10:23.500S 105:53.400E

Heute hat das Wetter gewechselt. Eigentlich sind wir in einer sehr stabilen Zone drin, aber heute haben die Wolken überhand genommen. Es gab jede Menge verschiedener Wolken zu sehen im Laufe des Tages, von kleinen luftigen Schäfchenwolken bis zur grossen Gewitterwalze, welche hinter uns hergezogen ist, sich aber nie entladen hat.

Die See ist stahlgrau und bewegt sich wieder mal wie riesige Quecksilbermassen. Riesige lange Wellen haben sich aufgebaut. Es ist eine Mischung zwischen Wellen und einer alten Dünung, die nicht ganz aus der gleichen Richtung kommen. Deshalb ist es auch sehr unruhig auf der Aranui. Aber es ist herrliches Segelwetter. Wir segeln den ganzen Tag mit 18-22 Knoten Wind und kommen gut voran, weil uns die Strömung seit ein paar Tagen tüchtig mit 1-2 Knoten vorwärts schiebt. Das ist zu dieser Jahreszeit immer so im Indischen Ozean.

In ein paar Stunden, resp. in 20 Meilen sind wir in Christmas Island. Ich nehme mal an, dass wir morgens um ein Uhr an unserer Mooring sein werden.

Der Name Christmas Island übrigens kommt vom Zeitpunkt der Entdeckung: 25. Dezember.

Christmas Island ist weltweit bekannt wegen den grossen roten Krabben, welche im Landesinnern in Höhlen wohnen. Im November wenn es feucht wird, migrieren sie alle zum Strand. Es muss ein riesiger Wanderzirkus sein und die Insel ist dann übersäht mit roten tellergrossen Krabben, die vor nichts Halt machen; Gärten, Autos, Häuser, Strassen etc. Sie bewegen sich zum Ufer um sich zu paaren. Leider bleibt dies bei uns nur eine Geschichte, da wir zu früh sind, um dieses Schauspiel mitzuerleben.

Christmas Island ist vor allem von Malayen und Chinesen bewohnt. Abgebaut wird nicht Magnesium sondern Phosphat. Da die Minen aber offenbar nicht mehr so ergiebig sind, versucht man nun auf Tourismus umzustellen und hat ein riesen Casino für einfliegende Chinesen gebaut....

Wir werden hier zwei Tage verbringen und dann geht es weiter Richtung Cokos Island (Keeling).