25. August 2018 - Auf dem offene n Meer – ohne Wind

10:46.450S 137:59.300E Der Wind blieb bestehen während der Nacht und wir rauschten nur so dahin. Leider aber mit viel Wellen und deshalb habe ich auch so schlecht geschlafen (was bei mir selten vorkommt). Vielleicht habe ich mich schon zu stark ans wellenlose Segeln gewöhnt. Meine zweite Schicht morgens von 4 bis 8 ist mühsam, nicht wegen dem Wind, sondern weil ich so müde bin. Ich muss die Eieruhr holen, damit sie mich immer wieder aus dem Dösen holt, vor allem falls ich mal einschlafen sollte. Und sie schafft es wirklich (die Eieruhr) mich zweimal zu wecken, wie von der Tarantel gestochen...! Man stellt die Eieruhr immer auf ca 15 Minuten. Länger geht leider nicht, da die heutigen Tanker sich sehr schnell bewegen, wenn sie mal am Horizont auftauchen. Der heutige Tag war unspektakulär. Wind zwischen 8 und 15 Knoten. Mit 8 Knoten schlagen die Segel nur so hin und her, da wir wieder auf dem offenen Wasser (und nicht mehr im Schutz des Great Barrier Riffs) und damit den Wellen ausgesetzt sind. Um den Mittag besucht uns eine Delfin Schule, etwa 20 Tiere. Es sind ganz kleine Delfine, die ich noch nie gesehen habe. Die kleinen sind vielleicht 50 cm lang und die Ausgewachsenen etwa einen Meter. Sie spielen mit der Aranui während etwa 15 Minuten und dann sind sie wie auf Kommando weg. Wir segeln eigentlich bis zum Abend, mehr oder weniger erfolgreich. Die Aranui stöhnt und ächzt mit den Wellen mit, es knackt im Gebälk, respektive im Polyester. Gegen 1700 h ist dann wirklich fertig. Der Wind bläst noch mit 6 Knoten und wir schaukeln hin und her. Wir nehmen die Segel runter und starten den Motor Richtung Rumble Rocks, das sind die Felsen, welche wir zuerst sehen werden bevor es dann nochmals 80 Seemeilen nach Darwin rein geht. Um dort reinzufahren muss man die Strömungen beachten, sonst wird man fast verzweifeln. Wir sollten ca. 4 h vor dem Hochwasser Darwin am Fixpunkt sein. Wenn wir das schaffen, können wir mit 2-4 Knoten ‘Rückenstrom’ die letzten paar Stunden segeln (resp. motoren). Wenn nicht... Zum Nachtessen gibt es Ravioli mit Tomatensauce. So langsam müssen wir wieder an die gemüsefreien Menues denken. Die letzten Tomaten, Gurken, Sellerie etc. sind aufgebraucht. Was bleibt sind Zwiebeln, Knoblauch und Kartoffeln. Da ich gerade am Pelatibüchsen öffnen bin, machen wir das doch gleich richtig. Ich koche einen ganzen Topf voller Sauce und fülle dann nach dem Essen noch 6 Gläser mit Sauce ab, welche ich dann sterilisiere. Die meisten neuen Crews sind immer etwas skeptisch bez. meinen Gläsern, aber wir essen nach wie vor Bolognaise welche wir im letzten November vor dem ARC gekocht haben, seither im Schnitt schön kühl und schattig bei ca 30 Grad gelagert haben, und sie ist noch tadellos. Es ist jetzt etwa 10 Uhr nachts, der Vollmond scheint, die Wellen sind geblieben und das Motorengeräusch auch.... |