6. Juni 2019 - Delphine und Faroffa und ein Hauch von Wind ....

38:57.000N 41:24.800W Heute
morgen erwache ich vom Hin- und Herschlagen des Baumes. Eigentlich schlägt er
nicht hin und her, aber er bewegt sich immer leicht von von links nach rechts
und rauf und runter – und das quietscht -, leider ein typisches Zeichen, dass zu
wenig Wind die Segel füllt. Die Winchen rattern und ich überlege, was da oben
läuft. Vermutlich haben Andreas und Barbara den Gennacker gesetzt. Der Wind
kommt wieder von achtern, hat nachgelassen und es beginnt zu tagen; da fällt der
Wind normalerweise zusammen. Auch
um 08h, der Wind hat wieder nachgelassen und wir sind wieder bei etwa 8 Knoten
achterlich, was nicht viel Vortrieb gibt. Leider sieht es auf den Grib Files,
welche uns auf der Karte den Wind angeben nicht viel besser aus, nein eigentlich
eher noch schlechter... Wir haben noch 790 Meilen vor uns. Es reicht also noch
nicht zum Durchmotoren. D.h. den leichten Wind, den wir hier im Moment haben,
einfach einzufangen so gut es geht. Wir segeln zwischen 3 und 6 Knoten, je nach
Lust und Laune des Lüftchens. Da wir keinen Spinnacker haben, müssen wir den
Gennacker wirklich weit nach vorne fliegen lassen, aber damit ist er auch
gefährdet, dass er in sich zusammenfällt, resp. dass wir plötzlich schneller
werden als der Gennacker. Dann fängt das Spiel mit dem Aufbauen wieder von vorne
an. Das Gute daran ist, dass die Aranui ausnahmsweise mal nicht so schräg steht
und man gemütlich Duschen kann... Zur
Verabschiedung von Brasilien gibt es heute Fejao (nach Leukerbadscher Art),
Entercote und Faroffamehl mit Ei (nach Innerschweizerart). Es schmeckt
wunderbar, genauso wie es sollte. Und danach Andreas’
Vanillecrème! Beim
Mittagessen besucht uns eine Schule Delphine. Wir glauben, dass es sich um
‘gemeine Delphine’ handelt. Sie folgen und spielen mit der Aranui. Am Bug vorne
ein richtiges Schauspiel. Natürlich ist es für sie etwas langweilig, weil wir ja
sehr langsam unterwegs sind, aber sie bleiben trotzudem etwa 15 Minuten. Die
Delphine bringen auch den Wind zurück. Plözlich sind wir wieder mit 8 Knoten
unterwegs, obwohl das nicht allzulange anhalten wird.... übrigens haben wir
heute drei mal Delphine gesehen, hier scheint irgend ein Treffen
stattzufenden. Es ist
interessant, der Wind hielt tatsächlich bis zum Abend an. Jetzt, wo die Sonne
untergegangen ist, hat er für etwa 2 h nachgelassen und ist jetzt um 20h wieder
am Auffrischen. Andreas hat Brot und
Bananenkuchen gebacken und wir geniessen einen wärschaften Walliser Käse und
Wurst Znacht. Soeben
haben wir die 2000sendste Meile gemacht bei dieser Überfahrt. Wir stossen mit
Orangensaft und Berocca an. Noch 745 Seemeilen bis zu den
Azoren. |