9. August – Sonne, Wind und bl aues Meer

Niki.schmidt.warc
Fri 10 Aug 2018 09:29

20:30.090S 149:03.090E

Der Wind bleibt ruhig während der ganzen Nacht. Es war kühl und wir hatten alle Luken zu bis am frühen Morgen. Wir stehen um 7 Uhr auf und dann trau ich doch meinen Augen kaum. Regula, Hämpe und Adrian stehen draussen in Badehosen und Bikini mit angezogener Daunenjacke! Und dann kommt tatsächlich der Sprung ins eiskalte Wasser – ohne Daunenjacke, Lufttemperatur etwa 15 Grad...es wird kein langer Schwumm, aber immerhin. Die Sonne kommt und beginnt die Umgebung aufzuwärmen. Dann gibt es Frühstück. Ich geniesse all die feinen Früchte, welche wir in Mackay kaufen konnten. Daran sind wir uns nicht mehr gewohnt. Wir plaudern und geniessen die Sonnenstrahlen.

Nachher geht es los. Hämpe und Regula holen den Anker rauf – er kommt mit einem riesigen Klotz Lehm, welcher erst mal noch entfernt werden muss. Es bläst ein leichtes Windchen und wir legen gleich vom Anker unter Segel los. Bald kommt auch schon die Genua raus und mit flotten 6-7 Knoten sind wir wieder Richtung Norden unterwegs. Unser Ziel sind die Lindeman Group Islands, besser gesagt die Shaw Island. Diese hat eine wunderschöne Bucht offen Richtung NW und der Wind kommt ja von SW. Wir segeln den ganzen Tag durch türkisblaues Wasser, die Tiefe hier innerhalb des Great Barrier Riffs ist meist zwischen 10 und 25 m, benötigt aber doch einiges an Aufmerksamkeit, da zwischendurch immer wieder etwa Felsen im Weg stehen. Wir beschliessen die Genua auszubaumen und platt vor dem Wind mitten durch die Sir James Smith Islands zu segeln. Wie ein Kanal zwischen ein paar Inseln durch gestaltet sich diese Fahrt. Wir halten uns im Lee, da wir bereits überplatt segeln um im Notfall doch noch anluven zu können. Nach 4 Stunden erreichen wir die Bucht auf Shaw Island und lassen in 6 m Tiefe (die Tide geht noch 1 m runter und steigt dann wieder 4m) den Anker runter. Der Ankergrund ist gut und wir geben ziemlich viel Kette, da der Wind zunimmt. Leider hat es viele Boote hier, es sind an die 20 Katamerane und Einrümpfer (es ist allerdings eine riesige Bucht), aber wir kennen niemanden davon. Das Dinghy kommt ins Wasser, heute mit Motor, damit wir wirklich auch ans Land kommen. Wir fahren sehr vorsichtig, um den Korallenstöcken vor dem Ufer auszuweichen. Der Strand ist extrem flach und wir tragen das Dinghy noch etwa 20 m Richtung Land.

Dann geht’s zum Sandstrand durch die etwas schlammige Lagune (gar nicht zur Freude von Fabienne – gruuuuusig...). Wir springen auf zwei Felsen rauf und was sehen wir; in den letzten 10 Minuten ist die Flut bereits wieder so angestiegen, dass unser Dinghy von Wasser umrundet ist. Also nichts wie zurück, Fabienne und ich, denn wenn es aufschwimmt wird es Richtung offenes Meer treiben, und das......

Dem Dinghy geht’s übrigens nicht ganz so gut wie dem Aussenborder (der funktioniert ja wunderbar, seit die Fijianer einen Service gemacht haben). Das Dinghy verliert leider Luft und zwar aus dem verrosteten Ventil. Die Russen (russisches Schlauchboot) scheinen da etwas billige Ventile verbaut zu haben, und so eines auszutauschen hier im Pazifik ist nicht ganz einfach (ich hätte da zwar noch Garantie...).

Seit langem wollte ich wieder mal das Ersatzgrossegel hervornehmen, weil dieses seit einem Jahr direkt auf die Aussenwand drückt, einfach um mal zu kontrollieren, wie es dahinter aussieht. Hämpe und Adi nehmen sich dem an und siehe da, alles in Ordnung, kein Schimmel, nichts.

Heute ist Grillabend angesagt und wir kochen ein wunderbares Essen mit Ratatouille und Schweizer Hörnli an einer Aceto-Apfel Sauce. Dazu Musik von Züri West!

Es wird Nacht mit Kaffee, Whiskey und Williams und auch heute lässt der Wind wieder nach.

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