28. April 2018 - ... Baden, Schnorcheln und dann eine Nachtfahrt nach Morea
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17:13.660S 150:17.700W Die Nacht verläuft ruhig, auf jeden Fall merken wir nichts von etwaigen Böen, die von den Kraterwänden herunterkommen. Ich schlafe ruhig bis mich der Ankeralarm morgens um 0600 weckt. Es ist aber ein Fehlalarm, weil das Natel aus irgend einem Grund keine zuverlässige GPS Position mehr einfangen konnte. Draussen ist es spiegelglatt und die Sonne ist soeben an den Kraterwänden aufgegangen. Es scheint, wie wenn sich die neue Crew stark von der alten unterscheidet, jedenfalls in einem Punkt: Bis um 8 ist kaum jemand auf den Beinen, dafür abends erst um 10 in den Kojen! Wir frühstücken, Sylvia hat frisches Brot gebacken und es gibt Bananen und Papaya, sowie Rührei. Ein Schlemmerfrühstück! Im Moment sind wir sehr gut bestückt mit frischen Früchten, die aber sehr schnell reif werden. Also muss viel gegessen werden... Wir wollen weiter nach Raiatea, das ca. 90 Meilen NNW von Moorea liegt. 90 Meilen macht man mit der Aranui höchst selten in 12 Stunden, und hier ist es ja nur 12 h hell. Wenn wir aber in Raiatea einlaufen, brauchen wir Tageslicht, weil es wieder durch eine Riffpassage durchgeht. Wir beschliessen den Tag noch in Moorea zu verbringen und dann gegen Abend los zu segeln, aber wir wollen an einen andern Ankerplatz. Wir verlegen die Aranui hinters Aussenriff mit herrlich weissem Sand und schönem türkisblauem Wasser. Der Anker hält gut auf ca. 12 m Wassertiefe und schon bald sind wir alle am Schnorcheln und Schwimmen. Auch hier wartet wieder ein Blacktip-Hai auf uns, ist aber nicht sonderlich interessiert. Zum ersten Mal sehen wir heute eine grosse Stachelroche, welche sehr interessiert an unserem Anker ist. Ich verbringe den Rest des Tages an meiner Nähmaschine. Ich habe mir vor dem Losfahren eine Segelnähmaschine gekauft, welche ich unter unserer Koje verstaut habe. Das Hervornehmen und Bereitstellen ist immer ziemlich zeitintensiv, was mich bis heute davon abgehalten hat, die 3 Sonnensegel, welche ich zuhause vor 12 Monaten vorgefertigt habe, endlich fertig zu nähen. Seit ich Solarzellen auf dem Bimini (fixer Sonnenschutz im Cockpit) habe, ist das Sonnensegel natürlich zu lang, es würde die Solarzellen abdecken. Also muss ein Teil davon weg und neue Nähte und Haltepunkte müssen angenäht werden. Zum Schluss helfen alle mit. Gümmibansel einfädeln, provisorisches Hinhalten zum Anzeichnen, Festknöpfen etc. und mit all dieser Hilfe schaffen wir es tatsächlich bis kurz vor dem Mittagessen die Sonnensegel fertigzustellen. Die zwei Sonnensegel passen perfekt je auf einer Seite des Grossbaumens. Wir genissen ein Salat- und Käsemittagessen im ‘kühlen’ Schatten. Danach gibt es noch ein paar Instruktionen bez. der Sicherheit bei Nachtfahrten und bez. MOB Manövern (Mann über Bord). Dann nochmals rein ins kühle Nass um etwas die Temperatur runterzufahren und im 1600 wollen wir dann wieder los, raus aus dem Atoll und nach Raiatea. Um 1530 sind wir bereits zwischen den zwei Riffs und bald auf dem offenen Meer. Der Wind weht mit ca 10 Knoten und wir setzten Gross und Genua. Wir segeln gemütlich mit 5-6 Knoten Richtung NNW. Um 1700 gibt es einen Aperitif und bald dann mal auch Nachtessen; Penne Bolognaise. Wir geniessen einen wunderschönen Sonnenuntergang mit feurig rotem Himmel. Die Händys klicken nur so daher, als ob sie noch nie einen Sonnenuntergang aufgenommen hätten.... Rasch ist es dunkel geworden und tatsächlich frischt sogar der Wind etwas auf. Wir segeln bei wunderbaren 10-14 Knoten Wind Richtung Raiatea. |