13/14/15 October - Epilog

20:08.700S 57:28.800E Der wind nimmt langsam ab und wir
segeln nochmals etwa 24h, jetzt nur noch zu zweit und natürlich mit der grossen
Hoffnung, dass Karen (nadem sie in Mauritius überall in der Presse war, kann ich
ja jetzt auch ihren Namen benützen – ich weiss schon, dass man dies auch folgern
konnte aus den früheren Blogs) in guten Händen ist. Wir haben noch zweieinhalb
Tage bis Mauritius. Karen wird inzwischen ins nächste Spital gebracht, welches
in Rodrigues Island ist, etwa 350 Seemeilen östlich von Mauritius. Wir werden
dort aber keinen Halt einschalten. Blue Pearl hat sich zur Verfügung gestellt
dorthinzusegeln und Mike wird zu Karen schauen wenn sie mal im Spital
ist. Die letzten 36h müssen wir leider
motoren. Der Seegang ist immer noch beträchtlich und wir haben den Nerv und die
Energie nicht mehr, das ganze Spiel mit Segel auf und Segel runter mitzumachen.
Es ist genau das Limit, wo man entweder Motoren muss oder noch knapp Segeln
kann, ohne oder mit hin-und herschlagen der Segel. Um 1100 am 15. October laufen wir
in der Marina Caudan in Mauritius ein und der Empfang ist überwältigend. Auf
allen Booten rundherum stehen unsere WARC Freunde und klatschen uns eine
‘Standing Ovation’ zu. Nun noch in der engen Marina unter den Augen aller die
Aranui drehen und an die Cayuse anlegen. Es ist so eng hier drin, dass wir im
Päckchen liegen müssen. Alles geht gut und wir sind angekommen. Nach 15 Tagen
Wellengang und viel Wind und viel Erlebtem ist auch Celine als Segelnovizin
froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Die ersten News von Karen kommen,
welche ermutigend sind. Sie spricht wieder, allerdings nur langsam und kann sich
wieder selber fortbewegen. Sie ist immer noch in Rodrigues im Spital, welches
offenbar gut ausgerüstet ist. Leider entscheidet der Arzt, dass kein CT und kein
MRI notwendig ist in diesem Fall, was sicher ein Fehlentscheid ist, nach so
einer harten Landung mit dem Kopf. Karen wurde offenbar vom Kapitän der
Barracuda im Spital besucht. Es scheint wie wenn die Barracuda das sehr ernst
nimmt. Irgendwann sickert dann auch durch warum. Erst können wir kaum glauben,
was diese Evacuation auf hoher See hier für Wellen schlägt. Die Marktfrau, bei
der David von der Mischief Tomaten kauft, frägt, ob er ein Segler sei (irgendwie
sieht man uns an, dass wir nicht hierhin gehören...) Auf sein Bejahen frägt sie,
ob er Karen kennt.... Das gleiche mit dem Kellner im Restaurant... Ja die News
sind auf allen Kanälen, Zeitung, Web, und dann auch per Video. Ein
eindrückliches Video der Coastguard mit der Aranui bei 35 Knoten Wind und der
Rettungsaktion auf dem Coastguard Schiff erscheint bald mal. Es war die erste Rettungsaktion
der Barracuda (die ist sicher schon 20 Jahre alt) auf hoher See. Bis jetzt seien
nur etwa Fischer von Fischerbooten gerade vor der Küste abgeborgen worden.
Vieles wird mir auch jetzt klar, wenn ich die Bergungsaktion vor mir nochmals
ablaufen lassen. Interessant waren natürlich meine Kommentare zu Karen als sie
Angst hatte; Keine Sorge, die wissen was sie tun, das sien Professionals die
dies im Traum machen könnten.... Wir sind übrigens noch eingeladen
an Bord der Barracuda, wird sicher interessant sich dies mal
anzuschauen. Auf jeden Fall an dieser Stelle
nochmals ein riesen Danke an alle die mitgeholfen haben und auch an die welche
nicht involviert waren. Ich weiss, dass jeder von Euch auf den anderen Booten
sofort den Kurs auf uns zu geändert hätte um zu helfen, hätten wir auch nur ein
Wort gesagt. Karen übrigens wurde dann auf
Mauritius von Kopf bis Fuss durchleuchtet und sie ist ‘gesund’, die einzige
Medizin die es braucht ist die Zeit. Ich hoffe natürlich, dass sie wieder fit
ist bis Neujahr, denn dann gehts weiter von Kapstadt nach Salvador die
Bahia. |