3. Juni 2019 - eine Mini Black Roll? - Sushi?

35:57.200N 50:18.900W Da wir gestern Abend den
Hydrogenerator schonen mussten habe ich heute Morgen den Dieselgenerator laufen
lassen. Dabei wird uns bewusst, dass dieser trotz halb so grossem Verbrauch mehr
rumoren kann als der grössere Schiffsmotor. Es ist ja erst 4 Uhr, doch die
Batterien benötigen den Zustupf, nachdem wir in den letzten Tagen mehrheitlich
gesegelt sind. Vielleicht wurden hierdurch die Delphine, welche wir beim
Frühstück sichten, angelockt. Ein Exemplar zeigt mir seinen mit Flecken
übersähten Rücken, was auf sein forgeschrittenes Alter hinweist. Die erste Ermüdungserscheinung
macht sich bei mir gleich darauf bemerkbar. Obs vom ständig sich irgendwo
Festhalten/ Verkeilen kommt, oder weil man sich in Schräglage befindlich an
völlig unerwarteten Orten den Kopf anschlägt? Seis drum, solche Negativspiralen
pflegen ich und meine Mutter durch Morgenturnen zu bremsen. Begonnen habe ich
heute mit der Mini-BlackRoll, angetrieben durch das Geschaukel des Schiffs. Mit
Griff-Training an einer halben Kokosschale versuche ich nicht gänzlich ausser
Form zukommen. Den Beweglichkeitsdrang lebe ich mit dem noch nicht sehr weit
gespreizten Spagatschritt aus. Habe ja noch eine Woche Zeit. (Gastbloger
Andreas). Heute war mit dem Wind nicht viel
los. Es hat den ganzen Tag hindurch mit 6-9 Knoten gewindet und wir mussten den
ganzen Tag die Segel trimmen um irgendwie über 6 Knoten zu laufen. Wir machen
Fortschritte nach Osten, aber leider macht das Azorenhoch auch Fortschritte nach
Norden. Wir müssen immer weiter nördlich fahren. Irgendwie wird es dann schon
noch klappen, dass wir nach Europa kommen. Am Abend hat der Wind wieder
aufgefrischt. Mit der letzten Dämmerung haben wir beschlossen, den Code 0 für
die Nacht zu setzten. Es hat immer weniger Wind. Damit können wir das Tempo um
mindestens einen Knoten erhöhen. Ich weiss, das tönt jetzt vielleicht nach
‘nichts’ aber ein Knoten mehr während 24 Stunden heisst 15% weiter nach Osten zu
kommen. Heute habe ich von Hans mit
seiner Brasilien Connection gelernt, wie man eine reife Kokosnuss richtig
öffnet, nicht die grünen, die voller Saft sind, sondern die, welche wir im Laden
in Europa kaufen können. Man nehme einen Hammer und schlage mit der Spitze
leicht auf den ‘Äquator’ der Kokosnuss. Dann dreht man sie um 90 Grad und wieder
holt dies 5 oder 6 mal. Dann fällt die härteste Nuss einfach in zwei Stücke. So
einfach wärs! Ich hoffe auf eine ruhige Nacht
mit genau 9.5 Knoten Wind aus 185 Grad; dann ist der Code 0 nämlich genau
richtig eingestellt und die Aranui läuft wie auf Schinen dem Morgen
entgegen. Gute
Nacht! |