen Sitz draussen haben. Was für eine Wohltat. Heute müssen wir wegen den vielen Wolken in den letzten Tagen auch noch mal den Dieselgenerator laufen lassen und gleichzeitig Wasser produzieren. Steve und Simone kochen heute ein Gulasch. Ein leckeres Nachtessen folgt. Ein wunderschöner Sonnenuntergang geleitet uns in die Nacht hinein. Steve und Simone haben mir demonstrativ noch 5 schwarze Bananen hingelegt: d.h. Bananenbrot backen! Wir sind übrigens immer noch auf Galapagos Zeit und merken natürlich, dass es jetzt viel später Abend wird und viel später hell am Morgen. Hiva Oa ist im Gegensatz zu Galapagos 2 ½ h später. Interessant diese Halbstundenzeitverschiebung! |