8. Juni – Sandgestrahlt nach Fra nkreich, natürlich mit dem Wind auf die Nase

Niki.schmidt.warc
Thu 8 Jun 2017 20:38

50:49.540N 1:30.420E

Während den letzten zwei Tagen ist ein Sturmtief durch den Ärmelkanal gezogen und hat es uns verunmöglicht weiter nach Südwesten zu Segeln. Wir haben Oostende und Antwerpen besucht (im vollbesetzten Zug von Antwerpen nach Oostende waren wir bei Ankunft in Oostende die einzigen Passagiere im Wagen drin – was ja viel über die Attraktivität von Oostende aussagt).

Die zwei Tage, lagen wir im RYCO (Royal Yacht Club Oostende); was immer wir uns da vorgestellt hatten, es traf nicht ein. Es gab zwar einfache Duschen und Toiletten, aber der Rest der Umgebung war ziemlich heruntergekommen. Das Royal Clubhaus, resp. die Bar, waren geschlossen und der Hafenmeister meinte, ich müsse sofort um 0800 bezahlen, weil er dann nämlich wieder gehen werde: An so einem Tag komme sowieso niemand mehr rein. Das wäre ja alles noch gegangen, aber 20 m vis-a-vis haben Frachtschiffe Sand ein und ausgeladen. Wir waren also einem konstanten Peeling unterworfen (50km/h Wind), das Schiff natürlich auch und so kam es dann, dass wir Sandhaufen auf dem Boot hatten.

Am Morgen früh um 5 Uhr sind wir aufgestanden und haben versucht den Sand abzuspritzen, was nicht ganz einfach war, da der Sand noch mit irgendwas gemischt war, was etwas klebriger war. Auf jeden Fall sieht man nach wie vor viele Spuren. Der Sand wird mich vermutlich auf der ganzen Weltumseglung begleiten, er ist in alle Ritzen eingedrungen.

Extra früh aufgestanden um den richtigen Strom zu erwischen, der uns erstmals mit 1-3 Knoten Richtung Süden schiebt – und dann steht da in der Hafeneinfahrt ein Riesenfrachtschiff und es wird uns verboten zu passieren. Also schon mal 30 Minuten Verspätung. Dann aber gings los und der Strom hat uns wirklich vorwärts geschoben. Natürlich ändert das dann ca. 6 Stunden später wieder und endet in einem frustrierenden Wendezirkus (siehe Photo – am Ende, auf der linken Seite, haben wir dann den Motor angestellt und sind gegen Wind, Wellen und Strom gefahren, wenigstens auf dem direktesten Weg nach Frankreich).

Es war am Morgen relativ kalt, regnerisch und etwas ungemütlich. Der Tag hat sich dann aber sehr schön entwickelt und wir sind am Abend sogar bei Sonnenschein die letzten Stunden Richtung Boulogne-en-mer gesegelt – den ganzen Tag über mit 4-5 Bft.

Der ganze Strom beschert natürlich auch einen viel höheren Gezeitenhub, und der ist Boulogne-en-mer schon sehr eindrücklich. Man muss weit zu den Booten runter über eine steile Treppe und an den Wänden hänge Millionen von kleinen Muscheln – Cotzées, welche dann im Restaurant auf den Tisch kommen...

Boulogne-en-mer ist ein kleiner Ort in der Normandie, wo wir unser Ankunftsmenu in einem Restaurant zu uns genommen haben; Moules et Frites!

Ein schöner Segeltag!

Morgen gehts noch früher auf, damit wir wieder den Strom Richtung Westen erwischen.

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