4. Oktober 2018 – Eine andere Si chtweise – von Gastbloggerin Cél ine

Niki.schmidt.warc
Thu 4 Oct 2018 20:21

15:04.900S 087:40.000E

Kurz vor fünf werde ich von Niki, wie jeden Tag seit Cocos Keeling, für meine Wache geweckt. Ich packe meinen Schlafsack und mein Kissen und verfrachte diese vom Bett für Seekranke im Saloon in meine Koje. Mit etwas Mühe zwänge ich mich im Liegen in meine Kleider und in die Schwimmweste und mache mich schnellst möglichst auf den Weg nach oben ins Cockpit (je weniger lange man unten steht, desto weniger wird einem schlecht).

Wie immer werde ich von Niki wohl umsorgt und erhalte gleich ein frisch gebackenes Brötli (noch warm) und einen Tee in die Hand gedrückt. Nun beginnt meine Wache.

Bis auf das Kreuzen eines Tankers und ein paar Squalls (Regenschauer) verlief die Wache ruhig und alles konnte mittels etwas anluven oder abfallen gemeistert werden. Zu unserer Freude weht heute der Wind ziemlich zuverlässig.

Zum Frühstück gibt es Birchermüesli mit selbst produziertem Yoghurt und English Breakfast Tea. Für feines Essen ist hier immer gesorgt resp. sorgen Karen und Niki - Tag für Tag. Ich beschränke mich auf den Verzehr, da mir mein Magen keine langen (nicht liegende) Aufenthalte unter Deck erlaubt... – deshalb ein grosses Danke an die beiden.

Beim Zmittag kommen wir wie oft in den Genuss von selbstgebackenem Brot und Käse und natürlich Karens Geschichten, was meine Nachmittagsschicht schnell verfliegen lässt.

Vor dem Abendessen steht noch die Funkrunde der WARC an (heute auf allen Booten mit Leuten, die noch nie am Funk waren – also ich) und dann wird bald schon wieder gegessen und Tee getrunken; Zeit fürs Abendessen – Chickenwrapps – Niki stellt mit seinem Essen und seinen Extraportionen für mich sicher, dass ich ganz sicher nicht hungrig zu Bett gehen muss.

Plötzliche Unruhe kommt auf, als Nikis’ MOB App (Mann über Bord) Alarm schlägt. Zum guten Glück ein Fehlalarm. Wir sind alle drei wohlauf auf der Aranui. Noch einige Tage bis Mauritius – nach aktueller Schätzung noch 9-10 Tage. Ich freue mich schon jetzt auf ein WC, wo man nicht hin und her geschleudert wird und das Wiederanziehen einer sportlichen Meisterleistung gleicht.

Das Log zeigt bereits 566 Meilen von 2400...