17. Juli 2017 - von St. Croix durchs Ameisengebiet nach Po rnichet

Niki.schmidt.warc
Tue 18 Jul 2017 07:27
47:15.500N 2:21.164E
Heute morgen sind wir um 0700 aufgestanden. Es weht eine steifer NE Wind in
der Bucht. Wir haben uns die ganze Nacht vor Anker kaum bewegt. Ausser dem
Schaukeln der Dünung war es ein wunderbarer Ankerplatz.
Was ich natürlich vergessen habe, ist wer wir hier eigentlich sind. Auf
unserem Törn sind Jeannette, Tom und Chrugi, Rolf und Rainer dabei.
Deckschruppen ist angesagt; Die 4 Wochen in Brest haben einiges auf dem Deck
hinterlassen und ich fege das Deck sauber so gut es geht. Hier draussen ist
das Wasser um einiges besser als im Hafen, und zum Deckschruppen geht auch
Salzwasser.
Wir frühstücken und legen so gegen 0900 los Richtung St. Nazzaire. Beim
Ankerlichten klemmt der Hakenschäkel des Entlastungsstrops in der Kette und
unser Beil kommt kurz zum Einsatz. Es gibt noch weiter Dinge zu tun, merken
wir im Laufe des Tages. Im Gasflaschenfach schwimmen die Gasflaschen im
Wasser (bei Lage)??, vermutlich ist der Ablauf verstopft, und als ich auf
die Toilette gehe, habe ich den Türgriff in der Hand (und den
Spezial-Imbusschlüssel habe ich in der Schweiz vergessen – die Schweden,
dort komme die Türfallen her, haben für diese einen Spezialschlüssel
anfertigen lassen! unglaublich.... Hoffentlich geht das heute nicht so
weiter.
Ein wunderbarer räumlicher Wind von 15 Knoten lässt uns mit über 8 Knoten
Speed Richtung Belle Ile segeln. Herrlich! Nach ein paar Stunden unterstützt
von einer wunderschönen Brise, stoppen wir bei der Insel Hoedic zum
Mittagessen. Eine winzig kleine Insel mit einem Dorf, einer Strasse und
wunderbaren Sandstränden. Das haben auch noch andere gemerkt und so sind wir
dann nicht in einer einsamen Bucht sondern mit etwa 20 anderen Booten hier
vor Anker. Überhaupt, hier fühlt man sich wie im Mittelmeer, es ist sehr
heiss.
Wir nehmen den Anker wieder hoch und segeln mit etwas weniger Wind Richtung
Pornichet.
Plötzlich wimmelt es auf dem Boot von fliegenden Ameisen und Sandflöhen,
Fliegen und kleinen Bienen und sogar eine Heuschrecke hat sich auf das Deck
verirrt. Es hat zig Tausende dieser Viecher und sie sind überall. Einige der
Crew flüchten auf den Spitz. Wir versuchen es mit schneller Maschinenfahrt,
mit Antibrum und mit dem Schlauch. Der Schlauch scheint die beste
Alternative zu sein, aber auch dessen Nutzen ist begrenzt. Es ist wie eine
Plage. Irgendwand beschliessen wir Schwimmen zu gehen, unter Wasser stechen
sie einem sicher nicht.
Mit viel Wasser und ändern unserer Position in Richtung Hafen von Pornichet
verlassen die Viecher langsam das Boot, lebend oder tot. Die ganze schöne
Mühe vom Deckschruppen heute morgen ist also dahin. Zumindest sind sie weg
!!
Wir motoren in den Hafen von Pornichet hinein und legen an einem der letzten
Plätze an. Es ist Hochsaison geworden. So viele Segelboote wie heute haben
wir noch nie gesehen seit Dänemark.

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